Kapitel 8

7 0 0
                                    

Mein Erwachen verlief für mich erst ganz gut, immerhin hatte ich einen schönen Traum gehabt. Ich hatte Shun geküsst. Ach ja, das war ein echt toller Traum. Ich öffnete langsam die Augen und sah die Mittagssonne durch mein Schlafzimmer scheinen. So ein langer Schlaf! Ist gestern doch ziemlich spät geworden. Ich stand auf und ging in meine Küche/Esszimmer. Ein Blitz durchzog meinen Körper, als ich da Shun sitzen sah. Also war der Traum von letzter Nacht doch gar kein Traum, sondern Realität. Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Zurückgehen ging nicht, das würde zu merkwürdig aussehen, also stotterte ich nur ein: „Guten morgen...." und merkte wie mir die Röte wieder ins Gesicht stieg.

Shun nickte mir nur zu und ich nahm ihm gegenüber unbeholfen Platz, obwohl mein Plan erst doch war, wieder ins Zimmer zurückzukriechen und mich zu schämen. „Du weißt, dass es mit uns nicht klappen wird, oder?" Blut schoss mir erneut ins Gesicht. Zum einen aufgrund seiner harschen Worte und zum anderen, da ich nun wusste, dass es auf keinen Fall ein Traum war. „Ja, ich weiß es selbst...aber ich kann doch nichts dafür, dass ich dich mag..." murmelte ich die Worte vor mich hin, in der Hoffnung, dass er den Schlusssatz nicht verstand. Er schien es wirklich nicht mitbekommen zu haben, denn er fuhr unbeirrt fort:„Wir sollten uns nicht mehr sehen.Denn das, was wir fühlen, führt zu nichts gutem." Wir? Hatte er gerade „Wir" gesagt? Ging es ihm genauso wie mir?

Er stand auf und wollte mir zum Abschied die Hand reichen, doch ich wollte es auf keinen Fall so enden lassen. Sollte ich ihn jetzt nie wieder sehen, würde ich es bestimmt bereuen es nicht getan zu haben, also ergriff ich seine Hand und zog ihm zu mir hin, um ihn nochmal zu küssen. Seine Widerstand war sehr gering und er schloss mich nach diesem Kuss in seine Arme. „Wie lange fühlst du schon so?" flüsterte er in mein Ohr „Seit ich dich das erste Mal sah." erwiderte ich ihm und drückte mich näher an ihm. Ein Seufzen entglitt ihm und er strich mir über die Haare, was mir immer noch merkwürdig bekannt vorkam. „Mir geht es genauso."

Nach gefühlten Stunden des Sitzens ging er wieder zu den anderen Räubern. Von einem "Nicht-mehr-wiedersehen" war nun keine Rede mehr gewesen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich merkte wie mich unzählige Glücksgefühle durchströmten.

Im Palast herrschte eine trübe Stimmung - im Gegensatz zu den letzten Tagen. Aladdin und seine Freunde machten sich große Sorgen um Kassandra. Ihr Zustand war am nächsten Morgen nicht besser, obwohl sie die beste Medizin bekam. „So können wir nicht zurück nach Hause." Betrübt schüttelte Herkules seinen Kopf „Ich will nicht, dass ihr Zustand sich verschlechtert. Wir sollten unsere Abreise verschieben!" fuhr er fort. Ein herzzerreißendes Schluchzen tönte im Raum, von Ikarus, der Kassandras Hand hielt und ihr vorher Unmengen an Liebesschwüren gegeben hatte. „Es ist eine gute Entscheidung! Ihr seid hier immer willkommen und könnt gerne länger bleiben." Die Erleichterung in Herkules' Gesicht war ihm sofort anzusehen, nachdem Aladdin ihm das sagte. „Ich sollte Phil informieren, dass sich mein Training noch um einige Zeit verschiebt!" Dabei ging er zu Pegasus und gab ihm den Auftrag Phil die Nachricht umgehend zu übermitteln. Pegasus machte sich daraufhin umgehend auf den Weg. Jasmin fügte dann hinzu: „Wir sollten aber Monika informieren, dass sich die Abreise so lange verzögert, bis Kassandra vollständig genesen ist!" Aladdin wirkte kurz irritiert, doch dann erinnerte er sich wieder. „Ich schicke sofort eine Wache, die sie informiert!" So machte er sich auf den Weg einer Wache Bescheid zu geben.

Einige Zeit später erschrak ich fürchterlich, als eine der Wachen an meiner Tür klopften. Erst dachte ich, dass sie mich mit Shun gesehen hatten, doch ich entspannte mich, als man mir verkündete, dass Aladdin mich sehen wollte. Immerhin wusste er ja von der Abmachung mit den Räubern. So machte ich mich umgehend auf den Weg zum Palast, ohne ansatzweise zu ahnen was mich dort erwartete.

Zog in eine andere WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt