21.Kapitel

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"Zum ersten Mal seit langem liegst du wirklich wieder neben mir", meinte Carlo, während er sich streckte. "Endlich war es nicht nur ein Traum" Er lächelte bis über beide Ohren und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Dieser Kuss und die darauffolgenden Gefühle ließen mich lachen. So geborgen hatte ich mich einfach schon so lange nicht mehr gefühlt.
Tim hatte zwar sein Möglichstes getan, um mir zu helfen, mit jedoch keinem großen Erfolg.
Doch Carlo brauchte mich nur anzusehen und schon kamen all diese Gefühle in mir hoch. Sie waren einfach da.
"Wieso lächelst du?", fragte Carlo und strich mir eine Haarsträne aus dem Gesicht. "Ich habe mich wieder in dich verliebt" ich machte eine kurze Pause und sprach dann weiter "Carlo Waibel ich liebe dich"
Seine Augen wurden größer "Wirklich?" Ich nickte und er setzte sich auf. "Du hast dich wieder in mich verliebt?"
"Ja das habe ich" Nun setzte auch ich mich auf. Er blieb stumm mit einem Grinser im Gesicht sitzen "Habe ich etwas falsches gesagt?" Er schüttelte seinem Kopf "Gib mir drei Minuten Zeit ich muss kurz überlegen"
In mir stieg pure Angst hoch. Liebte er mich vielleicht nicht so wie ich ihn liebte? Wieso brauchte er drei Minuten? Er konnte doch einfach sagen, dass er mich auch liebte oder das er es nicht tat. Dafür brauchte man doch keine Drei Minuten."Carlo...ich habe gesagt das ich dich liebe", meinte ich ängstlich  und wartete auf eine Antwort, welche nicht folgte. Er antwortete mir nicht.
"Bin ich für dich schon bereit oder bist du zu weit tut mir leid ich muss kurz überlegen", murmelte er dann vor sich und sah mich an.
In diesem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Er zitierte gerade eines seiner Lieder. "Kannst du mir nicht wie ein normaler Mensch antworten?", fragte ich und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.
"Du weißt das kann ich nicht", murmelte er und kam mir näher. Er nahm meinen Kopf in seine Hände und flüsterte "Ich liebe dich auch" Unsere Gesichter kamen uns immer näher. Doch kurz bevor unsere Lippen sich trafen klingelte es.
Carlo entfernte sich von mir und seine Hände ließ er langsam sinken. "Sorry, aber ich muss die Türe aufmachen " Er stand auf und ging weg. Die Vertrautheit, welche wir noch ein paar Sekunden davor hatte, war verschwunden.
Carlo umgriff die Türklinge vorsichtig mit seiner Hand und öffnete die Tür anschließend.
"Carlo!", schrie ihm daraufhin eine schöne Blondine entgegen, bevor er es  wirklich realisierten konnte.
Sie sah ihn böse an, während sie eintrat "Wieso gehst du denn nicht an dein Telefon? Wir machen uns ernsthafte Sorgen um dich"
Sie betonte das wir ganz besonders und zog eine Augenbraue hoch.
Doch Carlo schienen die Worte, welche die junge Frau zu ihm sagte nicht zu interessieren, denn er kam wieder auf mich zu, setzte sich neben mich hin und schlang einen Arm um mich.
So als müsse er sein Revier makieren.
"Wie du siehst geht es mir gut", meinte er dann mit einem Lächeln. "Carlo du warst 3 Tage nicht bei der Arbeit, hast niemand zurück gerufen und meinst es geht dir gut?" Carlo seufzte laut hörbar und stand wieder auf. "Jule es geht mit wirklich gut" Ich hätte ihm beiseite stehen sollen und für ihn dasein. Mich gegen die Unbekannte stellen.
Aber ich blieb stumm sitzen.
"Vielleicht sagst du, dass es dir gut geht aber ich glaube es dir nicht", meinte Jule mit einem wütenden Unterton und stand Carlo gegenüber. Die Spannung zwischen den beiden war schon fast greifbar.
"Nur weil du älter bist heißt es nicht, dass du mein Leben bestimmen darfst. Jule ich bin glücklich, erfolgreich und braucht verdammt noch einmal keine nervige Schwester, die mir vorschreibt wie ich leben soll. Vielleicht brauch ich einfach einmal eine Auszeit"
"Vielleicht solltest du es endlich beenden" "Was soll ich den beenden? Die einzige Sache die mich inspiriert...die mich glücklich macht?" Carlo blickte kurz zu mir und schüttelte anschließend den Kopf. "Diese Sache zerstört dich. Carlo ich erkenne dich gar nicht mehr wieder", und mit diesen Worten drehte sich Jule um und stürmte aus der Wohnung. Dicht gefolgt von Carlo.

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