Kapitel 4
Anderswo in der Stadt Agrabah herrschte ruhiges Treiben. Die Hektik der letzten Wochen ist abgeklungen. Jasmins und Aladdins Hochzeit war vorbei. Doch Razoul war immer noch außer sich. Der Sultan hatte noch immer keine Zeit gefunden, seine Gefangenen zu verurteilen. Wieso ist dieser Aladdin immer wichtiger? Zielstrebig ging Razoul zu den Sultan. Er verbeugte sich vor ihm. „Majestät es wird so langsam Zeit das ihr meine Gefangenen verurteilt. Das Gefängnis ist viel zu voll um noch weitere Gefangene aufzunehmen." Der Sultan nickte nachdenklich. „Ja Razoul, da hast du recht, aber wie ich hörte laufen immer noch einige der vierzig Räuber frei herum. Fang die restlichen Räuber ein und ich verurteile sie dann alle zusammen, dann sind die vierzig Räuber auf jeden Fall Geschichte." Razoul lächelte, das lief ja besser als gedacht. „Sehr wohl eure Majestät. Ich werde meine Wachen zusammenrufen und wir werden noch heute angreifen. Sie können sich ja nur in ihrer Höhle verstecken." Ohne lange zu zögern machte Razul sich auf den Weg. Heute ist wohl sein Glückstag.
Ein Grummeln ließ mich aus meinen Schlaf aufschrecken. Die Höhle wurde geöffnet. Das konnte doch nur Saluk sein. Ich spähte vorsichtig aus das Zelt. Ich vernahm Geschrei und das klirren von Schwertern. Nein das konnte nicht Saluk sein, aber wer dann? Vorsichtig schlich ich mich in die Nähe des Lärms. Es waren die Wachen von Agraba. Razoul hatte es wohl nicht aufgegeben, die restlichen Räuber zu fangen. So wie ich es erkennen konnte waren die Räuber deutlich in der Unterzahl. Hakim und Akam hatten sie auch schon gefesselt. Was sollte ich bloß tun? Dies ist meine Chance zu fliehen! Doch ich stand hier, hinter den Felsen und überlegte wie ich ihnen helfen konnte. Ich muss es so anstellen, das die Wachen mich nicht erkannten. Immerhin wollte ich ja nicht als Gesetzlose abgestempelt werden. Das würde meine Flucht um einiges erschweren. Ich suchte die Höhle nach einer Möglichkeit ab, um den Räubern zu helfen, ohne mich selbst zu gefährden. Ich entdeckte was Nützliches, Pfeile und Bogen, die ich sofort an mich nahm. Damit kletterte ich auf eine der alten Tempelsäulen, um von dort aus zu schießen. Ich konnte von dort aus alles überblicken, perfekt, und es sah nicht gut für die Räuber. Nachdem ich ziemlich ungeschickt den Pfeil im Bogen einspannte, fiel der Pfeil schon auf den Boden, na das konnte ja heiter werden. Ich hob den Pfeil wieder auf und setzte nochmal an. Ich versuchte mich an meinen Unterricht in Bogensport zu erinnern, ich war damals ziemlich gut gewesen, doch ich hatte schon lange keinen Bogen mehr in der Hand gehabt.
Ich hatte nicht die Absicht jemanden zu treffen,mein Puls raste vor Aufregung, ich atmete ein und aus um mich zu beruhigen. Dann zielte ich, ich schoss meinen Pfeil direkt vor den Füßen einer Wache. Dieser fiel vor Schreck nach hinten. Ich zielte so das, die Pfeile kurz vor den Wachen eintrafen. Dies führte dazu, das sie sich so erschreckten, dass die Räuber so den Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten. Das Chaos konnte sie auch nutzen um die bereits gefangen Räuber zu befreien. Gerade hatte ich meinen Standort geändert, ich sprang auf eine andere Säule und kam an eine unvollendete Baustelle. Dort fiel mir ein Holzbalken auf, der nur mit einen Seil gehalten wurde. Ein gezielter Schuss und der Balken würde runter rollen und einen Großteil der Wachen außer Gefecht setzten. Ich zielte und traf das Seil sofort. Wie ich es gehofft hatte ging mein Plan auf. Durch diesen Schlag zogen sich die Wachen zurück. Es war ihnen wohl von vornherein nicht geheuer, wo die Pfeile herkamen und nun ein Holzbalken. Ich war erleichtert, so viele Pfeile hatte ich auch nicht mehr . Ich ließ mich in der Ecke nieder wo ich mich zuletzt verkrümelt hatte.
Ich war fix und fertig. Wo sollte das alles nur noch enden? In meinen Gedanken so versunken, fiel mir nicht auf das die Räuber zu mir kamen. Ich blickte erst auf, als ich umzingelt vorfand, ihre Blicke ließen sich nicht wirklich deuten. Ich konnte nicht sicher sagen ,ob sie mir Dankbar waren oder mich einsperren wollten. Ehe ich mir noch weiter meinen Kopf darüber zerbrechen konnte, streckte mir Shun die Hand aus um mir
auf die Beine zu helfen. So wie ich die Lage jetzt einschätzte waren alle Sprachlos. Klar wer rechnet auch damit das jemand einen Hilft, wenn derjenige doch als Sklave verkauft werden soll. Ich griff nach Shuns Hand und er zog mich hoch. Wortlos entfernten sie sich, ich folgte ihnen. Aber nur bis zu meinen Schlafplatz. Vielleicht überlegten sie es sich noch mal mit der Sklavengeschichte. Es keimte in mir etwas Hoffnung auf.
Ich saß noch nicht lange im Zelt und dachte darüber nach, was zuvor passiert ist,als jemand reinkam. Es war Shun. Ohne was zu sagen setzte er sich zu mir. Dann fragte er mich:"Warum hast du uns geholfen, obwohl es deine Chance war zu fliehen? Deinen Schicksal als Sklavin zu entkommen!" Ich versuchte Shun so gut es ging in die Augen zu sehen. Dabei flatterte es wieder in meinen Magen. „Naja....ihr habt mir ja auch geholfen als ich bewusstlos in der Wüste lag." Trotz meiner Bemühungen sah ich doch zu Boden. Ich bin ja so Dumm, ich hätte doch abhauen sollen. Nun musste ich zusehen wie ich von hier wegkam. Ich blickte zu Shun der noch neben mir saß. Ich spürte wie er mich musterte. Wir saßen eine ganzes weile so da, bis er sich erhob und wegging.
Ich für meinen Teil war immer noch am Rätseln was ich jetzt am besten tun sollte. Meine erste Fluchtmöglichkeit hatte ich mir selbst vermasselt. Ich griff in meine Hosentasche und berührte dabei das Medaillon. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, es wird bestimmt noch andere Möglichkeiten geben, sprach ich mir Mut zu. Außerdem kann es nicht schaden das Vertrauen der Räuber zu gewinnen.
Mit diesen Gedanken legte ich mich hin und schlief ein.
Razoul tobte vor Zorn. Normalerweise hätte es heute klappen können alle Räuber zu fangen. Es waren auch alle übrigen Räuber im Kampf gewesen, doch aus irgendeinen Grund gab es da auch noch ein paar andere, die mit Pfeile auf seine Wachen schossen. Glücklicherweise wurde keiner verletzt, doch das hatte seine Männer so irritiert, das sie im Kampf nicht mehr aufgepassten. Schlimmer noch, die bereits gefangenen Räuber konnten dadurch befreit werden. Was ihn aber am rasendes überhaupt machte, war das in der Abwesenheit, es doch tatsächlich jemand geschafft hatte hier im Palastkerker einzudringen und seine Gefangenen befreit hatte.
Laut der Aussagen der Wachen, hat nur ein Mann sie überrumpelt, jemand mit einer Waffe die Aussah wie ein Schlagring, nur mit drei Klauen dran. Er wusste wer es sein könnte, aber das war absolut unmöglich. Saluk war tot, so wie Aladdin es berichtet hatte gab es auch keine Möglichkeit, ihn ins Leben zurückzuholen und dennoch passte die Beschreibung bis ins kleinste Detail. Razoul strich seinen Bart, was in aller Welt ging nur hier vor sich. Auch wenn es ihm zu wieder war, entschloss er Aladdin von diesen Vorfall zu unterrichten. Auch wenn er ihn nicht leiden konnte, schaffte es Aladdin immer die Lösungen für solche Situationen zu finden.
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Zog in eine andere Welt
AdventureDurch einen Zauber landet Monika in die Welt von Aladdin. Die Geschichte spielt nach Aladdin und der König der Diebe.