Kapitel 19

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Es ist ziemlich überflüssig zu fragen, wie Cassim in den Palast kam, immerhin ist er der „ehemalige" König der Räuber. Mit dabei war auch Jago, er hatte es sich auf Cassims Schulter bequem gemacht. „Vater!" Aladdin schien dennoch etwas überrascht zu sein, Cassim hier zu sehen. „Ich bin hier um den Mädchen um einen gefallen zu bitten und ihr zu helfen."erklärte Cassim uns sein Auftreten „Und was für eine Art gefallen wäre das?" es schwang etwas Misstrauen in Aladdins Stimme mit. „Nun wie ihr auch bereits wisst hat sie die Fähigkeit den Zufluchtsort der vierzig Räuber wieder sicher zu machen, indem sie die Zauberworte ändert.
Nun verzog sich Aladdins Gesicht zurecht zu einer grimmigen Grimasse, er hoffte so sehr seinen Vater zu ändern, doch Cassim kam einfach nicht aus seiner Haut, er würde wohl immer ein Teil der vierzig Räuber sein. Die Anspannung knisterte geradezu im Raum, und wie gerne wäre ich in Deckung gegangen. „Was kümmert dich das Vater? Du gehörst nicht mehr zu denen!" Cassim seufzte und sah Aladdin dann an. „Aladdin, du verstehst das nicht, sie waren für mich wie Freunde, nein viel mehr wie eine Familie. Als ich dich und deine Mutter verloren glaubte, waren sie für mich da." „Aber sie haben dich verraten und gefangen genommen." entgegnete Aladdin ihm. „Aber doch nur weil Saluk sie angelogen hat." natürlich konnte ich meine Klappe nicht halten, jetzt traf mich auch das wütende Funkeln von Aladdin.

„Sie hat in dem Punkt recht." stimmte Cassim mir zu und Aladdin richtete wieder seine Aufmerksamkeit auf ihm „Und durch die letzten Ereignisse, weiß ich das ich Ihnen vertrauen kann. Nun bin ich hier um ihr zu Helfen, vielmehr biete wir die vierzig Räuber unsere Hilfe an, im Gegenzug ändert sie die Zauberworte." Er blickte in meine Richtung. „Aber wie?Das Orakel kann mir nur Helfen, doch nun ist es zerstört." sagte ich und griff fester in die Decke. „Ja aber es gibt insgesamt vier bekannte Orakel!" mit diesen Worten näherte sich Cassim mir und ich schaute überrascht auf. „Die Info darüber, das Aladdin zur Hochzeit ein Orakel bekommt, konnte ich nur durch die gute Arbeit meiner Räuber herausfinden." „Worauf willst du hinaus Vater?" „Ist das nicht offensichtlich, ich will mit den anderen Räubern Informationen zu den übrig verbliebenen Orakeln sammeln, alleine ist das nicht möglich.Du weißt selber das ich Jahre gebraucht habe um an eures zu kommen."

„Aber Razoul will morgen wieder euch angreifen um die Räuber für immer festzunehmen." erinnerte Jasmin Aladdin, der nun nachdenklich dastand. „Wie stellst du dir das vor Vater, ich werde irgendwann Sultan sein, da kann ich es nicht zulassen, das die schlimmste Räuberbande wieder frei rumläuft."

„Ich weiß deine Bedenken mein Sohn, aber ich habe schon bereits einen Plan. Vertrau mir einfach." um seinen Worten Nachdruck zu verleihen legte Cassim seine Hand auf Aladdins Schulter. „Doch wir müssen uns wohl beeilen, wie deine bezaubernde Frau sagte ist Razoul bereits morgen bei uns. Wirst du es schaffen die Worte zu ändern?" Nun ging Cassim zu mir ans Bett und sah mich besorgt an. „Ich denke schon, ich fühle mich zwar etwas schlapp, aber dafür sollte meine Kräfte auf jeden Fall reichen."

„Gut dann machen wir uns am besten sofort auf den Weg." Trotz meiner Worte stand ich zögerlich auf. Ich dachte erst, das ich umknicken würde, aber das passierte zum Glück nicht. „Du solltest dich vorher umziehen!" krächzte Jago von Cassims Schulter. Tatsächlich trug ich nur ein Nachthemd.

Jasmin gab mir neue Kleidung zu anziehen, da meine anderen Sachen gewaschen wurden. Ich bekam eine schwarze Robe mit dazu eine Hose und eine neue Tasche. Ich betrachtete mich in einen Spiegel, nun sah ich gar nicht mehr wie die Monika aus einer anderen Welt aus, nur die Brille stach hervor, doch ansonsten, würde ich in der Stadt nicht sehr auffallen. Cassims eigentlicher Plan war es mit den Pferden zu reiten, doch als ich erklärte, das ich nicht reiten konnte, mussten wir eine andere Lösung finden. Zu weit auf einen Pferd dauerte zu lange. Doch dann bot Teppich an mich dahin zubringen. Die Idee war gar nicht schlecht. So konnte ich mich hinlegen und mich noch etwas erholen. Von Jasmin bekam ich noch eine Decke mit, die mich auf den Weg dahin Wärmen sollte.
In der Nacht machten wir uns auf den Weg zur Räuberhöhle. Ich setzte mich auf Teppich und wickelte mich in die Decke ein. Cassim sattelte sein Pferd und ritt voran. Jago, nutzte die Gelegenheit um mal wieder mit Teppich zu fliegen. Er kuschelte sich mit unter die Decke. Ich legte mich auf den Rücken und sah wie die Welt, der Himmel und die Sterne an mir vorbeiflog. An schlafen, wie ich es mir zuerst vorgenommen hatte, konnte ich jetzt nicht mehr denken. Es war einfach zu schön. Ehe ich mich versah hatte wir Agrabah hinter uns gelassen und die Wüste lag vor uns. „Stop!" rief ich, sofort blieb Teppich und Cassim stehen. Von den abrupten anhalten flog Jago von Teppich und landete im Sand. Verärgert rappelte er sich auf „Was soll denn das jetzt!?" krächzte er mich an. „Es tut mir leid, aber seht mal." dabei hob ich meine Hand und zeigte in den klaren Sternenhimmel. „Was ist daran so besonders?" fragte mich Cassim „Ich habe die Sterne noch nie so klar, so zahlreich, wie heute gesehen! In meiner Welt bin ich froh wenn ich den Polarstern gerade so erkennen kann! Es ist einfach unglaublich!" Mit diesen Worten schaute ich weiter in den Himmel und versuchte mir das Bild, das sich mir bot für immer einzuprägen. „Auch wenn ich dich ungern störe, wir müssen weiter, sonst haben wir morgen ein Problem!" bemerkte Cassim „Ja du hast recht, tut mir Leid." entschuldigte ich mich und schon setzte wir uns wieder in Bewegung. „Du wirst noch oft genug die Möglichkeit haben, die Sterne zu bewundern, wenn wir kein Orakel finden." versuchte mich Jago zu „trösten". Diesem Argument konnte ich nicht viel entgegensetzten.

Ich konnte wirklich nicht sagen wie viel Zeit vergangen ist, den ich bin während des Flugs doch eingeschlafen. Unsanft wachte ich von Jagos Stimme auf. „Wir sind da!" Er gefiel ihm mich zu wecken, wohl die Rache dafür, das er von Teppich geflogen ist. Ich setzte mich auf und hörte wie sich der Höhleneingang hinter uns schloss. Cassim sprang von seinen Pferd runter. Sofort wurde er von den Räubern umzingelt, die auf ihn gewartet hatten. Teppich ließ mich runterrutschen und ich landete auf meinen Füßen. Mir war etwas unwohl, ich verband wenig gute Erinnerungen an die Höhle. Doch alle Gefahren waren vorerst gebannt und ich wollte Cassim auf jeden Fall vertrauen. Ich sah zu der Räubermenge und suchte nach bekannten Gesichtern. Schnell wurde ich fündig. Ich hatte die sieben Räuber entdeckt, die mir am Anfang meiner Reise halfen. Ich nahm Blickkontakt zu Shun auf, doch als ich merkte, das er es ebenfalls tat, sah ich wieder weg. Feigling. Ich bekam gar nicht mit, das Cassim eine Rede hielt. Den auf einmal jubelten die Räuber. Wieder mal verpasste ich etwas wichtiges. Doch Zeit nachzufragen, was gesagt wurde blieb mir nicht. Cassim kam auf mich zu „Dann wollen wir mal." mit den Worten gingen wir beide zu den Geheimgang.

(Ernsthaft ich hab nicht damit gerechnet, das dieses Kapitel so lang wird....aber es hat einfach so viel Spaß gemacht es zu schreiben, besonders die Stelle mit den Sternen, legt euch einfach mal hin und stellt euch ein solchen Himmel ohne Lichtverschmutzung vor, Traumhaft nicht wahr? Aber ich muss sagen der Anfang hat genervt zu schreiben....ich hab da immer wieder geändert...bin zwar immer noch nicht zufrieden, aber was solls....hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Wünsche euch allen noch eine schöne Weihnachtszeit und lasst euch nicht stressen ;))

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