The Thundermans

Kapitel 6

,,Emma!", rief Cherry zum etwa hundertsten mal und rüttelte an meinen Schultern. Eigentlich wollte ich sie einfach weiter ignorieren, doch das Mädel war ziemlich hartnäckig und so stand ich mühselig auf. Die Nacht auf dem Boden war eben alles andere als gemütlich. ,,Was?", brummte ich verschlafen und rieb mir über die müden Augen. ,,Hör zu: Wir planen bei Wong's Pizzeria eine Party für Phoebe und Max! Deshalb müssen wir uns jetzt von Pheebs verabschieden und sie für später zu Pizzeria einladen! Und du ladest Max ein!"

,,Meinetwegen", murmelte ich abwesend, ehe ihre Worte langsam bei mir durchsickerten. Halt! Ich sollte Max einladen!? ,,Warte! Kann nicht eine von euch das tun?", fragte ich und blickte zu den restlichen Mädels, die sich gerade aus ihren Schlafanzügen schälten. ,,Ich tu es!", rief Sarah begeistert und band sich ihre roten Haare zu einem Zopf, ehe sie auch noch ihre Brille aufsetzte.

Cherry schüttelte hastig den Kopf. ,,Lass das lieber Emma machen!" Somit war es beschlossene Sache. Während ich mich in meine Altagsbekleidung quälte, fiel mir auf, dass unser Geburtstagskind nicht anwesend war. ,,Wo ist Phoebe?", fragte ich Maddy, die sich ihre Accessoires umlegte. ,,Im Bad", kam es prompt von der dunkelhaarigen zurück und ich lächelte ihr dankbar zu.

Genau dann, als ich meine Tasche gepackt hatte, kam Phoebe die Treppen runter. ,,Wo wollt ihr den alle hin?", fragte sie und musterte uns verwirrt. ,,Ich muss nach Hause! Meine Katze füttern!", rief Maddy hektisch und bekam dafür gleich fragende Blicke unsererseits. ,,Du hast doch gar keine Katze?", erwiderte Phoebe und hob misstrauisch die Augenbrauen. ,,Genau!", lachte Maddy und lief langsam rückwärts zur Tür hin.

,,Sagte ich Katze? Ich meinte natürlich Fisch! Ich muss meinen Fisch, ähm, Bubble füttern!", beeilte sie sich und verschwand im nächsten Moment durch die Tür. Am liebsten hätte ich verzweifelt aufgestöhnt. Wieso konnte sie nicht einfach angemessen Lügen? ,,Okay...?" Phoebe blickte verwirrt zu mir und ich zuckte bloss mit den Schultern.

,,Ich muss noch Hausaufgaben machen", erklärte Cherry und war dann auch schon aus der Tür raus. ,,Ich hab noch ne Prüfung vor mir", antwortete Sarah und verschwand ebenfalls. Ich seufzte schwer. Sie waren echt miserable Lügner. ,,Und wie lautet deine Ausrede?", entgegnete Phoebe im nächsten Moment und blickte abwartend in meine Richtung.

,,Ich habe keine Ausrede. Ich habe eine jüngere Schwester." Damit winkte ich ihr kurz zu, ehe ich auf dem Absatz kehrt machte und ebenfalls das Haus der Thundermans verliess.

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Max's Sicht:

,,Ich weiss nicht ob Emma dich mag. Wieso fragst du sie nicht einfach?", fragte Dr. Colosso. ,,Darum. Und ausserdem Interessiert es mich nicht", wich ich aus und streifte mir ein neues Shirt über. Ich wusste selber nicht wieso ich mich so komisch benahm und das obwohl ich doch derjenige war, der Colosso gefragt hatte. ,,Du bist in Emma verliebt", erwiderte der Hase nur. ,,Sogar Phoebe behauptet das!"

Ich seufzte genervt. Das war doch so typisch für Phoebe. Da sie ja selber kein Sozial Leben besass, musste sie sich schön in meines einmischen.
,,Magst du sie?", fragte mein bester Freund und ich zuckte mit den Schultern. ,,Ich mag sie, ja. Aber verliebt bin ich nicht", sagte ich und fügte noch im Stillen ein 'glaub ich' hinzu.

,,Ich war noch nie richtig verliebt, Colosso. Keine Ahnung ob da was ist", gab ich schliesslich zu und setzte mich auf mein Bett. Ich konnte mit Colosso immer alles Teilen, also wieso sollte er dann nicht auch Bescheid wissen? Mein Handy pipste plötzlich und ich fischte es schnell aus meiner Hosentasche.

Eine Nachricht von Emma blinkte auf meinem Bildschirm.
'Treffen wir uns bei Wong? Um 7? Ich lade dich ein. Geburtstags Pizza und so <3'

Ich lächelte leicht. Lud sie mich etwa zu einem Date ein? Sollte nicht ich diesen Schritt zuerst machen?

'Wir sehen uns um 7.'

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,,Was machst du den hier?", fragte ich Phoebe, als ich vor der Pizzeria angekommen war. Sie stand davor und tippte auf ihrem Handy herum. Als sie mich hörte, hob sie ihren Blick und verdrehte genervt ihre Augen. ,,Das gleiche könnte ich dich auch fragen!"

,,Ich habe aber zuerst gefragt", erwiderte ich schulterzuckend und Phoebe seufzte. ,,Ich wollte mich mit den Mädels treffen. Und du?"
,,Mit Emma", sagte ich. Phoebe hob nur eine Augenbraue.

,,Ich geh dann mal rein", informierte ich meinen Zwilling. Sie zuckte ebenfalls mit der Schulter. ,,Ich komme auch."

Phoebe und ich betraten die Pizzeria, die in völliger Dunkelheit getaucht war. Doch nicht lange, den kaum schloss sich die Tür hinter uns, ging das Licht an und unsere Freunde sprangen hervor. ,,Happy Birthday!", riefen alle im Chor.

Okay, das kam überraschend.

Grinsend umarmten wir einen nachdem anderen und stürzten uns sogleich in unsere Party. Ich tanzte ab und zu, trank, ass und unterhielt mich mit meinen Gästen. Ich genoss einfach meine Party.

Nach einer Weile ging ich in die Küche um nach Phoebe zusehen, die vor kurzem die Küche betreten hatte. Kaum war ich drinnen, musste ich mir ein grinsen verkneifen.

Phoebe stand da, mit Emma, neben eine Frost-Statue. Beim genauer hinsehen bemerkte ich das es Mrs. Wong war. ,,Was habt ihr angestellt?", fragte ich die beiden. Emma lächelte mich schuldbewusst an.

,,Ich habe sie ausversehen eingefroren", murmelte sie verlegen und ich grinste. Ich denke kaum das es nur ein versehen war. ,,Dann tau sie wieder auf", sagte ich und Emma presste ihre Lippen zu einem Strich. Wusste ich doch das es totale Absicht war. Mir war das Recht. Ich mochte Mrs. Wong so oder so nicht.

,,Wer hat eigentlich Link eingeladen?", fragte Phoebe und Emma grinste selbstsicher. Phoebe kreischte auf und umarmte die braunhaarige stürmisch. ,,Danke, danke, danke!"
,,Schon gut", lachte Emma und drückte Phoebe etwas von sich weg. ,,Dafür musst du nicht gleich mein Trommelfell zerstören."

,,Tut mir leid", nuschelte Phoebe, doch Emma winkte ab. ,,Ich geh mal mit ihm reden", erwiderte Phoebe und verschwand im nächsten Moment aus der Küche.
Emma wollte ihr hinterher, ich stellte mich jedoch vor sie. ,,Du kannst unter einen Bedingung raus gehen", sagte ich und grinste sie frech an. Sie lächelte überlegen und zog eine Augenbraue hoch. ,,Und die wäre?"

,,Du tanzt einmal mit mir." Emma lächelte mich schief an und nickte dann begeistert. Oh man, ihr lächeln! Ich hatte es bestimmt gefüllte tausend mal gesehen, aber ich bekam immer noch nicht genug. Was machte sie nur mit mir?

Grinsend nahm ich sie bei der Hand und beeilte mich um auf die Tanzfläche zu gelangen. Eine Weile tanzten wir beide, bis es mir hier drinnen doch zu stickig wurde. ,,Gehen wir raus?", rief ich ihr über die laute Musik hinweg zu und sie nickte nur.

Wir beide verliessen die Pizzeria und machten uns auf dem Weg zum Hiddenville Park, zu der Bank wo wir noch vor ein paar Tagen sassen. Wir sassen einfach da und schwiegen. Es war keine peinliche Stille, nein, es war eine angenehme und irgendwie romantische Stille.

,,Emma?" Ich sah zu ihr rüber, sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und beobachtete verträumt die Sterne. ,,Hm?" Schwerenherzes löste sie sich von dem Anblick des Himmels und wandte ihre Aufmerksamkeit mir zu. Jetzt oder nie. ,,Ich finde du bist ein tolles Mädchen."

Sie lächelte mich an und für einen kurzen Moment glaubte ich, sowas wie Reue und Trauer in ihrem Blick erkennen zu können. Aber dann strahlte sie mich an und ich schüttelte, kaum merklich, den Kopf. Hastig stand ich auf und reichte ihr meine Hand, damit sie sich ebenfalls erheben konnte. Dabei bekam ich etwas mit, was definitv nicht für meine Ohren bestimmt war. ,,Das sagst du jetzt noch", hatte sie gesagt. Sie hatte es so leise gesagt, dass ich dachte, ich hätte mich verhört.

Doch ich hatte mich nicht verhört und das löste ein unruhiges Gefühl in mir aus. Deshalb lief ich stumm mit ihr durch den Park, hielt dabei ihre Hand und überlegte was sie wohl damit gemeint hatte. Diesesmal war es kein angenehme Stille. Eine gewisse Spannung lag in der Luft, als wir zurück zur Party liefen und ihre Worte mir keine Ruhe gaben.

Das sagst du jetzt noch.

Was meinte sie bloss damit?