Remnants Of Darkness

9

"Und was ist dann passiert?" Loris Augen waren wie bei einem Kind, welches aufmerksam einer Geschichte zuhörte, weit aufgerissen.
Ich erzählte weiter und sie hielt sich eine Hand auf der Stirn. Dann knabberte sie wie wild an ihren ohnehin schon kurzen Fingernägeln herum. Als ich dann fertig war, wickelte sie nervös eine Haarsträhne um ihren Finger. "Hattest du denn keine Angst?", fragte sie mich. Ihre Stimme klang ruhig, doch sie zitterte ein Bisschen.
"Ich hatte eine Scheißangst", sagte ich ehrlich. Was, wenn mich diese Kreatur weiterhin verfolgte? Doch momentan war sie nicht hier. Dies beruhigte mich ein wenig.
Aber wie gesagt, nur ein wenig.
Ich stand von der Couch auf und sah durch das Fenster ins gegenüberliegende Treppenhaus. Manche Fenster waren hell erleuchtet, manche eher weniger. Doch eine Wohnung blieb dunkel wie der Abendhimmel selbst.
Es war die Wohnung von Jay.

Da es erst Samstag war, schlief Lori wieder hier. Ich war ihr ein wenig dankbar, denn ich war noch immer etwas nervös wegen dem heutigen Tag.
Wir lagen nebeneinander im Bett. Wie zwei Schwestern sahen wir aus.
"Madeline?", fragte mich Lori leise. Ich drehte mich zu ihr um und sah direkt in ihre grauen Augen.

"Was ist deine größte Angst?"

Mein Herz zog sich für einen Moment zusammen. Über so etwas wollte ich nie reden. Das war mir zu privat. Doch Lori war meine beste Freundin, meine Schwester. Ich schloss für eine Weile die Augen und öffnete sie dann wieder.

"Dass ich dem Mörder meiner Eltern begegne", sagte ich zu ihr. Lori weitete für einen Moment ihre Augen und ich wich schnell von meinen Eltern ab. "Und du?", fragte ich ruhig.

Sie schnaubte und sah zur Decke.
"Dass ich... querschnittgelähmt bin", sagte sie.
Den Rest der Nacht schwiegen wir.

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Ich entschuldige mich für dieses kurze Kapitel. Momentan grüble ich noch ein wenig nach, die Geschichte interessanter zu machen, was viel Zeit braucht. Ich bitte um Geduld - das nächste Kapitel kommt bald! :)