Max's Sicht:
Die Ferien waren vorbei.
Weihnachten und Silvester waren vorüber. Die erste Schulwoche war fast überstanden. Emma hatte sich kein einziges mal Blicken lassen. Wenn die Mero's hier waren, blieb ich entweder im Zimmer oder verliess das Haus. Und auch in der Schule, falls sie überhaupt mal in der Schule war, ging ich ihr aus dem Weg. Es klappte ziemlich gut. Bis jetzt hatte ich sie kein einziges Mal gesehen.
Ob Emma überhaupt ihr Zimmer oder das Haus verlassen hatte, wusste ich nicht. Weder Phoebe noch Cherry hatten etwas von ihr gehört. Auf der einen Seite war ich erleichtert darüber, dass ich sie nicht ansehen musste. Denn meine Gefühle für sie waren echt. Das waren sie schon von Anfang an. Doch für sie war ich nur Mittel zum Zweck.
Auf der anderen Seite hatte ich immer noch Hoffnungen. Ich hoffte darauf ihr zu begegnen, ihre Stimme ein letztes Mal zu hören. Und vielleicht wenn ich glück hatte, würde ich sogar auch ihr schönes lächeln sehen.
Ich schüttelte den Kopf. Nein. Emma hatte nur mit mir gespielt, war nur nach diesem Ring her und nun hatte sie ihn. Jetzt fehlte jede Spur von ihr.
Natürlich hatte ich Phoebe und Dr. Colosso alles erzählt. Nur meine Eltern, Billy, Nora und die Familie Mero wusste nichts davon. Das konnte auch gern so bleiben.
Heute war Freitag. Der letzte Tag vor dem Wochenende. Ich stand in der Nähe ihres Spindes und wartete auf sie. Ich weiss es war dumm hier zu stehen. Doch ich wollte sie nur noch einmal sehen, bevor ich mich dran machen würde, sie nun vollkommen zu vergessen.
Emma kam nicht. Ich wartete vergebens.
In der Pause wartete ich wieder auf sie. Doch sie kam wieder nicht. Nach der Schule auch und dann kam tatsächlich jemand. Jemand der nicht Emma war. Rektor Bradford sperrte ihren Spind auf und packte alle ihre Sachen in eine Kiste. ,,Was tun Sie da?", fragt ich unseren Schulleiter und trat zu ihm. ,,Wieso räumen sie den Spind von Emma Mero?"
Rektor Bradford warf mir einen genervten Blick zu. Er mochte mich wirklich nie besonders. Und normalerweise sprachen wir nur, wenn ich mal wieder mit meinen Streichen übertrieben hatte. Doch das hier war eine Ausnahme. ,,Mrs. Mero hat die Schule verlassen", erwiderte er nüchtern und war im nächsten Moment verschwunden.
Ich blieb wie angewurzelt stehen. Sie hatte die Schule verlassen? Aber wieso?
Ich nahm mein Handy in die Hand. In meiner Kontaktliste suchte ich schnell nach Emma's Namen.
'Wieso hast du die Schule verlassen? Wo bist du?'
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Ich klingelte bei den Mero's und wartete geduldig darauf, dass mir jemand aufmacht. Innerlich hoffte ich auf Emma. Jedoch tat es ihre Mutter. Überrascht sah sie mich an. ,,Max? Was machst du hier?"
,,Ich wollte zu Emma", sagte ich und lächelte Mrs. Mero freundlich an. Sie wirkte im ersten Moment überrascht, schien aber dann zu verstehen. ,,Komm rein", begann sie und machte mir Platz. ,,Es gibt da etwas, dass du wissen musst."
Verwirrt betrat ich die Eingangshalle der Mero's, die unserer vom Bau sehr ähnlich war. ,,Möchtest du was trinken?", fragte Emma's Mutter mich. Sie wirkte angespannt und strich sich dauernd durch ihre dunkelblonden Haare. Emma sah ihrer Mutter nicht besonders ähnlich, von den blauen Augen mal abgesehen. Sie hatte mehr das Aussehen ihres Vaters. Becky hingegen war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Stumm schüttelte ich den Kopf und setzte mich hin.
,,Okay, bitte warte hier kurz. Ich bin gleich wieder da", sagte sie und verschwand aus dem Wohnzimmer. Wenig später kam sie mit einer kleinen Kiste zurück, die sie auf ihren Schoss platzierte. Sie starrte die Box an und blickte schliesslich mit einem traurigen lächeln zu mir. ,,Max", begann sie und strich sich abermals eine Strähne aus dem Gesicht. ,,Emma ist nicht hier. Sie ist in Metroburg. Bei Dark Mayhem." Mrs. Mero stockte. Ihr Blick glitt zu der kleinen Kiste auf ihrem Schoss. ,,Vor einer Woche hatte sie völlig aufgelöst auf uns gewartet. Sie sass wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa und weinte stumm vor sich hin. Ihr Koffer stand neben ihr und auf dem Tisch lag diese Box. Sie hat uns, ihrem Vater und mir, alles gebeichtet. Wir wollten ihr helfen, aber sie meinte sie würde es schon alleine regeln können. Dann hat sie uns diese Box gegeben. Sie sagte es gehöre dir." Ihre Mutter hob den Deckel.
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The Thundermans
Fiksi Penggemar❥ Der erste Teil der Thundermans Reihe. ,,Du bist mein Held, Maximus." Neuanfang. Neue Stadt, neue Leute, neues Leben. Jeder kennt das Theater. Aber das Drama bleibt immer das Gleiche und wird auch nicht leichter, wenn du Teil einer Superheldenfamil...