Kapitel 6

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Kapitel 6

Kassandra erwachte schweißgebadet. Sie hatte einen Traum oder doch vielmehr eine Vision. Sie wusste es nicht genau. Sie ging die Bilder in ihrem Kopf nochmal durch. Etwas wollte sie mit eisernem Griff unter Kontrolle bringen, doch sie schaffte es gerade zu entkommen, doch Hercules und Aladdin wurden gefangen und dann war da noch was. Doch sie konnte es nicht genau erkennen. Kassandra stand auf und beschloss zu Hercules zu gehen um von ihren Traum zu berichten. Doch dieser schickte sie nur murrend zurück in ihr Bett. Manchmal war es echt zu verzweifeln, dass man ihr bei so was kaum glaubte. Sie beschloss die Augen nach verdächtigen Aktivitäten oder Personen offen zu halten.

„Was hast du mit der Palastwoche zu tun?" nicht gerade freundlich begann das Gespräch. Die Räuber hatten mich in eine Seitenstraße gezerrt, die sich als Sackgasse herausstellte. Dort setzte ich mich auf eine der Kisten die an der Wand stand, und kam so in das Kreuzverhör. „Ich habe gar nichts mit der Palastwache zu tun!" Sofort kam mir die letzte Begegnung mit Razoul in den Sinn die jetzt drei Tage her war. „Ach ja? Warum wurden dann einige von uns erwischt? Und sitzen jetzt im Kerker des Palasts?" vorwurfsvoll und und voller Wut klang Shuns Stimme und genau dieser Ton von ihm ließ mich zusammenzucken. Nicht nur das niederschmetternde Gespräch in der Taverne, jetzt auch noch der Vorwurf ich würde mit Razoul zusammenarbeiten.

„Ich hab damit gar nichts zu tun!Razoul ist zwar hinter mir her, aber ich habe ihm nichts gesagt!" „Wie können wir da sicher sein?" Genghis zog einen seiner Dolche und rammte diesen neben mein Gesicht in die Wand. „GENUG!" erklang eine bekannte Stimme. Genghis zog sein Messer zurück und Cassim kam auf mich zu. „Es stimmt was sie sagt. Ich habe die Wache gerade verhört." Verwirrt sah ich zu Cassim rauf. „Dir ist anscheinend nicht bewusst gewesen, dass du von Razouls Wachen verfolgt wurdest." Es war mehr eine Feststellung als ein Vorwurf. „Nein, aber ich hatte schon das Gefühl verfolgt zu werden...." murmelte ich und sah auf den Boden. Es schien, dass Razoul alles daran setzte die Verbindung von mir, den Räubern und Aladdin aufzudecken. Die ganze Situation entspannte sich und ich schilderte ihnen den Vorfall zwischen mir und Razoul. „Was ist mit der Wache, die mich verfolgt hat?" fragte ich nachdem ich meine Erzählung beendete. „Die haben wir fürs erste in ein anderes Versteck gebracht, vielleicht lässt sich ein Austausch mit Razoul vereinbaren." Gedankenverloren strich Cassim über seinen Bart.

„Du solltest zurück nach Hause gehen, es ist schon spät. Und wie ich hörte ist es nicht mehr lange bis zu deiner Reise nach Griechenland." jetzt hörte sich Cassim wie ein Vater an, was mich zum schmunzeln brachte. Ich stand auf und wollte mich auf den Weg machen, da sagte Cassim „Es ist besser wenn dich jemand begleitet. Shun, geh du mit ihr mit." Zuerst sah es aus als ob er widersprechen wollte, doch dann ging er mit mir mit.

So löste sich dieses unverhoffte Treffen auf. Eine ganze Zeit gingen wir stillschweigend nebeneinander her. Ich wusste nicht recht was ich ihm sagen, ob ich überhaupt etwas sagen, sollte. Schon der Moment jetzt hier in Agrabah mitten in der Nacht mit ihm zu gehen schien mir so unwirklich. Trotz der letzten nicht so ganz gut verlaufenen treffen, schien er es nicht eilig zu haben. Er wirkte sehr in seinen Gedanken vertieft.

Schließlich erreichten wir mein Zuhause ohne dass wir ein Wort wechselten. Ich bin ja so blöd. Doch dann sagte er: „Wie können wir dir vertrauen? Dass du uns nicht verrätst, solltest du für immer hier bleiben?" Schon wieder so eine Frage die mich traf. Natürlich konnte ich die Zweifel von ihnen verstehen und dennoch schmerzte es besonders von ihm. „Ihr könnt mir vertrauen. Ich würde euch nie verraten." Es kam so lasch an wie ich es mir dachte. Sowas zu sagen ist kein Beweis, keine sichtliche Tat. „Pah, sobald du hier länger bleibst wirst uns früher oder später ans Messer liefern. Sei es, weil dir Gold fehlt oder weil du dich bei Razoul gut stellen willst, da er dich unter Druck setzt!" „Das ist nicht wahr!" versuchte ich erneut zu kontern, aber wieder mal ergab es einen schwachen Versuch. „Ach ja? Dann nenne mir einen Grund warum ich falsch liegen sollte!" Jetzt machte er mich mich wirklich wütend. „Einen Grund nennen? Das kann ich gerade nicht, aber dir einen Grund zeigen!" Diesmal packte ich ihm an Arm und zerrte ihn ins Haus,. Ich warf die Tür hinter mir zu und küsste einen verdutzten und komplett überrumpelten Shun.

Erst dachte ich, dass er sich gegen den Kuss wehren könnte, doch dann erwiderte er ihn und er ging noch weiter, indem er seine Arme um mich legte. Wir hörten nach gefühlten Stunden, dabei waren es nur wenige Sekunden, mit dem Kuss auf. Mir wurde jetzt bewusst, was ich gerade getan hatte und die Hitze schoss mir ins Gesicht, nein sie durchflutete meinen ganzen Körper. Verlegen stotterte ich „Reicht... das.... vielleicht als Grund? Das ich dich zu sehr mag und euch deswegen nie verraten könnte?" „Mehr als genug." Er strich mir die Haare aus dem Gesicht, was mir auf einmal ganz vertraut vorkam und küsste mich noch einmal, dabei flüsterte er wieder „Mehr als genug."
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MIr ist es total peinlich gewesen, dieses Kapitel zu schreiben, freue mich sehr über eure Kommentare. Und wie immer ein herzlichen Dank an RunOfHope fürs Korrigieren.

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