Kapitel 18

2.2K 110 60
                                    

Emma's Sicht:

,,Ist das nicht schön? Wir essen hier gemeinsam zu Abend. Ganz ohne Superkräfte", sagte Mrs. Thunderman. ,,Ja, ganz wunderbar", stöhnte Max genervt. ,,Ja Mom, es ist wunderbar", fing Phoebe an und legte den Truthahn auf den Tisch. ,,Hier das Essen Schwester, leg los!"

Nora sprang von ihrem Stuhl hoch und brut den Truthahn mit ihren Laseraugen. ,,Ich hole das Besteck!", rief Phoebe und hielt ihre rechte Hand hoch. Das Besteck flog in ihre Hand. ,,Und ich die Limonade!", schrie Billy. Er rannte in Höchstgeschwindigkeit zum Kühlschrank und zurück. ,,Wow. Irgendwie erinnert mich diese Situation voll an damals, als wir hier eingezogen sind", flüsterte Max mir zu. Ich lachte. Ich konnte mir das ganze verdammt gut vorstellen. ,,Echt?", grinste ich. Max nickte lachend. ,,Ja. Jetzt fehlt nur noch der Kuchen an der Wand."

,,Zum Dessert gibt's Kuchen!", rief Phoebe. ,,Na, da ist der Kuchen ja", lachte Max weiter. ,,Ich hole den Kuchen!", riefen Max und Phoebe synchron. Max liess den Kuchen zu sich fliegen. ,,Max nein, der Kuchen kommt auf den Tisch! Willst du etwa das der Kuchen wieder gegen die Wand landet?", fragte Phoebe.
,,Wieso nicht?" Max liess den Kuchen los und der flog auf Phoebe zu.

Sie duckte sich aber rechtzeitig und der Kuchen landete an der Wand.
Ich konnte nicht anders. Ich fing an mit Nora und Billy zu kichern.
,,Kinder, jetzt hört auf!", rief Mrs. Thunderman. ,,Eure Mutter hat recht! Können wir diese Situation von damals nicht wiederholen? Können wir das Essen nicht genießen ohne das ihr eure Superkräfte sinnlos einsetzt? Ausserdem haben wir heute ein Gast hier!", sagte Mr. Thunderman.

,,Ist gut", sagten die Thundermans Kinder im Chor. Es setzten sich wieder alle. ,,Jetzt wird's witzig", flüsterte Max mir mit einem spitzbübischen lächeln zu. Ich zog eine Augenbraue in die höhe. Was hatte er diesmal wieder ausgeheckt? ,,Gut dann können wir jetzt das Essen geniessen. Moment! Wo ist meine mexikanische Chilisosse?", fragte Mr. Thunderman.
,,Lass mich raten? Du fliegst jetzt nach Mexiko und holst dir welche?", lachte Nora.

Mr. Thunderman erhob sich von seinem Stuhl. ,,Thunderman, auf und davon!", rief er und plötzlich flog er durch die Decke hindurch.
Plötzlich holte Max die Chilisosse hervor.

,,Es lohnt sich jedes Mal aufs neue", lachte er.

#

,,Danke Mrs. Thunderman. Gute Nacht", sagte ich, bevor ich die Tür schloss. Ich drehte mich zu Phoebe um, die mich an grinste. Meine Mundwinkel zuckten auch nach oben.
Dann fingen wir beide an herum zu hüpfen. ,,Ist das nicht geil? Du übernachtest die Tage hier!", rief sie aus. ,,Toll, oder?", sagte ich. Phoebe liess sich auf ihr Bett fallen und ich auf die Matratze, die neben ihrem Bett lag.

,,Leider können wir die Nacht nicht durchmachen. Wir haben Schule", stöhnte Phoebe und liess sich nach hinten fallen. ,,Ja stimmt. Nur noch dieses Woche Phoebe und dann haben wir zwei Wochen Ferien!"

,,Auch wieder wahr. Wo wirst du Weihnachten und Silvester verbringen?", fragte sie mich. ,,Höchstwahrscheinlich hier in Hiddenville. Und ihr?", antwortete ich und rieb mir über die Augen. ,,Auch hier in Hiddenville. Wir wollten Weihnachten eigentlich in Metroburg verbringen. Aber Max hasst Weihnachten und er war dagegen das wir in Metroburg feiern."

,,Er hasst Weihnachten?", wiederholte ich Phoebes Aussage ungläubig. Meine beste Freundin nickte. ,,Jap. Er denkt als Superschurke dürfte er kein Weihnachten feiern." Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. Das war doch eine billige Ausrede von Max bestimmt gab es einen anderen Grund. ,,Das ist doch lächerlich. Sieh mich an. Ich bin auch eine Schurkin und feiere Weihnachten. Selbst Dark Mayhem tut das", erzählte ich lachend.

Phoebes Augen weiteten sich. ,,Echt?" Ich kicherte. Ja, auch für mich hatte es sich befremdlich angehört, als ich herausgefunden hatte, dass Dark Mayhem Weihnachten feierte. Auch wenn Mayhem und der Weihnachtsmann so ihre Differenzen hatten, war der Chef der Liga sogar ein grosser Fan des Festes. Vielleicht lag es aber auch an seiner Familie, die den Grossmeister an diesem Tag zu einem 'normalen' Menschen machten. ,,Ja."

,,Emma? Du bist ja eine Schurkin. Aber wieso machst du nichts böses? Wirst du nicht aus der Liga geschmissen wenn du nichts böses machst?", fragte Phoebe nach einer Weile. Ich seufzte auf. In den meisten Fällen wurde man wirklich aus der Liga geschmissen, da ich aber einen Auftrag von ganz oben bekommen hatte, also von Dark Mayem, war es meine Pflicht mich zu aller erst um das zu kümmern. Alles andere kam nachher. Mayhem hatte das selbst zu mir gesagt. 'Zuerst der Auftrag und dann kannst du sonst was machen.'

,,Nein. Ich baue gerade eine Maschine. Dark Mayhem weiss bescheid", log ich und gähnte einmal, um so das Thema zu wechseln. ,,Ich bin wirklich müde. Ich glaub ich gehe schlafen." Phoebe nickte zustimmend. ,,Gute Idee. Nacht Emma."

,,Gute Nacht, Phoebe."

#

Ich hörte Phoebe's ruhigen und gleichmäßigen Atem. Sie war eingeschlafen. Ganz langsam und leise, stand ich von der Matratze auf. Mit meiner Taschenlampe stieg ich die Treppen hinunter, die ins Wohnzimmer führten. Ich leuchtete den ganzen Raum ab.

'Puhh! Keiner da.'

Ich sah zum gelben Polster hin. In die Hölle konnte ich nicht rutschen, sonst wäre ich auf Max gelandet. Ich ging also durchs Wohnzimmer zur Treppe hin, die in Max's Zimmer führte. Leise stieg ich die Treppen hinab. Ich hörte das schnarchen von Doktor Colosso und Max's regelmäßigen Atem. Sie schliefen beide tief und fest. Perfekt.

Ganz langsam bewegte ich mich auf Max's Computer und liess ihn gleich hochfahren. Vielleicht stand im Computer, wo Max diesen Ring aufbewahrte. Geduldig wartete ich bis der Computer hochfuhr.

'Mist! Passwort geschützt!'

Ich gab zuerst einfach mal ein paar Sachen ein. Böse. Falsch. Weltherrschaft. Falsch. Max. Falsch. Macht. Falsch. Dr. Colosso. Falsch.

'Sie haben nur noch ein Versuch!', stand da. Okay, noch ein Versuch. Was hätte sein Passwort sein können? Sicher etwas was ihm bedeutet. Könnte es sein das...? Ich stockte und gab schließlich das eine Wort ein.

Emma.

Richtig.

Ich war drinnen! Ich durchsuchte seine Ordner, ich sah in den Bildern vorbei, eigentlich überall. Gefunden hatte ich aber nichts. Nach einer Weile liess ich den Computer runter fahren. So ein verdammter Mist! In seinem Computer befand sich ganz offensichtlich nichts. Wo könnte er den sonst was verstecken?

Ich blickte mich in seinem Zimmer um, konnte aber auf den ersten Blick kein gutes Versteck entdecken. Ich schüttelte den Kopf und beschloss Morgen weiter zu suchen.

Damit verliess ich Max's Zimmer und schlich zurück in mein warmes, kuscheliges Bett. Im nächsten Moment war ich schon in einem tiefen Schlaf abgedriftet.

The ThundermansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt