Verzweifelt versuchte der Junglehrer die Klasse unter Kontrolle zu bringen, doch er blieb ohne Erfolg. Stattdessen verließ er den Raum und kam ein paar Sekunden später mit einem jungen, kräftigen Jugendlichen zurück. Sofort war es mucksmäuschenstill. Alle Schüler und Schülerinnen betrachteten den Neuen. Mit einem Siegesgrinsen stand der Lehrer neben dem Neuen und forderte ihn auf sich vorzustellen. „Mein Name ist Dean", antwortete dieser lustlos und starrte auf den Boden. „Willst du uns vielleicht nicht mehr von dir erzählen?" „Nein", gab Dean knapp von sich. Das Lachen des Lehrers verschwand durch dessen Antwort sofort wieder aus seinem Gesicht. Leicht erzürnt zeigte er Dean, wo er sich hinsetzen sollte. Ohne ein weiteres Wort nahm er seinen Platz in der hintersten Reihe ein, neben ihm saß ein kaum bemerkbarer Schüler.
Es dauerte keine zwei Stunden, da war Dean schon auf der ganzen Schule bekannt. Die Mädchen verliebten sich und die Jungs fürchteten ihn. Der Mysteriöse, der Mörder, der Abwesende, der Drogendealer. All diese Namen waren für ihn bereits gefallen, in Wahrheit war Dean einfach nur fertig mit der Welt. Der ständige Umzug, das ständige Hoffen auf ein richtiges Zuhause, das gelegentliche Jagen. Das einzige, was er auf dieser Welt niemals satthaben würde, war sein kleiner Bruder Sam. Obwohl er fast nie etwas von sich gab, mit Sam sprach er jede Pause und passte so gut es ging auf ihn auf. Neben Dad war sein kleiner Bruder Sammy der einzige, der ihm wirklich was bedeutete. Er war seine Familie, sein Grund zum Leben, doch in den nächsten Tagen sollte nicht nur mehr Sam der Grund für Deans Weiterleben verantwortlich sein.
Am Nachmittag stand Sport am Programm und Dean hatte im Vorhinein gehört, dass der Sportlehrer eine Qual sein sollte. Soll er nur, Dean würde es allen beweisen. Das tat er immer. Am Ende landete er als Teamkapitän im Footballteam und kurz bevor ein großes Spiel stieg, zogen sie auch schon wieder um. „Dean Winchester, der Neue", lachte Mr. Ich-bin-besser-als-ihr höhnisch, „Zeig uns doch mal bitte, was du alles kannst, damit ich dich einschätzen kann."
In der Turnhalle waren allerhand Turngeräte aufgestellt und zum Vergnügen der Mädchen wurde ihnen gerade ein Vortrag gehalten, währenddessen sie Dean beobachten konnten. Alle Augen lagen auf ihm, als Dean vom Sportlehrer die erste Aufgabe gestellt bekam. Ohne große Anstrengung bestand er diese, so wie auch die zweite und auch die darauffolgenden. Am Ende keuchte Dean etwas, doch jedem, selbst dem Sportlehrer, war die Bewunderung ins Gesicht geschrieben. „Sonst noch was?", fragte Dean genervt. „Ja, tatsächlich gibt es da noch etwas", meinte sein Lehrer, „Komm morgen bitte nach der Schule zum Footballtraining." Jedes Mal. Aber Dean nahm die Einladung an, da er in Form bleiben musste.
Nach den zwei Stunden Sport wurden alle Schüler und Schülerinnen seiner Klasse entlassen. Dean beeilte sich, um schnell ins Motel zurückkehren zu können, damit er bei Sam war, doch am Weg aus der Schule, rief ihn jemand. „Dean, warte." Eine weibliche Stimme. Jamie, das beliebteste Mädchen der Schule rannte ihm hinterher, obwohl sie den berüchtigten Ruf hat nie auch nur irgendjemandem nachzulaufen. „Wollen wir uns heute Abend treffen?" Ein so schönes Mädchen war verlockend, doch Sam hatte Vorrang. „Nein", murrte er und ließ sie alleine stehen. Da Dean noch keinen Führerschein oder sonstiges hatte, ging er zum Motel.
Am Weg dorthin, drehte sich der junge Mann immer wieder um. Er hatte das Gefühl beobachtet zu werden und wenn Dean Winchester einmal etwas verdächtig vorkam, war daran meistens auch etwas Wahres dahinter. Und tatsächlich, hinter ein paar Bäumen glaubte er Dylan, einen Jungen aus seiner Klasse, zu erspähen. Sofort als er ihn entdeckte, lief dieser wie vom Blitz getroffen los. Wie auf Kommando ließ Dean seine Sporttasche fallen und verfolgte Dylan. Es verging nicht viel Zeit, da hatte der Jäger in Ausbildung seinen Klassenkollegen gefasst. Ohne mit der Wimper zu zucken drückte er ihn zu Boden. „Wieso verfolgst du mich?!", brüllte Dean aufgebracht. „Ich habe gesehen, dass du Jamie abblitzen gelassen hast. Das wird sich sicher rumsprechen", lachte Dylan. „Und? Was kümmert mich das?", zischte Dean und verdrehte Dylans Schulter, „Also, noch einmal. Warum verfolgst du mich?!"
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Destiel 4 life (One Shots)
FanfictionIn diesem Buch werde ich One-Shots über Destiel veröffentlichen (Destiel= Dean Winchester, Jäger + Castiel, Engel des Herrn). Die Kurzgeschichten werden manchmal AU's sein, manchmal aber auch nicht. Enjoy. :)