21* Faith [EN part]

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Angestrengt starrte Dean auf die geschriebenen Wörter im Buch, welches eines der seltenen Überlieferungen war. Irgendetwas musste doch zu finden sein. Die Finsternis ist schließlich nicht so unbekannt. Über manche Monster gibt es mehr zu lesen und die werden nicht in der Bibel erwähnt. Castiel, sein ewiger Schutzengel, saß mit ihm bei Tisch, der gleichzeitig auch eine Weltkarte war. Cas tat es ihm gleich, wobei dieser mit schlimmen Kopfschmerzen geplagt wurde. Dean sah auf, als sich der Engel zum gefühlt hundertsten Mal an den Kopf fasste. „Mach eine Pause, Cas", meinte Dean und stand auf. Er trug eine Decke und ein Aspirin mit sich, als er wieder kam „Ein Glas Wasser kommt gleich." Schließlich stellte er ihm auch das hin. „Vielen Dank, Dean", sagte Cas mit rauer Stimme. Stumm nickte Dean und setzte sich wieder gegenüber des Engels zum Tisch.

Nach weiteren Stunden des Schweigens brach Sam diese, indem er durch die Eingangstür schritt, in seinen Händen ein Dutzend weitere Bücher. „Sag nicht, dass wir die alle durchgehen sollen", stöhnte Dean genervt. „Leider ja, Dean." Cas sah von seinem Buch auf und nahm sich ein weiteres von Sams mitgebrachten. Legends of Darkness and Light. Stand auf diesem. „Glaubst du wirklich Legenden helfen uns weiter?" „Sie haben meistens doch etwas Wahres an sich. So manche Legenden haben uns schon oft den Arsch gerettet, warum auch nicht diesmal?" Sam war von seinen Ansichten mehr als überzeugt, wobei es Cas an Überzeugung mehr als nur mangelte.

If darkness would be released into our world, there would be chaos. But some people won't lose their hope. They will fight and themselves will become the brightest light in the world and everybody knows that light is the only weakness of darkness. But nothing exists without his contrary. Like Light and Darkness.

These collected stories are the legends of converses like day and night.

Nachdem Cas das Vorwort gelesen hatte, klappte er das Buch zu. „Und?" Neugierig wartete Sam auf eine Antwort Castiels. „Ich weiß nicht, ob uns die Geschichten und Sagen in diesem Buch helfen werden." Sam seufzte, bestand aber darauf, dass Cas sich das Buch trotzdem durchlesen sollte. Zustimmend nickte der Engel, worauf sich Sam seinem Bruder zuwandte und diesem ebenfalls ein weiteres Buch in die Hand drückte. Den Rest nahm sich der jüngere Winchester selbst vor. Nun waren Cas und Dean wieder alleine. Dean seufzte und legte seinen Kühlbeutel auf die Seite. „Bist du dir sicher, dass ich dich nicht heilen soll?" „Nein, alles gut, Cas. Wirklich. Außerdem habe ich es verdient", lachte Dean leicht. „Das sehe ich anders." Der Jäger winkte ab und ging in die Küche. Aus dem Kühlschrank holte er sich ein kühles Bier, perfekt gegen den brennenden Schmerz im Inneren seines Mundes. „Zurück an die Arbeit."

Als Dean endlich die erste Überlieferung durchhatte, ließ er das Buch zufallen und legte seine Stirn darauf ab. „Fertig?" Belustigt beobachtete Castiel Dean, nachdem er sich nach Stunden wieder zeigte. „Du auch?", fragte der Jäger den Engel ohne dabei aufzusehen. Cas gab keine Antwort, aber Dean wusste diese bereits, sonst wäre er nicht hier. „Ich weiß diesmal wirklich nicht weiter, Cas", meinte Dean geschafft und erhob seinen Kopf. „Ich auch nicht." Nach einer längeren Schweigeminute, sprach Dean erneut. „Ich habe Angst, Cas."

„Wovor?", fragte der Engel den Jäger. „Sammy endgültig zu verlieren. Einer von uns wird sterben, aber ich will nicht, dass es Sam ist." Dean erwischte sich dabei, wie ihm eine einsame Träne über die Wange lief. Cas war bedrückt und der Anblick eines traurigen Deans machte dies nicht besser. „Sam wird nicht sterben, dass verspreche ich dir. Nicht solange du oder ich da sind. Versprochen." „Danke, Cas", lächelte Dean und wischte sich die Träne weg, „Komm, lass uns etwas essen gehen."

Wie gesagt, so getan. Keine 20 Minuten später saßen Dean und Cas in einem kleinen Restaurant, nicht weit von der Stadt entfernt, die dem Bunker am nächsten lag. Dean tauschte im Moment seinen leeren Teller mit dem des Engels, darauf bedacht, dass dies niemand beobachtete. Während Dean auch noch Castiels Burger aß, schwelgte dieser in Gedanken. Seitdem er die Winchesters kannte, tat er das öfters, als jemals zuvor in seinem schon ewigen Leben. Diesmal schien ihre Zukunft noch aussichtsloser als sonst. Damals, als sein größer Bruder Lucifer aus seinem Käfig befreit wurde, damals hatte er schon fast seine Hoffnung aufgegeben, deswegen verstand er nicht, warum er diesmal so tiefgründig ahnte, dass alles gut ausgehen würde. Er glaubte an das Gute in der Finsternis, in Amara. Irgendetwas in ihr musste doch auch von dem Licht ihres Bruders berührt werden. Traurig war, dass er mehr Glauben in Amara hatte, als in seinen eigenen Vater. Wo war Gott, wo ist er? Plötzlich wird er von Dean zurück zu ihm gerufen. „Cas, bist du noch bei mir?"

Der Engel nickte schwach. „Du hast mich angestarrt, als hätte ich schwarze Augen", lachte Dean, doch Castiel fand das weniger als amüsant. „Dean, das ist nicht lustig." „Finde ich schon." Der Jäger zuckte nur mit den Schultern, worauf Castiels Gesicht von einem angedeuteten Grinsen geprägt wurde. Er könnte Dean ewig anschauen, bewusst oder unbewusst, das spielte keine Rolle. Dean war eine Faszination. Der Engel verstand nicht, warum sein Herz um ihn schneller schlug, er verstand nicht, warum dann immer die Hitze kam und nicht eher verschwand, bis der Jäger wegtrat. „Du hörst mir ja doch nicht zu", beschwerte sich Dean zwischendurch, was Castiel diesmal dazu brachte in die grasgrünen Augen, die wie Smaragde im Licht schimmerten, Deans zu blicken. „Cas, wenn du mich weiter so durchdringlich anstarrst, wird ich ja ganz gleich heiß." Dean konnte sich sein Lachen nicht verkneifen, aber Cas verstand nicht. „So wie mir?" Diese Antwort ließ Dean verstummen. „Dir ist heiß?" Deans Stimme klang verblüfft. „Ja, ich verstehe es auch nicht immer." „Liegt vielleicht daran, dass du gefühlte 40 Schichte Kleidung trägst." „Nein, daran liegt es nicht. Mir ist nur heiß, wenn du in der Nähe bist", meinte Castiel, worauf sich Dean an seinem Getränk verschluckte. „Wie- Wie meinst du das?"

„In deiner Nähe bekomme ich Hitzewallungen, Herzpochen. Vielleicht ein Fluch." Castiels Stimme klang so verdammt ernst. Dean wusste nicht, ob der Engel wirklich keine Ahnung hatte oder nur so tat. Auf jeden Fall schien seine Hülle ihm Signale zu senden, die sein Geist nicht begreifen wollte. Aber warum war der Engel in Dean verliebt? Da gab es nichts zu lieben... So dachte zumindest Dean.

Destiel 4 life (One Shots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt