Dienstag Vormittag verbringe ich mit zuhören und Notizen machen in der Uni. Nach der Vorlesung gehe ich mit Jannes zusammen etwas essen und gehe dann für einen kurze Pause noch mal nach Hause. Gegen 16:30 Uhr verlasse ich meine Wohnung dann wieder dick eingepackt und mache mich auf den Weg zur Haltestelle um zum Dortmunder Hauptbahnhof zu fahren. Dort würde ich mich gleich mit meinen Jungs treffen.
Am Bahnhof angekommen gehe ich die Treppen von der U-Bahn hoch und sehe zu, dass ich möglichst schnell zu unserem vereinbarten Treffpunkt komme. Im Bahnhof herrscht wie immer reges Treiben, weshalb ich nicht ganz so schnell vorankomme, wie ich es gerne hätte. Als ich dann endlich vor Rossmann zum Stehen komme, sind alle bereits da, nur ich bin wieder die Letzte. Die Jungs drücken mir schon wieder ihre Sprüche, dass ich wie immer zu spät bin und ob ich es auch irgendwann mal pünktlich schaffen würde. Das ganze kenne ich schon und es geht nur in einem Ohr rein und in dem anderen wieder raus. „Ihr wisst doch, die Elite kommt immer zu spät, also schnackt nicht rum, sondern sagt mir lieber was jetzt unser Plan ist.", wende ich augenrollend ein. „Wenn du nicht jetzt erst da wärst, wüsstest du das schon alles.", gibt Nils lachend zurück und ich strecke ihm nur die Zunge raus. Sehr erwachsen, ich weiß.
Jannes erbarmt sich dann doch, kommt zu mir und legt seinen Arm um meine Schulter. „Ich bin mal so gütig, schließlich warst du vorhin auch mit mir Mittagessen.", sagt er und klärt mich auf. „Also Hase, die meisten von den Chaoten hier wollen gleich erstmal was essen bei KFC und danach nehmen wir dann die Bahn nach Essen. In Essen treffen wir dann noch ein paar Leute und dann geht's zum Stadion. Sonst noch fragen?", lacht er und ich schüttle nur den Kopf. „Wenigstens einer der immer nett zu mir ist.", sage ich extra laut in die Runde, damit es auch jeder hört.
Gemeinsam treten wir dann also den kurzen Weg zu KFC an und während die anderen sich ihr Essen bestellen, suchen Jannes und ich schonmal einen Tisch. Um diese Uhrzeit ist es natürlich ganz schön voll, so dass wir wohl oder übel 2 Tische getrennt voneinander nehmen müssen. Aber das ist mir egal, ich wollte hier schließlich nicht hin. Jannes und ich bleiben trotzdem zu zweit an einem Tisch sitzen, sollen die anderen doch sehen wo sie sitzen, dass könnte bei der langen Schlange sowieso noch etwas länger dauern. Wäre Hendrik nicht mein bester Freund, würde ich Jannes auf jeden Fall als solchen bezeichnen. Wir sind einfach auf der selben Wellenlänge und verstehen uns super. Gut aussehen tut er natürlich auch. Vor 2 Jahren haben wir beide es sogar mal zusammen versucht, aber bereits nach einem Monat war uns beiden klar, dass da doch nicht mehr als nur Freundschaft ist und so haben wir uns wieder getrennt. Verändert hat sich danach nichts zwischen uns und darüber bin ich unheimlich froh, man könnte sogar sagen, dass unsere Freundschaft danach noch inniger wurde.
Aber genug in Erinnerungen geschwelgt, nach 10 Minuten des elendigen Wartens, kommen die anderen endlich mit ihren Tabletts zu uns. Wie es der Zufall will ist sogar in der Zwischenzeit der Tisch neben unserem frei geworden, so dass wir alle zusammen sitzen können.
Nach dem Essen, begeben wir uns zum Gleis, wo schon viele andere Borussen auf dem Bahnsteig stehen. Wir gesellen uns dazu und warten darauf, dass die Bahn in nächster Zeit einfährt. Als die Bahn da ist, gibt es das übliche Gedränge an den Türen und ich hoffe einfach nur, dass ich einen Sitzplatz ergattern kann. Auf 25 Minuten stehen habe ich nämlich gar keine Lust. Zum Glück schaffe ich es mich so weit durchzuquetschen, dass ich mich vor allen anderen auf einen der Vierer setzen kann. Nils kommt direkt hinterher und schnappt sich den Vierer auf der anderen Seite des Ganges. So viel Glück können auch nur wir haben. Die anderen kommen auch letztlich durch die Menschenmenge zu uns durch und lassen sich zufrieden auf die Sitze fallen. Nur ein Platz ist zu wenig, so dass ich ohne groß zu zögern aufstehe und Jannes sitzen lasse und mich dann auf seinem Schoß platziere. Während der Fahrt unterhalten wir uns angeregt über das anstehende Spiel und auch das ein oder andere Bier fließt, auch wenn heute erst Dienstag ist.
DU LIEST GERADE
Easy Love (Roman Bürki FF)
Fanfiction"Ist das nicht ein lustiger Zufall? Dann kannst du ihm ja helfen, wenn er sich nicht in Dortmund zurecht finden sollte.", das war der entscheidende Satz meiner Mutter, der mir noch immer im Kopf rum schwirrt. Inzwischen sind 3 Monate vergangen und e...