Kapitel 6

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Heute bin ich in der Uni nicht ganz so bei der Sache, wie ich eigentlich sollte. Die ganze Zeit muss ich an Roman denken und daran wie das Gespräch nachher wohl ablaufen wird.
Völlig in Gedanken höre ich dem Prof da vorne überhaupt nicht zu, sondern kritzle ein wenig auf meinem Collegeblock herum. Was soll denn schon groß schiefgehen? Roman wird mir hoffentlich einen guten Grund nennen, warum er sich nicht gemeldet hat und dann wird alles wieder gut.
Am Sonntag haben wir uns ja schließlich auch sehr gut verstanden, obwohl das Ganze noch nicht aus der Welt geschafft ist. Ich kann mir bei weitem allerdings nicht vorstellen, was Roman davon abgehalten haben könnte, dass er sich nicht gemeldet hat, deshalb bin ich sehr gespannt, was er mir später erzählen wird.

Als die blöde Vorlesung nach 2 Stunden endlich vorbei ist, verlasse ich schnell den Hörsaal und noch schneller das Gebäude. Bloß raus hier. Ich eile mit schnellen Schritten zur U-Bahn Station und habe Glück, dass gerade in diesem Moment eine Bahn einfährt. Ein bisschen außer Atem lasse ich mich auf eine der Bänke fallen. An meiner Haltestelle angekommen, steige ich aus und gehe zu meiner Wohnung.

Bevor ich mich auf den Weg zu Roman mache, esse ich noch eine Kleinigkeit und mache mich nochmal frisch.
Ich beschließe mit dem Auto zu ihm zu fahren, damit ich nicht so an die Zeiten der Bahn gebunden bin und jederzeit nach Hause fahren kann.

Ich bin jetzt soweit fertig und warte nur noch auf die Nachricht von Roman. Während ich warte, gehe ich mich noch einmal umziehen, da mir meine Klamotten die ich im Moment trage doch nicht so gefallen. Am Ende entscheide ich mich für ein einfaches weißes T-Shirt und meinen schwarzen Wollcardigan. Die Jeans, die ich trug, lasse ich an. Ich gehe gerade wieder ins Wohnzimmer, da höre ich das 'Bing' meines Handys. Das wird wohl Roman sein. Und ich behalte recht.
Hey! Ich wäre jetzt zu Hause, ich hoffe du auch. Dann könntest du jetzt vorbeikommen✌🏼️
Schreibt er und ich antworte mit einem okay und frage ihn noch nach seiner Adresse, die er mir dann schickt.

Augenblicklich mache ich mich auf den Weg. Er wohnt gar nicht mal so weit weg von mir, weswegen ich nach 5 Minuten schon in seiner Straße ankomme und einen Parkplatz suche. Nach weiteren 3 Minuten finde ich endlich eine Parklücke und stelle meinen Wagen dort ab. Das kleine Stück zu seinem Haus bringe ich schnellen Schrittes hinter mir. An seiner Tür angekommen, betätige ich die Klingel und warte, dass er aufmacht. Etwas nervös streiche ich mit meinen Händen über meine Hose und atme noch einmal tief durch. Nach einigen Sekunden des Wartens, kann ich eine Person hinter der Glastür ausmachen und gehe davon aus, dass es Roman ist.
Die Tür wird geöffnet und ich habe Recht, denn Roman steht vor mir.
„Hi. Komm rein.", sagt er und umarmt mich. Im Flur ziehe ich mir meine Jacke, Schal und Schuhe aus und folge Roman dann. Staunend sehe ich mich um. Das er in so einem großen Haus alleine wohnt, kann ich mir gar nicht vorstellen.

Aus dem Flur geht es direkt in das große, offene Wohnzimmer, an das eine offene Küche grenzt. Es ist alles ziemlich hell eingerichtet, das gefällt mir. Er führt mich direkt zu der großen Sofalandschaft, bleibt dann davor stehen und wartet, bis ich zu ihm stoße. „Setz dich. Willst du was trinken?", fragt er mich. „Ähm ja, Wasser bitte.", sage ich und setze mich auf das beige Sofa. Roman geht in die Küche und holt aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser und aus einem Schrank 2 Gläser und kommt dann wieder zu mir. Er stellt die Sachen vor uns auf den Tisch und setzt sich dann neben mich. „Hast du gut hergefunden?", fragt er mich lächelnd. „Ja, wohn ja nicht weit entfernt. Die Parkplatzsuche war da um einiges schwieriger.", gebe ich zurück. „Oh ja, dass ist wirklich immer ein bisschen schwierig hier. Aber wie ich sehe, scheinst du ja einen gefunden zu haben.", erwidert er. Ich nicke nur. Die ganze Situation ist irgendwie komisch. Ich weiß nicht was mich erwartet und habe ehrlich gesagt auch ein bisschen Schiss. Eine Weile sitzen wir einfach schweigend nebeneinander, bis ich das Schweigen unterbreche, weil ich es nicht länger aushalte.

Easy Love (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt