7: Entlassung

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Aimee's POV:

Ja! Endlich! Der Arzt kam vorhin zu mir, ja ich war alleine, und sagte mir dass ich gehen durfte. Ich hatte seit zwei Wochen jede Nacht Albträume. Ben war öfters mal da, hat sich entschuldigt dafür wie er mich behandelt hatte, also vor dem Unfall.

Aber da gibt es eine Sache die mich seither ankotzt. Dieser mitleidsblick. Jeder Mensch hat diesen Blick drauf.

Mom und Dad kamen nur ein mal. Um mir Sachen zum anziehen zu bringen. Besser gesagt kam Mom um mir Sachen zu bringen, während mein Vater im Auto gewartet hat.

Mein Dad gibt mir die schuld an ihrem Tod.

Ich kann es immer noch nicht glauben. Meine Schwester. Tot.

Ben hat mir in letzter Zeit echt geholfen. Er war immer für mich da. Cole hatte sich nicht mehr blicken lassen seit dem Unfall. Er dachte wohl wie meine Eltern. Wie ich. Ich meine, ich habe sie abgelenkt, ich habe sie umgebracht.

Bei diesem Gedanken kommen mir wieder die Tränen hoch, aber ich kann sie zurück halten.

Ich habe Ben und meinen Eltern geschrieben dass ich heim darf und Ben hat darauf bestanden mich heimzufahren.

Heute durfte ich raus! Yay!

Ich dachte noch etwas drüber nach wie meine Eltern mich wohl begrüßen werden. Wahrscheinlich gar nicht. Dann kam auch schon Ben und nahm meinen Koffer. Eine Krankenschwester schob mich noch auf einem Rollstuhl raus bis zum Parkplatz. Dann stand ich auf und setzte mich in Ben's Corvette z06. Das goldene Flitzerchen ist echt schön anzusehen.

Dann stieg auch Ben ein.

"Passt das teil überhaupt da hinten rein?" Fragte ich ihn leicht provozierend.

Er guckte mich fragend an und als er sah dass ich nach hinten zeige in Richtung Kofferraum fing er an zu kichern. Dieser Perversling. Wie ekelhaft kann ein Mensch bitte sein?

"Der Koffer du Horst." Sagte ich zu ihm. Er sagte nichts zu mir sondern beließ es bei einem belustigten Kopfschütteln.

Nach etwa zwanzig Minuten fahrt kamen wir zu meinem Haus.

Ben fuhr in die Einfahrt und stellte den Motor ab. Er schaute dann zu mir rüber, wohl um zu schauen wie es mir bei diesem Ort geht, bei dem Ort wo ich mit meiner Schwester gelebt habe. Ich starrte einfach gerade aus auf das Haus welches mein Zuhause war. Jetzt fühle ich keine Geborgenheit mehr, jetzt sehe ich nur Tessa überall.

"Alles ok?" Fragte Ben vorsichtig. Ich nickte nur und wand meinen Blick vom Haus ab und schaute zu Ben. Er schaute mich auch an.

"Du weißt dass es meine schuld war." Sagte ich zu ihm.

"Mensch Aimee. Hör auf so was zu denken. Du weißt doch dass es nicht stimmt." Sagte er ruhig und öffnete die Auto Tür und stieg aus. Ich tat es ihm gleich.

Bei der Haustür angekommen klingelten wir da ich meine Haus Schlüssel nicht dabei hatte.

Mein Vater öffnete breit lächelnd die Tür. Als er mich jedoch sah verschwand dieses lächeln sofort.

"Hallo Ben." Sagte er, drehte sich um und ging. Ich sah nur zu Ben der mich wortlos und erstaunt ansah.

Nach dem ich und Ben uns aus unserer starre gelöst hatten ging ich hoch in mein Zimmer. Ben blieb noch bei mir bis ich alle Sachen eingeräumt hatte.

Ich weiß nicht, seit dem Unfall ist er total süß und zuvorkommend. Er verhält sich nicht mehr wie ein Arsch. Ich kann ihm alles anvertrauen und muss keine Angst haben dass er es weiter erzählt. Ich finde er gäbe einen guten großen Bruder ab.

Nach einiger Zeit ging Ben dann und ich war alleine. Ich wusste nicht was ich jetzt noch machen sollte also legte ich mich in mein Bett und schlief ein.

Als ich wieder aufwachte war es draußen schon dunkel.

Ich ging runter in die Küche um mir was zu trinken zu holen. Man hörte unseren Esstisch knarzen, das macht der wenn man sich drauflehnt, ich ging aber trotzdem weiter. Großer Fehler.

Es war Dad, der quer über dem Esstisch lag und übelst nach Kneipe stank. Er war wohl stockbesoffen.

Ich lehnte mich leicht über ihn als er auf einmal mit dem Oberkörper hoch schnellte und nun auf dem tisch saß. Er sah mich an und sein Blick verdunkelte sich sofort. Dann rutsche er vom Tisch runter und stellte sich vor mich.

Irgendetwas lallte er vor sich hin, was ich aber nicht Verstand. Ich verstand nur einen Namen, Tessa. Dann holte er aus und klatschte mir mit der Flächen Hand ins Gesicht. Ich flog auf den Boden und fing an zu weinen. Ich schluchzte laut Los als er sich vor mich hin kniete.

Er sah mich nur an. Dann hob er beide Hände und legte sie mir an den hals. Ich saß einfach nur so da, weinend meinen Vater ansehend, wie er die Hände immer mehr zu drückte bis ich keine Luft mehr bekam.

"Wieso hat so etwas wie du es verdient zu leben? Wieso darfst du leben?! Hättest du mir nicht meine Tochter da lassen können?" Schrie er mich lallend an.

Ich hatte solche Angst vor dem Mann der mich würgte, dass ich mich nicht wehrte.

Es ging das Flurlicht an und meine Mutter kam in den Raum, während ich weinend, nach Luft schnappen auf dem Boden unserer Küche saß und mein Vater versuchte mich umzubringen.

Als sie sah was hier gerade geht schrie sie los. Mein Vater ließ mit den Händen etwas lockerer und ich bekam gottseidank wieder Luft. Dann löst er die Hände ganz von meinem hals und ich spürte noch wie die naht an meinem hals pulsierte. Dann wurde mir für ein paar Sekunden schwarz vor Augen.

Als ich sie wieder öffnete hörte ich die hausklingel. Meine Mutter machte sich auf den weg um die tür zu öffnen. Ich stand auf und ging ihr hinterher da mich interessierte wer um die Uhrzeit noch kommt.

Da stand...

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Wieder ein neues Kapitel.
Lg

Why went everything wrong? (wird Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt