54.Kapitel

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Ich lief die Straße entlang bis ich zu einem kleinem Waltviertel kam.
Keine Ahnung wie lange ich lief und einfach gebannt die Straße anstarrte. Mein Zeitgefühl schien nämlich wie verloren. Sogar die Angst, welche ich im Dunkeln im Wald gehabt hätte war weg, einfach verschwunden.
Völlig fertig und verwirrt ließ ich mich neben einen Baum fallen und ließ es endlich zu, wehrte mich nicht mehr gegen meine Erinnerungen. Es hatte sowieso keinen Zweck mehr. Es schien alles plötzlich so gleichgültig.
Was hatte ich denn noch alles getan? Dieser Kuss war bestimmt nicht der Auslöser für diesen Streit gewesen.
Ich kannte Carlo doch.

~Flashback ~
"Er hat einfach keine Zeit mehr für mich", schluchzte ich leise vor mich hin und zog meine Beine an meine Brust.
"Er sagt immer, dass er mich liebt, aber ich glaube er lügt" Ich fing bitterlich an zu weinen und beruhigte mich erst wieder, als Karl eine Hand um meine Schulter schlang. Er tat es wie Carlo. Es war beruhigend und doch beängstigend. Karl war nicht Carlo.
"Ich bin sicher er lügt nicht, wenn er das sagt" Dabei sah er mir in meine Augen, lächelte leicht. "So jemanden wie dich kann man doch nur lieben"
Er wischte mir eine Träne aus dem Gesicht. Ich hätte in diesem Moment weggehen müssen, doch ich kuschelte mich an ihn heran. Er war einfach so warm.
Plötzlich meinte Karl mit wütender Stimme "Er könnte sich ja auch einmal Ferien nehmen, schließlich ist er kein Star"
Ich zuckte kurz hoch, fühlte mich plötzlich so schlecht. Niemals wollte ich Carlo in ein schlechtes Licht rücken. Das war doch unfair.
"Eigentlich ist er ja berühmt" Ich sagte dies so gleichgültig. Es war für mich einfach nichts besonderes mehr.
"Klar, als ob" Ich sah zu ihm hoch und murmelte leise "Kennst du Carlo Waibel?" Seine Augen weiteten sich. Er kannte ihn, wer den auch nicht?. "Du meinst Cro?" Ich nickte und lehnte mich wieder an seiner Schulter an. Nun wusste er wer er als nicht berühmt bezeichnet hatte.
"Du bist doch nicht mit Cro verheiratet?", meinte er verwundert und ziemlich schockiert. "Doch irgendwie schon" Dabei lächelte ich leicht, doch nur weil ich an Carlos süßes Lächeln dachte.
Das Gespräch ging noch bis in die früheren Morgenstunde weiter.
Dort fragte er mich nach meiner Nummer. Ich gab sie ihm.
Unüberdacht.
Ich wollte ihn nicht mehr treffen.
Doch als wir uns verabschiedeten küsste er mich nocheinmal.
Es gab zwar keine Liebe bei diesem Kuss, aber dafür gab er mir das Gefühl der Geborgenheit.
"Bye", meinte ich noch kurz und winkte ihm zu. Er winkte zurück.
Nach dieser Begegnung lebten wir beide unsere Leben weiter, als hätten wir uns nie getroffen.
Doch irgendwann schrieb er mir, in einer Zeit in der ich wieder einmal ohne Carlo war. Ich fühlte mich wieder so allein und verletzlich und genau in diesem Moment schrieb er mir. Gab mir das Gefühl geliebt zu werden.
>>Ich mag dich wirklich, willst du nicht vorbei kommen?<<
schrieb er eines Abends. Ach wie gerne ich dich zu ihm gegangen wäre, doch das konnte ich Carlo nicht antun.
Ich hatte ihn ja nicht einmal meinen Kuss gestanden, wie hätte ich ihn das gestehen sollen.
>>Willst du nicht zu mir kommen? Nicht mehr alleine Sein?<<
Karl wusste was er sagen musste, er kannte mich und deshalb kam ich zu ihm.
Was nachher geschah weiß ich nicht mehr. Nur noch das ich neben Karl aufgewacht bin.
So schnell ich konnte rannte ich aus der Wohnung fing an zu weinen, brach zusammen konnte nicht mehr.
Ich schrieb ihm ein paar Mal, doch er hatte mich geblockt.
Später erfuhr ich auch warum.
Er hatte sich Bilder von meinem Handy herunter kopieret.
Bilder von Carlo, von Carlo ohne Maske.
Karl erpresste ihn damit, forderte Geld von ihm, welches er zuerst auch bekam. Doch später schaltete Carlo die Polizei ein. Karl wollte zu viel von ihm. Und ich war Schuld.
~Feedback Ende~

Darum hatten wir gestritten.
Aber warum hatte er mich danach nicht fallen gelassen? Ich hatte ihm sein Herz gebrochen, fast für den Unterganges des Pandamannes gesorgt.
Doch er wollte mich nicht verlassen.
Ich fing an zu weinen schrie unkontrolliert wirres Zeug in die Luft "Was hab ich nur getan?"
Dann schloss ich meine Augen, wollte schlafen.
Nicht mehr zurückdenken.

Trust me [Cro Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt