Dean schleifte seinen Körper hinter seinem Vater ins Motelzimmer, schloss die Tür und als er sich umdrehte, landete Johns Faust auch schon in seinem Gesicht. Der Junge mit den leicht angedeuteten Sommersprossen stöhnte vor Schmerz auf. Sam, welcher im Nebenzimmer seine Hausaufgaben erledigte, wurde hellhörig und spähte hinter der Tür hervor. Sein Vater packte ihn beim Kragen seines Shirts und richtete ihn gewaltsam auf. „Wie konntest du nur so dumm sein?", zischte John mit unterdrückter Wut, „Wegen dir habe ich nicht nur meine Arbeit unterbrochen, nein, ich habe auch wertvolle Zeit verloren, in der ich vielleicht ein weiteres Monster in dieser gottverdammten Welt töten hätte können!" Die tiefe Stimme von Deans Vater begann mit jedem Wort, welches er herausbrachte, lauter und aggressiver zu werden. „Wie oft habe ich dir gesagt, dass man Menschen nicht ohne Gründe verprügelt! Monster, die sollte man angreifen, aber doch nicht deine Mitmenschen!" Deans Ohren dröhnten vom Gebrüll von John, der nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war. „Aber ich habe doch nur Cas-"
„Ich will nichts hören!" John ließ Dean gefühllos los und stieß ihn nach hinten, wodurch er gegen die Eingangstür knallte. „Dein Lehrer hat mir außerdem etwas Anderes erzählt. Etwas sehr Interessantes", meinte John konzentriert und plötzlich wieder komplett ruhig. Das machte Dean noch größere Angst. „Er hat behauptet, dass du mit jemandem zusammen wärst", wisperte John, als er näher an Dean herantrat. Der junge Erwachsene antwortete nicht, stattdessen sah er beschämt zu Boden, was für John Antwort genug war. „Ist es dieser Castiel?", fragte sein Vater leicht säuerlich. Kurz hob Dean seinen Blick an, um in die vor Zorn lodernden Augen seines Vaters zu starren, nur um danach erneut zu Boden zu blicken. John hatte genug. Ihm platzte der Kragen. Wütend kam er auf Dean zu, packte ihn und warf ihn zu Boden. Erfüllt durch den Zorn und die Enttäuschung über seinen Sohn schlug er auf diesen ein. Er wollte seinem Sohn nie wehtun, doch wie sollte er sonst lernen zu verstehen? Er hatte es auch so gelernt. Plötzlich stoppte er, da er ein elendes Flennen vernahm, welches nicht von Dean oder ihm kam. Es war Sam, der sich nun zur Schau stellte und wie ein Wasserfall heulte. Er schluchzte unverständliche Sätze. John widmete sich nicht Sammy zu, sondern fokussierte seinen älteren Sohn, der blutend und stöhnend unter ihm lag. Seine Schläge waren diesmal noch härter und schmerzhafter für Dean. Sam weinte, weswegen John wütender auf Dean wurde und fester zuschlug, weil er Paul verdroschen hatte. Aber das war nicht der einzige Grund. Er schlug Dean, weil er anders war, weil er Gefühle für einen Mann hegte. Hätte er das nicht, würde er jetzt nicht hier liegen, deshalb dachte Dean, dass es seine Schuld wäre, dass Sam jetzt wegen ihm weinte. Er würde aus seinen Gedanken gerissen, als John anfing neben den Schlägen zu brüllen. „Ich habe keine Schwuchtel großgezogen!" Dieser Satz verletzte Dean tiefgründig. Sein eigener Vater respektierte ihn nicht so wie er war...
Einige Minuten später, als die Schläge des alten Jägers aufhörten, lag Dean halb bewusstlos am Boden. Er sah schlimmer zugerichtet aus, als damals nach der Schlägerei mit Dylan. „Halte dich gefälligst von Castiel fern. Ich werde das nicht tolerieren, dass dich dieser Junge in die Homosexualität treibt", meinte John beiläufig, als er sich Deans Blut von den Händen wusch. Danach ging er zu Sam und nahm ihn in den Arm, jedoch beruhigte sich dieser nicht wirklich. „Wir fahren in einer Woche weiter, Dean. Sorg dafür, dass dich niemand vermissen wird", meinte John streng und warf Dean einen eisigen Blick zu. „Ja, Sir", krächzte dieser und spuckte Blut auf den Boden, nachdem John die Brüder alleine ließ. Sam rannte nach Dean rufend zu diesem und rüttelte diesen vorsichtig. „Dean, steh auf", wisperte er verheult, da sich Dean kaum bewegte und nur sehr flach atmete. „Es tut mir leid, Sammy", röchelte er und zog seinen kleinen Bruder in eine wärmende Umarmung, „Es tut mir so leid." Währenddessen liefen Dean bittere Tränen über die Wangen. Verzweifelt presste Dean seine Augen zusammen, um danach mit verschwommener Sicht die Decke anzustarren.
Deans linke Gesichtshälfte war am nächsten Morgen leicht angeschwollen, zahlreiche Cuts prägten ihn zusätzlich, seine Lippen waren erneut aufgeplatzt und seine früheren Wunde hatten sich erneut geöffnet und hatten über Nacht harte Krusten gebildet. „Morgen, Dean", erklang die harte Stimme seines Vaters, als Dean aus seinem Zimmer ins Wohnzimmer schritt. „Morgen", murmelte dieser, da lautes Sprechen wehtat. „Dean, setzt dich", erhob John seine Stimme, da Dean direkt zur Tür hinausgehen wollte. Nun machte er kehrt und ging zurück zu seinem Vater. „Ich wiederhole jetzt noch einmal, was ich dir gestern gesagt habe", fing er an, worauf Dean nickte, „Wir fahren in einer Woche weiter und bis dahin will ich, dass du dich so unauffällig wie möglichst verhältst und vor allem: Halte dich von Castiel fern. Und jetzt halt still, damit ich dir deine Wunden desinfizieren kann."
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Destiel 4 life (One Shots)
FanfictionIn diesem Buch werde ich One-Shots über Destiel veröffentlichen (Destiel= Dean Winchester, Jäger + Castiel, Engel des Herrn). Die Kurzgeschichten werden manchmal AU's sein, manchmal aber auch nicht. Enjoy. :)