11.Kapitel

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Carlo betrat mit einer Tasse Tee in der Hand den Raum und setzte sich neben mich auf die Couch.
Die Stille, welche den Raum füllte, war beängstigend. Nur das klirren der Tasse, welche er vorsichtig auf den Tisch stellte war zu hören.
"Hier für dich", murmelte Carlo leise und schob die Tasse zu mir hinüber. "Danke", antwortete ich und sah ihm in die Augen. Schon wieder diese Gefühle, die ich nicht unterordnen konnte.
Wahrscheinlich war es Liebe, denn schließlich waren wir verheiratet.
Doch es fühlte sich einfach nicht so an. Dieses Gefühl war nicht warm und wollig, wie es sein sollte, sondern es war eher ein unfeines stechen. Was hatte das alles zu bedeuten?
Ich wendete meinen Blick zu meinem Tee und nahm einen Schluck "Bin ich mit Johannes befreundet?"
Carlo war sichtlich irritiert über meine Frage , was ich ehrlich gesagt auch war. Denn eigentlich wollte ich Carlo etwas ganz anderes Fragen. Ich wollte doch nur wissen wieso er unbedingt einen Neuanfang wollte. Doch stattdessen fragte ich, ob ich mit Johannes befreundet war. Wie dumm war ich eigentlich?
"Ihr kommt miteinander aus...aber Freunde seit ihr keine" Ich nickte und nahm abermals einen Schluck aus meiner Tasse.
"Wieso hat er mich dann mit genommen, wenn wir gerade einmal so auskommen und im Krankenhaus hat er so getan als hätte er mich noch nie gesehen wieso hat er das getan?"
, auf einmal wurde ich doch Neugieriger.
Carlos Mine verfinsterte sich und er vermied jeglichen Augenkontakt mit mir. "Er wollte dich von mir fern halten und naja Jojo tat öfters so als würde er dich nicht kennen. Ihr kommt halt doch nur gerade miteinander aus"
"Und wieso wollte er mich von dir fern halten?" Carlo stand auf, schüttelte seinen Kopf und meinte kurz "Wir hatten einen unwichtigen kleinen Streit nicht der Rede wert" Dann ging er in die Küche und ließ mich alleine.
So klein konnte der Streit, dann doch nicht gewesen sein, schließlich wollte Carlo deswegen einen Neuanfang.
Wieso war gerade diese Erinnerung weg? Sie war wohl die bedeutetenste und trotzdem war sie einfach verschwunden.

"Carlo?", rief ich nach einer Weile in der ich nichts von ihm gehört hatte und stand allmählich auf. Ich war nicht gerade in guter Verfassung, dennoch musste ich nach ihm sehen. "Carlo?!", schrie ich erneut. Keine Reaktion. Weshalb ich mit kleinen Schritten in die Küche tapste. "Carlo", meinte ich erneut, als ich ihn auf einem Stuhl sitzen sah und stellte mich vor ihn hin.
Langsam sah er zu mir hoch und dabei entfuhr ihm ein leiser Seufzter "Was ist denn?" Seine Stimme klang tiefer als gewohnt. "Wieso bist du einfach gegangen?" "Unwichtig" Ungläubig schaute ich ihn an. "Klar und deshalb verschwindest du einfach...Ich dachte du willst mir helfen meine Erinnerungen wieder zu finden", ich klang enttäuscht und auch Wut spiegelte sich in meinen Worten wieder. "Ja klar will ich das, aber zurzeit ist es mir doch zu viel...frag doch am besten Vanessa ob sie Lust und Laune hat dir zu helfen" Seine Körperhaltung war angespannt und irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Zuerst wollte er das ich bei ihm bleibe und jetzt wollte er mich loswerden. Da hatte ich mir aber einen tollen Mann ausgesucht. "Deine Stimmungsschwankungen sind unerträglich...bist du schwanger oder was? Zuerst willst du mir helfen und bist total nett und dann soll ich dich in Ruhe lassen, und jetzt sagt man Frauen seien schwer zu verstehen", meine Stimme wurde bei jedem Wort lauter und es sammelten sich Tränen in meinen Augen. Carlo antwortete mir nicht sondern sah mich nur an. Er war still und sah mich an.
"Okay na gut dann geh ich mit Vanessa shoppen, das wollten wir sowieso machen" Immernoch blieb Carlo stumm sitzen. Ich hingegen ging aus dem Raum.
Hatte ich etwas falsches gesagt?

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