𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟑𝟕| 𝐆𝐞𝐬𝐞𝐭𝐳𝐞 𝐢𝐦 𝐊𝐫𝐢𝐞𝐠

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Sicht von Bryan:

Es hieß wenn man in einer tödlichen Situation steckte, spiele sich einem automatisch das gesamte Leben, wie in einem Film im Kopf ab. In Gedanken versunken errinerte ich mich an die dunkle Kriegszeit und die Bruchstücke meiner Erinnerungen zurück:

Damals gab ich mir selbst das Versprechen keine Menschen zu verletzen, geschweige denn zu töten, weil ich eigentlich kein Vampir werden wollte, eher wurde ich dazu gezwungen. Der unstillbare Durst nach Blut zwang mich irgendwann in die Knie und ließ mich mein Schicksal erst nach und nach akzeptieren.

Das zurückhalten des Verlangens und der ständige Hunger wurde weit aus schlimmer, als für Blut Menschen zu töten. Eigentlich kam es auch aus der menschlichen Natur. Wer nicht tötet und überlebt, wird getötet und stirbt. Das ist die eigentliche Tragik unserer Existenz. Nicht so sehr die Blutgier, die Geheimhaltung des Verlangens im Internat, die Angst vor der Sonne ohne Ring um den Finger, sondern es war einfach diese entsetzliche Einsamkeit in unserem Gewissen gewesen, zu der uns das Schicksal verdammt hatte.

Zurück zur Realität,
Hunter stand ganz dicht hinter mir und spante seinen Bogen mit einem Pfeil an. Er wirkte ziemlich kühn, jedoch konnte ich tief in seinem Inneren, seine erhöhte Herzfrequenz spüren. Ich bemerkte, wie er seine Augen verengt deutlich hoch kontzentriert seinen Pfeil in Richtung eines der Werwölfe zielte. Das kleine Vampirmädchen, welches ich retten wollte, stand ganz nah neben mir und umarmte verängstigt mein linkes Bein. Ich blickte kurz zu ihr runter und lächelte sie aufmunternd an.

Einer der Werwölfe, welches sich um uns herum schlich, stieß ein lautes Gejaule aus und bekam von Hunter plötzlich einen gezielten Kopfschuss. Das Gejaule unterbrach und der Werwolf stürzte zu Boden.

Auch ich stieß das mit Silber überzogene Schwert, welches mir zuvor Hunter überreicht hatte in den Magen des Werwolfes der mich angriff und analysierte sein Blut beim rausziehen des Schwertes. Selbst das ganz leise Tropfgeräusch des Blutes beim fallen auf den Boden, machte mich schon verrückt.

Die Geräusche die dabei zu erhören waren, traumatisierten das kleine Vampirmädchen umso mehr. Ich hob sie hoch und trug sie beschützerisch im Arm. Entweder man tötet oder wird getötet so lauten nunmal die Gesetze im Krieg. So war es schon immer und noch heute hat sich dran garnichts geändert.
Bryan:"Es sind zu viele Werwölfe. - Wir müssen hier sofort verschwinden!"
Hunter:"Bryan, schnell hier lang!"
So schnell wie wir nur konnten, rannten wir in Richtung Wald und verließen das Schlachtfeld vor dem Vampirschloss. Ich musste noch zu Alice, daher durfte ich hier keine unnötige Zeit mehr verschwenden und musste mich so langsam echt beeilen, denn die Zeit wurde knapp!

Sicht von James:

Ich blickte in den Wald und wartete immernoch auf Elizabeth und Sophie, die eigentlich schon längst da sein mussten. Langsam saß ich mich im Schneidersitz auf den Boden vor dem Wald und trug Alice vorsichtig im Arm. Sanft strich ich ihre dunklen Haarsträhnen vom Gesicht und betrachtete mir dabei ihr blasses Gesicht. Ihre blauen Augen waren verschlossen und sie wirkte ziemlich leblos, wie ein Stein.

James:"Wir wissen doch beide, wie stark du bist. Wer ist denn die Tochter der meist gefürchtesten Vampirjäger? Öffne deine Augen und wenn du willst, dann reiß mir sogar danach das Herz raus, aber öffne deine Augen. - Alice hörst du mich?"
Sprach ich mit einer monotonen Tonlage. Schließlich hob ich ihren Kopf hoch und stützte diesen an meinem Oberarm ab. Vorsichtig näherte ich mich ihrem Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
James:"Du gehörst nur mir, Alice Evelyn Williams!"

Sicht von Elizabeth:

Anscheind hatte ich mich im nebligen Wald verlaufen und spürte, wie mich so langsam die Kräfte verließen. Ich fiel auf den Boden und stützte mich dabei gerade noch an einem Baum ab.
Elizabeth:"Hilfe! - bitte helft mir."
Beim verzweifelten rufen in die Leere, fühlte sich mein Hals so taub und trocken an. Mit beiden Händen fasste ich mir an meinen fast schon ausgetrockneten Hals. Diese Schmerzen und dieses Verlangen nach Blut. Es war richtig schrecklich. Müde schloss ich meine Augen und versuchte mich etwas auszuruhen.

Plötzlich hörte ich ein lautes Gejaule und spürte in meiner Umgebung die Anwesenheit mehrerer Werwölfe. Schnell versuchte ich mich schwankend auf zu richten und weiter zu fliehen. Doch ich war einfach zu langsam, denn ich war zu sehr geschwächt und wurde letzendlich von einem Werwolf überrannt. Der Werwolf sprang mich an und knurrte mir ins Gesicht. Sein heißer Atem, bließ mir dabei gegen das Gesicht. Entschlossen schloß ich meine Augen und bereitete mich schon auf mein Ende vor.

Hunter:"Runter von ihr du Monster!"
Plötzlich zielte Hunter der aus dem Wald mit Bryan zusammen heraus gerannt kam auf den Kopf des Werwolfes auf mir und ließ den Pfeil los. Sofort fiel der auf mir stehende, schwere Werwolf auf meinen Körper und starb.
Elizabeth:"Autsch, danke!"
Hunter:"Bitte."
ich schob mithilfe von Bryan die Leiche des Werwolfes von mir, sodass ich mich nun etwas aufrichten konnte.
Bryan:"Eliz! - Was ist mit dir passiert?"
Er hatte ein kleines Vampir Mädchen im Arm und sah zu mir runter, aber wer war dieses Kind?
Hunter:"Hier beiß meinen Arm, Blondie."
Er krempelte seinen Ärmel hoch und kniete sich zu mir runter, um mir seinen Arm vorzustrecken.
Eliz:"Nenn mich gefällig's nicht Blondie!"

Sicht von Sophie:

Endlich erreichte ich das Ende des Waldes und schlenderte mit Erleichterung aus dem Wald hinaus. Ich hatte noch Glück gehabt. Vom Weiten erkannte ich James, welcher vor dem Wald saß und Alice im Arm hielt, hastig ging ich zu ihm rüber.

Sophie:"Wo ist Elizabeth?"
James:"Gut das du hier bist und keine Ahnung."
Ich saß mich zu ihm auf den Boden und beobachtete den tiefen Wald vor mir.
James:"Wir müssen sie retten!"
Er strich durch Alice Wange und blickte mich kurz an.
Sophie:"Komisch."
James:"Was daran ist so komisch?"
Sophie:"Naja, ich meine das ist total untypisch für dich, sich mal für das Gute einzusetzen."
James:"Das ist mir scheiß egal, denn diesesmal geht es um Alice und die gesamte drecks Welt."
Überrascht schaute ich länger, als drei Sekunden in seine blauen Augen und blickte danach verlegen auf den Boden.
James ist schon irgendwie gut aussehend.

Sicht von Bryan:

Zu dritt hatten wir das Ende des Waldes schon fast erreicht. Nachdem auch Elizabeth sich durch das Blut von Hunter gestärkt hatte, konnten wir uns alle drei schnell beeilen. Das kleine Vampir Mädchen in meinem Arm, schaute mich ständig an und wirkte noch immer verängstigt.
Bryan:"Keine Sorge. - Ich werde dich retten und zu deiner Mutter bringen."
Hunter:"Verdammt! - Der Mond wird immer rötlicher!"
Eliz:"Was habt ihr eigentlich vor, wenn wir diesen Wald hinter uns haben?"
Bryan:"Ich kenne einen sehr guten Hexenmeister. Er wird Alice retten, wenn wir nicht zu spät sind."

So langsam hatten wir den Wald hinter uns und waren endlich bei James und Sophie angekommen. Versammelt um Alice schauten wir uns gegenseitig an.
Bryan:"Ich brauche ein Handy und ein Auto."
James:"Alles klar, ich klau den Wagen. Ich stehe eher auf die Aufgaben, die spaß machen."
Sophie:"Hier mein Handy, Bryan."
Bryan:"Ich rufe jetzt John Bennet an."
James:"Du armer hast du vergessen, dass John uns hasst, weil wir damals seine Bücher verbrannt haben."
Bryan:"Ja, aber er mag es zu handeln. Wir geben ihm das was er will und er uns, dass was wir wollen."

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Ich hoffe es hat euch gefallen und ich weiß, dass ich echt lange keine Updates mehr gemacht habe, aber ich habe vor das Abitur durch zu ziehen und habe momentan sehr viel zutun, verzeiht bitte. :)
LG, gxzem.

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