Kapitel 20

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Max's Sicht:

,,Was machst du da?", fragte meine Freundin mich. Wie schön sich das anhörte. Meine Freundin. Ja, sie war nun endlich meins. Und keiner würde mir sie so schnell wieder weg nehmen. Ich lächelte in ihre Richtung. Emma hatte sich neugierig über den Apparat gebeugt und begutachtete ihn. Auf ihrer Stirn hatte sich eine Falte gebildet, die ich ihr am liebsten mit dem Daumen glatt gestrichen hätte. Da mir das aber ein wenig too much war, beliess ich es dabei. ,,Ich repariere den Animallaser", antwortete ich ihr. Sie blickte verwirrt hoch. ,,Animal...was?", fragte sie. ,,Der Animallaser. Mein Dad hat damit Dr. Colosso in einen Hasen verwandelt. Leider ist er kaputt gegangen und ich repariere ihn", erklärte ich ihr. Emma nickte verstehend.

,,Kann ich dir helfen?", fragte sie und lächelte mich unschuldig an. Dabei klimperte sie mit ihren langen, schwarzen Wimpern. Ich musste grinsen. Sie tat das oft, fast immer wenn sie etwas haben wollte. ,,Klar. Du kannst mal das rote Kabel mit dem grünen Verbinden."

,,Welche?", fragte sie. ,,Den roten mit dem grünen", wiederholte ich mich und lief auf meinem Computer zu. Emma lachte. ,,Die sind alle rot und grün!" Schnell eilte ich auf sie zu. Stimmt, das hatte ich vergessen. Ich stieg in ihr lachen mit ein. ,,Das hier und das hier", sagte ich und zeigte auf die Kabel. ,,Okay", meinte sie und machte sich ans Werk.

Eine Weile arbeiteten wir still nebeneinander her. Das Piepsen eines Handy's liess mich zusammen zucken.
Ich sah auf mein Handy nach. Ich hatte keine Nachricht bekommen. Dafür aber Emma. ,,Ich geh kurz raus telefonieren", sagte sie. Schnell verliess sie mein Zimmer.

Komisch, sie hätte auch hier telefonieren können. Vielleicht war das auch ein privat Gespräch, dass mich nun wirklich nichts anging.

Etwas später kam sie wieder und wir arbeiteten bis tief in die Nacht.

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Emma's Sicht:

,,Warst du jemals in mich verliebt oder war das auch Teil des Planes?" Max harsche Worte waren wie ein Schlag für mich und obwohl ich wusste, dass ich nur alles schlimmere machen würde wenn ich antwortete, tat ich es dennoch. ,,Es war Teil des Planes."

Max sagte nichts. Er starrte mich nur an, hasserfüllt, verletzt, enttäuscht. Dann nickte er langsam. ,,Bitte geh." Überfordert und mit Tränen in den Augen schütttelte ich den Kopf. ,,Nein! Max bitte ich-" Ich hielt inne. Heise Tränen kullerten meine Wange hinunter, verzweifelt blickte ich auf den Ring in meiner Hand und dann zu ihm. ,,Bitte. Wir können doch nochmal darüber reden. Bitte Max ich kann das alles erklären. Bitte." Meine Stimme zitterte, klang heiser und sowas von nicht nach mir. ,,Ich will das du gehst", erwiderte er nüchtern.

,,Max", hauchte ich, startete noch einen letzten Versuch mit ihm zu reden, doch ich wusste dafür war es schon längst zu spät. ,,Verschwinde!", rief er und deutete auf die Treppen. Geschockt von seiner heftigen Reaktion wischte ich mir einmal über das Gesicht und nickte nur langsam. ,,Okay." Damit lief ich an ihm vorbei. Und somit auch aus seinem Leben.

Ich hatte zwar mein Auftrag erledigt, doch ich hatte Max verloren.

Schweißgebadet richtete ich mich auf.
Wieder dieser Traum! So langsam fing ich an an meinem gesunden Menschenverstand zu zweifeln. Wieso Träume ich das wieder? Ist das vielleicht kein Traum? Habe ich vielleicht neue Kräfte und kann jetzt neuerdings in die Zukunft sehen? Vielleicht sollte ich mich mal von Colosso oder einem Arzt auf neue Kräfte untersuchen lassen.

Ich sah auf meine Armbanduhr. Es war gerade mal 6 Uhr. Ich war eine Stunde zu früh wach. Seufzend stand ich auf und ging erstmal Duschen, danach zog ich mich in Phoebe's Zimmer um. Eine schwarze Jeans, dazu ein weinrote Bluse. Darüber eine Cremefarbende Jacke. Braune Stiefel noch dazu. Wieder blickte ich auf meine Armbanduhr. Kurz vor sieben. Ich beschloss also Phoebe zu wecken. Leise schlich ich zu ihrem Bett wo sie lag und friedlich schlief.
,,Aufwachen!", rief ich laut. Sie zuckte zusammen und richtet sich auf.

,,Boah Emma! Sei mal ruhig!", meckerte sie und wollte sich wieder hinlegen. ,,Wir müssen in die Schule! Also steh auf! Heute ist der letzte Tag!" Sie stöhnte und deckte ihren Kopf zu. ,,Ich bin krank", nuschelte sie. ,,Bist du nicht", sagte ich und riss ihr die Decke weg. Empört sah sie mich an. ,,Du bist gemein", sagte sie. ,,Yolo", erwiderte ich. ,,Halts Maul", antwortete sie. Ich fing an zu kichern. Sie schlug schließlich ihre Bedecke zur Seite und stand, zwar widerwillig, auf. Lachend schpttelte ich den Kopf, während sie ins Bad tapste.

Nun war ich wieder alleine im Raum. Meine Gedanken wanderten wieder zu gestern Abend, als ich die SMS von Dark Mayhem bekommen hatte.

Eine Weile arbeiteten wir still nebeneinander. Bis ein Piepsen Max zusammen zucken liess. Das war bestimmt mein Handy! Schnell las ich die Nachricht von Dark Mayhem.

'Ruf mich schnell an!'

Mehr stand da nicht. ,,Ich geh kurz raus telefonieren", sagte ich, lächelte meinen Freund an und verliess den Raum. Ich ging raus vor die Haustür. ,,Mayhem?", meldete sich der Chef der Liga. ,,Guten Abend, Sir. Sie haben geschrieben, ich soll mich melden", begann ich unser Gespräch. Ich fühlte mich immer noch etwas unwohl, wenn ich mit Dark Mayhem sprach. Da er nun von meinen Gefühlen bescheid wusste, fphlte ich mich ihm gegenüber ziemlich entblöst. ,,Korrekt. Wie läuft es?"

,,Ich bin nun mit Max Thunderman zusammen. Ich werde ihn dazu bringen mir den Ring zu zeigen, damit ich ihn heimlich holen kann", sagte ich und spürte wie sich mein Herz ein weiteres Mal verkrampfte. Es war falsch was ich sagte. Verdammt falsch. Aber hatte ich auch eine andere Wahl? ,,Sehr gut. Mehr wollte ich nicht wissen. Auf wiederhören Evil Girl."

Damit legte er auf, ohne das ich much verabschieden konnte.

Phoebe betrat fertig angezogen den Raum. ,,Willst du dir nicht die Haare föhnen?", fragte sie. Ich fasste mir an den Kopf. Sie waren ja immer noch nass. ,,Ja , ich geh sie schnell föhnen." Damit ging ich ins Badezimmer und föhnte sie. Nachher schminkte ich mich noch, holte noch meine Schultasche aus Phoebe's Zimmer und ging schliesslich runter in die Küche um zu frühstücken. ,,Morgen", begrüsste ich alle. Mit alle meinte ich Phoebe, Billy, Nora und Mr. und Mrs. Thunderman. Von Max keine Spur.

Ich machte es mir neben Phoebe gemütlich und biss herzhaft in ein Brotstück das mit Nutella bestreichen war. ,,Mr. Thunderman?", fragte ich. ,,Ja?" Er sah mich an und trank nebenbei aus einer Tasse Kaffee. ,,Könnten sie oder Dr. Colosso mich nach neuen Kräften untersuchen?"

Überrascht setzte er seine Tasse ab. Phoebe, Billy und Nora hörten auf zu kauen und sahen mich auch überrascht an. ,,Wieso?", fragte Mrs. Thunderman und brach damit die plötzliche Stille. ,,Naja, ich glaube ich kann in die Zukunft sehen, weil ich ein paar mal schon den gleichen Traum hatte" gestand ich.

Mrs. Thunderman schmunzelte. ,,Wir sehen gleich nach dem Frühstück nach", sagte Mr. Thunderman. Der grauharrige lächelte mich an. Ich lächelte zurück. Billy, Nora und Phoebe fingen wieder an zu kauen.

,,Guten Morgen", kam es plötzlich von einer männlichen, verschlafenen Stimme. Max. Er setzte sich neben mich und schenkte mir ein Kuss. Seine Eltern betrachteten uns lächelnd. ,,Max? Wann hattest du vor uns von euch zu erzählen?", fragte seine Mutter. ,,Wenn ich ausziehe", antwortet er und stopfte sich Müsli in den Mund.

Ich stiess ihn an. Er zuckte nur mit den Schultern. Mr. Thunderman legte seine Tasse in die Spühlmaschine. ,,Emma kommst du?", fragte er. Ich schluckte schnell den letzten bissen hinunter und stand dann auf.

Billy, Nora und Phoebe taten es mir nach. Sie folgten mir und Mr. Thunderman. Auch Mrs. Thunderman kam dazu, selbst Max der mich neugierig ansah. ,,Okay stell dich vor den Supercomputer." Ich tat was er sagte.

Der Bildschirm scannte mich ab.
Alle, selbst ich, hielten die Luft an.
Schließlich fing der Computer an zu sprechen.

The ThundermansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt