Kapitel 8

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1 Woche später:

Ja, mittlerweile war eine Woche vergangen. In weniger als einer Stunde würde Max zurückkommen. Ich würde Lügen wenn ich behaupten würde, dass ich ihn nicht vermisst hätte. Ich hatte ihn vermisst, sehr sogar.

Also, so langsam glaubte ich wirklich, dass ich mich verliebt hatte. Entweder das oder ich war einfach verrückt. Anders wäre mein Herzklopfen, dass ich in Max's Nähe bekomme, nicht zu erklären. Ich sollte am besten einfach ein Arzt aufsuchen oder so.

,,Emma?", rief meine kleine Schwester nach mir. ,,Ja?", rief ich zurück. ,,Die Thundermans sind da! Wir gehen rüber! Kommst du mit?", fragte Becky und ich rief ein einfaches 'Ja' zurück. Schnell stand ich von meinem Bett auf und ging die Treppen runter. Gemeinsam verliess ich mit meiner Familie unser Haus. Wir liefen zusammen rüber zu denn Thundrmanns.

Das erste was ich sah, war Phoebe die gerade ein Koffer schleppte.
,,Phoebe!", rief ich und rannte auf sie zu. Sie liess den Koffer achtlos auf dem Boden fallen, als sie mich sah und rannte auch auf mich zu. Ungefähr in der Mitte trafen wir uns und umarmten uns. Irgendwie war Phoebe für mich wie eine beste Freundin. Meine erste wohlbemerkt. Ich hatte bis jetzt immer nur Jason. Er war schon von anfang an an meiner Seite, also hatte ich es nie für nötig gehalten mir andere Freunde zu suchen. Aber hier in Hiddenville lief es anders. Ich löste mich von ihr und grinste sie an. Sie erwiderte mein grinsen und schliesslich liefen wir zusammen zu den anderen. Meine Eltern unterhielten sich mit Mr. und Mrs. Thunderman. Becky, Nora und Billy waren nirgendwo zusehen. Jason stand neben Max und lachte mit ihm über etwas.

Schon allein Max's Anblick liess mein Herz schneller schlagen. Ich sollte wirklich mal zum Arzt gehen. Er hatte eine schlichte Bluejeans an. Dazu ein blauen Pullover und ganz klar hatte er auch die schwarze Lederjacke an, die ich ihn geschenkt hatte. Seine Haare waren total zerstört und er machte es aber auch nicht besser, indem er sich noch einmal durch die Haare fuhr. Ich wäre jetzt am liebsten zu ihm hin und hätte seine Haare wieder gerichtet.

Ein leichtes Räuspern neben mir liess mich zusammen zucken. Erst jetzt bemerkte ich das ich ihn angestarrt hatte. Deshalb schaute ich neben mir.

Phoebe sah mich amüsiert an. Oh nein, ich wusste ganz genau was sie jetzt dachte. Ich schüttelte heftig den Kopf, um ihr zum Verstehen zu geben, das sie ihre Gedanken vergessen soll.
Sie zuckte jedoch nur mit den Schulter. Boden tu dich auf! Ich sah wieder zu Max rüber. Genau in diesem Moment schaute er zu mir.

Wir sahen uns intensiv in die Augen. Ich hielt sein Blick ein paar Sekunden fest, doch dann schaute ich zu Boden. Ich spürte die röte in meinen Wangen aufsteigen.

Ein paar Minuten verstrichen bis ich wieder zu Max hin sah. Er schaute mich immer noch an. Es hatte sich jedoch ein selbstsicheres Grinsen in seinem Gesicht gebildet. Hatte er etwa gemerkt wie ich wegen ihm rot wurde? Ich rüpfte die Nase und wandte mich an Phoebe. Wir redeten über den neuen Horrorfilm der im Kino lief. Jason und Max gesellten sich auch zu uns.

,,Wollen wir uns den Morgen Abend ansehen?", fragte Jason. Phoebe nickte begeistert. ,,Klar, warum den nicht?", sagte ich. Auch Max nickte zustimmend. Phoebe grinste, schnappte sich einen der vielen umherstehenden Koffer und lief ins Haus, weil die Erwachsenen bereits drinnen waren. Jason nahm ebenfalls noch einen Koffer und ersparte somit Max oder mir das schleppen.

,,Ich mag es wenn du wegen mir rot wirst", hauchte Max dicht an mein Ohr, strich mir sanft über den Oberarm und wandte sich abrupt von mir ab. Während er ins Haus zurückkehrte, blieb ich verdattert stehen. Eine Gänsehaut hatte sich auf meinem Arm ausgebreitet und ich spürte meine glühenden Wangen.

Oh mein Gott. Dieser Junge brachte mich völlig aus der Fassung und dafür hasste ich ihn. Heftig schüttelte ich den Kopf und lief ins Haus hinein. Dieser Junge machte alles kompliziert!

Ich setzte mich neben meine Eltern auf das blaue Sofa und schweifte mit meinen Gedanken ab.

Es war so verdammt offensichtlich. Ich mochte Max, mehr als ich sollte, mehr als ich eigentlich wollte.

Ich hatte mich verliebt.
Ich hatte mich in Max Thunderman verliebt.

Oh gott. Ich hatte mich verliebt. Ausgerechnet in den Jungen, den ich nach Strich und Faden belogen hatte.

Ich musste unbedingt mit jemandem darüber reden! Das konnte ich einfach nicht für mich behalten, dass war unmöglich. Aber mit wem sollte ich darüber reden?

Mit Phoebe? Nö, mit ihr definitiv nicht!
Cherry? Dafür kannte ich sie nicht zu gut.
Jason? Jason!

Jason war seit dem Kindergarten mein bester Freund. Niemals hätte er mich verurteilt oder es irgend jemandem erzähl. Er würde mich bestimmt verstehen.

Schliesslich kann man es sich nicht aussuchen, in wem man sich verliebt.

#

Ich klopfte an der weissen Tür, die zu unserem Gästezimmer führte, dass momentan von Jason belegt wurde. ,,Herein!", rief er. Leise machte ich die Tür auf und lugte hinein. Jason lag auf dem Gästebett, sein Handy in der Hand und nur eine Tischlampe erhellte den Raum. Als er mich sah, legte er sein Handy weg und machte mir Platz, damit ich mich neben ihm setzen konnte. Leise schloss ich die Tür und machte es mir neben ihm gemütlich.

,,Was ist los, kleines?", fragte er und legte einen Arm um mich. Ich seufzte.
,,Ich will dir was sagen", begann ich unsicher und blickte hoch. Jason zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. ,,Ja?"

Ich atmete tief durch, schloss die Augen und sagte den nächsten Satz einfach so raus: ,,Ich habe mich in Max verliebt." Langsam machte ich meine Augen auf und blickte direkt in das grinsende Gesicht von meinem besten Freund. ,,Willst du du nichts dazu sagen?"

Jason lachte. ,,Herzlichen Glückwunsch! Wurde auch mal langsam Zeit, dass du endlich zu deinen Gefühlen stehst. Phoebe und ich dachten schon wir müssten dich mit Gewalt dazu bringen." Verdattert starrte ich ihn an. ,,Was?"

,,Du hast mich schon verstanden. Jetzt musst du nur noch Max davon erzählen und boom; ihr seid endlich zusammen." Ich schüttelte hektisch den Kopf. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! ,,Nein! Bist du bescheuert? Ich werde es ihm nicht sagen!"

Mein bester Freund runzelte verwirrt die Stirn. ,,Wieso?" Ich seufzte. ,,Es geht nicht. Was ist mit Dark Mayhem, der Liga, dem ganzen Plan? Das ist alles so schrecklich kompliziert!" Ich vergrub mein Gesicht zwischen meine Hände. Wieso war ich bloss nicht ein stinknormaler Teenager? Wieso musste alles so schwer sein?

,,Es wird schon alles gut, Emma", sagte er nachdenklich. Ich nickte nur als Antwort und erhob mich. Ich wollte nur noch ins Bett. ,,Gute Nacht, Jason", sagte ich. Er lächelte mich an. ,,Gute Nacht Emma."

Jason's Sicht:

Kaum hatte sie die Tür hinter sich zu gemacht, war das lächeln aus meinem Gesicht gewichen. So, so, hatte sich Emma also verliebt? In ihrem Auftrag? Ich schüttelte den Kopf. Sie sollte Max dazu bringen sich in sie zu verlieben. Nicht umgekehrt.

Ich nahm mein Handy aud meiner Hosentasche, wählte die Nummer von Dark Mayhem und wartete drauf, dass er endlich abnahm.

Das ganze wird ihm bestimmt sehr interessieren.

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