𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐| 𝐃𝐞𝐫 𝐛𝐥𝐮𝐭𝐫𝐮̈𝐧𝐬𝐭𝐢𝐠𝐞 𝐆𝐞𝐢𝐬𝐭

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Sicht von Alice:

Alice:"Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Tante Kate. Ich muss jetzt ernsthaft auflegen. Mein Unterricht beginnt gleich."
Sprach ich mit meiner Tante am Handy und lag endlich nach einem ziemlich langen Telefongespräch mit ihr auf.
Mädchen:"Es tut mir nochmal Leid wegen gestern, aber es war wirklich nur ein Scherz."
Ich lächelte sie kurz an und richtete meine abstehenden Haare. Aufmerksam packte ich meine Tasche für den heutigen Unterricht ein.
Alice:"Wie heißt du überhaupt?"
Elizabeth:"Elizabeth Anderson und du?"
Alice:"Alice Evelyn Williams. Ist Bryan Anderson mit dir verwandt?"
Elizabeth:"Bryan, ist mein großer Bruder und jetzt rate mal wer mein Stiefbruder ist."
Überrascht blickte ich sie an und bemerkte, wie genau in dem Moment Bryan das Zimmer betrat. Er sah mich kurz an und wendete sich schließlich an seine kleine Schwester.
Bryan:"Eliz, beeil dich gefälligst. Sonst kommst du noch zu spät zum Unterricht."
Er grinste sie provokant an, warf mir einen flüchtigen Blick zu und verließ das Zimmer.
Elizabeth:"Ich habe ihm doch gesagt, dass er aufhören soll mich Eliz zu nennen. Außerdem ist er doch immer zu spät zum Unterricht."

Inzwischen spazierte ich in der Pause einwenig auf dem Hof und besichtigte das Internat. Meine Augen trafen, die wunderschönen Rosen im Garten des Internates. Rosen waren meine Lieblingsblumen. Zwar sind weiße Rosen einzigartig, aber die roten sind einfach unersetzlich. Lächelnd pflückte ich mir eine und stoch mich dabei am Dorn. In der unheimlichen Ruhe, die plötzlich auftrat, konnte ich jemanden hinter mir spüren und drehte mich um.

James:"Der Mond ist meine Sonne die Nacht ist mein Tag, Blut ist mein Leben und du meine Beute. Hast du mich zum Mittagessen eingeladen, Williams?"

Er schlenderte ein paar Schritte näher. Seine bedrohlichen Augen, passten sich einem rot Ton an. Was Passierte mit ihm? Seine Augen und diese Zähne. Er schien wie ausgewechselt und verängstigte mich. Mit zitternden Beinen schritt ich, daher einpaar Schritte zurück.
Alice:"Geh ich wahrne dich, wenn du noch einen Schritt näher kommst."
James:"Komm garnicht auf den Gedanken einem Lehrer davon zu erzählen."
Er bekam wieder seine natürliche Augenfarbe, das kristallklare Blau und das bedrohlich dunkle rot in seinen Augen verblasste. Bedrohlich fletschte er plötzlich seine Zähne und ließ mich kurz aufzucken. Mein Hals spürte sich so trocken an und meine Hände und Beine zitterten noch immer vor Angst.

Der kalte Wind traf auf die Blätter des Kirschblütenbaumes, welcher neben mir stand und ließ die Blätter beruhigend rascheln. Mit einem kleinen und geheimnisvollen Grinsen, verließ mich James und verschwand mit nur einem Augenblinzeln, gemeinsam mit dem kalten Windstoß. Eine plötzliche Stille zog auf, nachdem ich wieder alleine auf dem Hof stand. Ich erblickte Bryan, der auf einer Bank saß und nachdenklich zum Himmel schaute. Also entschloss ich mich, dann zu ihm zu gehen, um ihn kennenzulernen.

Alice:"Du bist doch der Bruder von Elizabeth."
Meine Stimme war plötzlich so sanft und leise, dass es mir so vorkam, als ob ich nuschelte. Nervös spielte ich mit meinen langen, dunklen Haarsträhnen und bemerkte, dass er mich endlich anschaute und mir seine volle Aufmerksamkeit schenkte.
Bryan:"Ich habe dich schonmal gesehen. Du bist ihre neue Mitbewohnerin."
Alice:"Ich bin Alice, Alice Evelyn Williams."
Bryan:"Bryan Anderson. Dein Nachname kommt mir ziemlich bekannt vor."

Zurück gezogen wendete sich nun mein Blick auf den Boden. Meine Eltern waren vor einigen Jahren verstorben, deshalb hatte mich meine Tante Kate aufgenommen und fürsorglich groß gezogen. Doch meistens wünschte ich mir einfach nur meine verlorene Kindheit zurück.
Alice:"Meine gesamte Familie ist verstorben. Es leben keine Williams mehr, also keine Williams aus meiner Familie."
Bryan:"Kanntest du deine Familienmitglieder?"
Alice:"Ich hatte nie die Chance."
Bryan:"Verstehe, setz dich doch neben mich. Du brauchst nicht so angespannt vor mir zu stehen. Keine sorge ich beiße dich nicht. Außerdem machst du mich nervös, wenn du so starr vor mir stehst."
Ich gesellte mich lächelnd auf die Bank und lag mein Handy neben mich hin. Während er erneut zur Mittagssonne rauf schaute, welche hinter den Wolken auftauchte und auf seinen Ring schien, glotze ich ihn die ganze Zeit an. Mein Blick richtete sich auf seinen Ring.
Bryan:"Der Ring ist ein Familienerbstück. Diesen zu tragen ist Pflicht. Also ich bin nicht verheiratet, oder so."
Alice:"Der Ring gefällt mir."
Bryan:"Naja, ein bisschen kitschig, wenn du mich fragst. Ich stehe nicht so auf diesen historischen Schrott. Aber die meisten leben einfach immernoch viel zu sehr in der Vergangenheit, verstehst du?"

Aufeinmal wurde es nebliger und kälter, sodass ich meine Arme verschrenkte und an meinen Armen rieb, um mich ein bisschen aufzuwärmen. Dieser Nebel kam mir so ziemlich bekannt vor, denn genau so einen, hatte ich in meinem Alptraum auch gesehen. Die Stimme von meinem Traum, erklang mir durch den Kopf. Sie sagte, dass sie meinen Körper und mein Blut bekommen wird. Im dichten und gruseligen Nebel tauchte plötzlich wirklich der Geist auf. Ich blieb starr stehen und konnte kein einziges Wort mehr aus meinem Mund kriegen. Es trug ein weißes Blut beflecktes Kleid, sowie in meinem Traum. Das Gesicht des Geistes war zerkratzt. Genau drei Kratzer konnte ich jedesmal erkennen. Mein Alptraum wurde schließlich doch wahr.
Bryan:"Lauf sofort zum Internat zurück."
Er stellte sich mutig und beschützerisch vor mich hin. Ängstlich öffnete ich meine fest zugekniffenen Augen und sah, wie der Geist sich in Luft auflöste und auch der dichte Nebel sich wieder verzog.

Derartig lief ich in mein Zimmer, saß mich auf mein Bett und versuchte das Geschehene zu realisieren. Reflexartig schaute ich auf alle dunklen Ecken meines Zimmers, bis endlich Bryan vor der Tür stand.
Bryan:"Zum Glück war ich in deiner Nähe. Diese Art von Untoten kommen in dieser Stadt nicht so oft vor. Anscheind lässt die Seele dieses Geistes dich nicht in Ruhe. Alice, lass dich nicht auf ein Spielchen mit Untoten ein."
Er verschrenkte erwartungsvoll seine Arme und lehnte sich locker an der Tür an.
Alice:"Ich träume grundlos von diesem Geist und heute zum ersten Mal ist mir sowas unrealistisches passiert. Ich meine das alles kann doch garnicht wahr sein."
Bryan:"Wenn was ist, rufst du mich bitte an. Ich habe meine Nummer auf deinem Handy eingespeichert. Habe es nämlich Draußen auf der Bank gesehen. Du hast es vor Schreck dort vergessen und nicht bemerkt."
Alice:"Aber warum hilfst du mir überhaupt?"
Er übergab mir mein Handy und sah mir dabei lächelnd in die Augen.
Bryan:"Ich will nur wissen was dieser Geist von dir will. - Bis später!"
Er verließ das Zimmer, ohne weitere Worte. Ich nahm wie jeden Abend mein Tagebuch unter meinem Kopfkissen herraus und fing an über meinen heutigen Tag zu berichten.
𝘓𝘪𝘦𝘣𝘦𝘴 𝘛𝘢𝘨𝘦𝘣𝘶𝘤𝘩...

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