Kapitel 15

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,,Ich habe nichts zum anziehen!", klagte ich. Phoebe stöhnte genervt auf. ,,Zieh verdammt nochmal eine Jeans an!" Okay sie war sauer. Und wenn sie könnte, würde sie mir jetzt wohl bestimmt den Kopf abreisen. ,,Ja klar eine Jeans, aber welches Oberteil dazu?" Wieder kam ein genervtes Stöhnen von ihr. ,,Ich erwürge dich gleich!", hörte ich sie am andere Ende der Leitung sprechen.

,,Schon klar. Ich will aber nun mal für Max gut aussehen", erwiderte ich und klemmte mein Handy zwischen Schulter und Ohr. ,,Für Max gut aussehen? Du bist nach eurem Kuss geflüchtet und bist ihm gestern den ganzen Tag aus dem Weg! Und jetzt willst du für ihn gut aussehen?" Sie hörte sich empört an.

,,Ja", antwortete ich überzeugt. Ich hätte jetzt mit allen gerechnet, das sie mich anschreit oder für verrückt erklärt, doch sie tat etwas ganz anderes. Sie fing an zu lachen. ,,Was ist daran so lustig?", fragte ich irritiert. ,,Dein Benehmen. Du bist einfach geflüchtet und gestern hast du ihn ignoriert. Heute willst du für ihn gut aussehen. Merkst du was ich meine?"

,,Nein", sagte ich. Schnell schlüpfte ich in meine blaue Jeans. Sie stöhnte wieder auf.

Man hat dieses Mädel Stimmungschwankungen.

,,Ich finde deine Stimmungschwankungen lustig", sagte die, die Stimmungschwankungen überhaupt besass. ,,Aha", machte ich. Phoebe war heute echt komisch drauf.

,,Also wir sehen uns dann in der Schule!", verabschiedete sich sie und legte auf. Verdattert schaute ich auf mein Telefon und schüttelte den Kopf. Dieses Mädel hatte wirklich Probleme.

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Ich betrat die Eingangshalle der Schule. Das erste was ich sah, war einen Menge von Schülern, die um Rektor Bradford standen. Der Idiot hatte über sein ganzes Gesicht rote Sauce. Okay? Ich entdeckte Max der ganz vorne mit einer mexikanischen Gruppe Musik macht.

Ich trat neben Phoebe. ,,Was habe ich verpasst?" ,fragte ich. ,,Unser lieber Max hat Rektor Bradford Streiche gespielt." Ich zog eine Augenbraue nach oben und blickte zu Max. ,,Ohne mich?" Phoebe lachte. ,,Ja, ohne dich."

Ich schüttelte lachend den Kopf. Die Schulklingel liess uns wissen das die erste Stunde begann. So schnell wie möglich lief ich in meine Klasse. Die erste Stunde war Chemie angesagt. In dieser Stunde sass ich neben Dyan.

Während ich mich hinsetzte packte ich mein Chemie Buch raus. Ich erinnerte ich noch genau an meine erste Unterrichtsstunde, so als wärs erst gestern gewesen.

,,Wir haben eine neue Schülerin!", sagte der Lehrer, dessen Namen ich gleich vergessen hatte. Es war Montagmorgen, der erste Schultag nach den Sommerferien und ich stand vor meiner neuen Klasse, in der auch Phoebe und Max waren.

,,Stell dich doch mal vor", sagte er. ,,Hallo, ich bin Emma Mero und 15 Jahre alt. Ich bin vor etwa einer Woche hier her gezogen, vorher habe ich in New York gelebt." Oder zumindest in der Nähe.

,,Okay, schön das du jetzt hier bist, du darfst dich entweder hier vorne neben Dyan setzten oder da hinten neben Max", sagte er und ich wählte den Platz neben Max. ,,Hey Emma", begrüsste er mich und ich erwiderte.

Kaum hatte ich mich auf den Stuhl gesetzt, fing der langweiligste Unterricht auf der ganzen weiten Welt an.

Ein fettes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich daran zurück dachte. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich Max, der sich gemütlich neben mich setzte.

Wenig später kam auch schon unser Leherer und der Unterricht begann.

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,,Hey Max. Hey Freunde von Max." Ich betrachtete die drei Jungs, die neben Max standen. Sie sahen nicht so aus, als wären sie wirklich Freunde von Max, aber man konnte ja nie wissen. ,,Das sind nicht meine Freunde. Das ist mein Gefolge." Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. ,,Dein was?"

,,Gefolge", wiederholte er und nickte. Ich blickte ihn verständnislos an. ,,Wieso hast du ein Gefolge?" Die Jungs betrachteten mich. Der eine flüsterte dem anderen was zu. Er sah aus wie ein Asiate und der andere hatte eine schwarze Brille auf. Ich glaub der hiess Tim oder Tom.

,,Die Jungs wollen etwas über Streiche lernen. Deshalb werde ich sie, gegen Bares natürlich, unterichten", stellte Max das ganze klar. Ich warf den Jungs einen mitleidigen Blick zu. ,,Ihr wisst schon das er euch ausnutzt, oder?"

,,Das ist uns total klar", antwortet mir dieser Tom. Oder Tim. Oder wie auch immer. Der Asiate und der andere stimmten ihm zu. ,,Okay. Dann wünsche ich euch noch viel Spass. Und Max?" Ich sah ihn direkt an. ,,Ja?"

,,Übertreib es nicht!", warnte ich, bevor ich die Jungs verliess. Ich lief auf Phoebe, Cherry und Kelsey zu. Sie liefen gerade auf High Heels herum. Dabei stolperten sie ununterbrochen.

Können die etwa nicht auf High Heels laufen?

,,Hey Mädels", begrüsste ich sie. Dabei sah ich auf ihre Füße. ,,Wieso?", fragte ich gleich und blickte wieder hoch zu Phoebe. Sie seufzte. ,,Unsere Eltern haben erlaubt das wir diesen Freitag in den neuen Tanz-Club dürfen", erklärte sie mir. Wieder sah ich auf die Heels und dann wieder zu Phoebe. ,,Wieso?" ,fragte ich nochmal.
,,Wir wollen in diesen Schuhen tanzen. Deshalb laufen wir sie ein", erklärte mir Cherry.

,,Danke", antwortete ich. ,,Hey Pheebs, kennst du schon Max's neue Freunde? Bob, Steve und Kevin?" Phoebe lächelt amüsiert. Kurz blickte sie hinter mich. ,,Du meinst die Minions die da neben Max stehen?" Ich lachte. ,,Ja genau die."

,,Nein. Will ich auch nicht", erwiderte sie und schüttelte grinsend den Kopf. ,,Also wir müssen weiter. Sehn uns!", verabschiedete sich Phoebe von mir. ,,Bye Emma!", sagten Cherry und Kelsey synchron. ,,Ciao!", rief ich. Die drei stolperten weg.

Rektor Bradford lief plötzlich an mir vorbei. Sein Mund war von der Sauce geschwollen. Wie ich erfahren haben, war das scharfe Sauce. ,,Guten Tag, Rektor Bradford", begrüsste ich ihn höflich. Genervt blieb er stehen und sah mich an. ,,Oh, ich habe, glaub ich, mein sprich-mit-mir-Gesicht auf." Er lachte Humorlos auf. Sein Blick verdüsterte sich. ,,Nicht mit mir sprechen", antwortete er abweisend.

Damit lief er einfach weiter.

,,Nicht mit mir sprechen", äffte ich ihn nach und handelte mir so prompt verstörte Blicke ein. Die ganzen Schüler konnten mich auch mal. Was interessierte es mich, was sie über mich dachten?

Mein Handy vibrierte plötzlich in meiner Hosentasche. Schnell nahm ich es hervor und las die Nachricht durch, die ich von Max bekommen hatte.

'Wir müssen reden'

The ThundermansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt