Kapitel 22

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Emma's Sicht:

,,Wie schmeckt dir deine Pizza?", fragte Max mich. Ich schüttelte grinsend den Kopf. Ein anderes Gesprächsthema hatten wir wohl nicht. ,,Sie schmeckt lecker und deine?", entgegnete ich. Mein Freund grinste. ,,Sie ist hervorragend."

,,Max?", fragte ich nach einer Weile der Stille und legte das angebissene Pizzastück zurück auf den Teller.
,,Hm?" Er biss herzhaft in ein Pizzastück das mit Salami bedeckt war. ,,Mir ist aufgefallen, dass ich nichts über dein Schurken dasein weiss. Erzählst du mir etwas davon?" Er wischte sich mit der Serviette über den Mund und sah mich verwirrt an.

Ich klimperte ein wenig mit meinen schwarzen Wimpern und setzte ein süsses Lächeln auf. Max entspannte sich deutlich und erwiderte mein lächeln. ,,Was willst du den wissen?", fragte er und ich beugte mich leicht nach vorne. ,,Hmm. Keine Ahnung? Was ist zum Beispiel das mächtigste was du besitzt? Bei mir ist es eine Weltuntergangs Maschine."

Max runzelte die Stirn. ,,Das mächtigste? Hhm. Ich muss kurz überlegen", sagte er. Innerlich rollte ich mit den Augen. Der Ring der Macht vielleicht?

,,Ich weiss was", sagte er nach einer Weile und beugte sich zu mir vor. ,,Aber das darfst du niemandem sagen. Versprochen?" Ich nickte langsam und schenkte ihm ein weiteres lächeln. ,,Versprochen." Und ab da war es schon irgendwie zu spät, ihm die Wahrheit vom Plan zu erzählen.

,,Okay", sagte er und nickte. ,,Ich bin im Besitz von einem Ring. Der Ring der Macht. Du hast bestimmt schon davon gehört." Ich runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf.
Gelogen. Ich hatte von ihm gehört. ,,Jedenfalls hat der Dark Mayhem gehört. Colosso hatte ihn geklaut und ihn mir geschenkt", erklärte er mir. Ich tat so, als wäre diese Information komplett neu für mich und das ich nie davon gehört hätte. ,,Und du hast den jetzt bei dir im Versteck?", fragte ich und lehnte mich zurück. Max grinste breit. ,,Ich könnte ihn dir zeigen."

Da war sie. Die letzte Gelegenheit, um mit der Wahrheit rauszurücken.

Konnte ich wirklich kneifen? Konnte ich mein Leben und das meiner Familie wirklich für einen Jungen, den ich eigentlich kaum kannte, einfach so aufs Spiel setzten? ,,Darfst du das überhaupt?", machte ich weiter. ,,Eigentlich nicht. Aber du erzählst es bestimmt niemandem. Ich vertraue dir." Ich schluckte hart. Das sass. Ich bekam ein schlechtes Gewissen.

Doch ich hatte keine andere Wahl. Ich konnte nicht anders. Ich durfte nicht anders.

Max nahm meine Hand in seine und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Dann lächelte er mich an. Mein Magen verknotete sich, der Druck auf meiner Brust wurde schwerer und ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mehr Atmen konnte. Ich wusste es war falsch hier zu sitzen und so zu tun, als würde ich ihn aufrichtig mögen, ohne jeglichen Hintergedanken. Und ich wusste es war nicht richtig von mir, hier zu bleiben und ihn anzulächeln.

Doch eine andere Wahl hatte ich einfach nicht. Deshalb blieb ich da wo ich war und hielt seine Hand in meine.

Später am Abend wählte ich die Nummer von Dark Mayhem. Er ging gleich nach dem ersten Klingeln ran: ,,Mayhem?" Ich räusperte mich.
,,Sir? Der Plan ist aufgegangen. Max Thunderman wird mir den Aufenthalts Raum des Ring's Zeigen."

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,,Also, Colosso ist oben bei Phoebe. Das heisst wir sind komplett ungestört", meinte Max. Er lief auf sein Dark Mayhem Poster zu und entfernte es langsam. Zum Vorschein kam ein grauer Tresor. Er gab einen Zahlencode ein und öffnete den Tresor. Okay, den Zahlencode würde ich schon irgendwie knacken.

Er holte eine rote Box hervor. Ganz vorsichtig legte er die Box auf sein Schreibtisch und hob behutsam den Deckel. Zum Vorschein kam ein kleiner Ring.

Der Ring war Silber und auf dem Ring war ein Diamant in rot. Nichts spezielles. Er gab ihn mir in die Hand und ich tat einen auf erstaunt. ,,Wow, der ist ja cool. Wieso hat Colosso den eigentlich gestohlen?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. Max zuckte mit den Schultern. ,,Ich weiss nicht. Colosso hat mir erzählt, dass er nicht wollte das Dark Mayhem mit diesem Ring schaden anrichtet. Aber ob das stimmt, ist natürlich eine andere Geschichte." Max verschränkte seine Arme.

Ich schaute mir den Ring an. So viel Aufwand für so ein kleines Ding. ,,Kannst du mir was zum trinken holen?", fragte ich.

Max's Sicht:

,,Kannst du mir was zum trinken holen?", fragte sie plötzlich. Ich sah verwirrt hoch. ,,Klar", meinte ich und sprintet schnell in die Küche, um ihr ein Glas Wasser zu holen. Als ich die Treppen wieder nach unten stieg, verstaute sie gerade ihr Handy in ihre Hosentasche. Sie betrachtete den Ring weiter. ,,Hier", sagte ich und übergab ihr das Getränk.

Dankend nahm sie es entgegen und trank ein Schluck. Vorsichtig nahm ich ihr den Ring ab und räumte ihn wieder in die Box. ,,Ich muss kurz telefonieren", sagte sie auf einmal und war im nächsten Moment weg. Ich blieb wie angewurzelt stehen.

Ging sie wirklich telefonieren? Oder log sie gerade? Schnell ging auch ich die Treppen hoch und sah sie aus der Hintertür verschwinden. Schnell folgte ich ihr unauffälig. Doch kaum hatte ich unsere Auffahrt betreten, sah ich sie nicht mehr. Aber dafür Billy, der mir geradr entgegen kam.

,,Billy! Kannst du schnell nach Emma suchen?", fragte ich ihn schnell. Er nickte. ,,Klar." Damit düste mein jüngerer Bruder los. Innerhalb von 5 Sekunden kam er zurück. ,,Ich habe sie nicht gefunden", erwiderte er. ,,Schon okay. Trotzdem danke", meinte ich. Billy nickte mir zu und war dann auch schon weg.

Ein letztes Mal sah ich mich um. Von Emma war weit und breit nichts zusehen. Kopfschüttelnd betrat ich unser Haus. Wo war sie bloss hin?
So langsam wurde ich wirklich noch misstrauischer. Irgendwas verheimlichte sie mir doch!

Emma's Sicht:

Ich hielt die Luft an. ,,Ich habe sie nicht gefunden", hörte ich Billy sagen. ,,Schon okay. Trotzdem danke", erwiderte Max. Er klang schwer enttäuscht. Mein Herz verkrampfte sich abermals. Ich war wirklich ein schlechter Mensch. Im nächsten Moment hörte ich das zu knallen einer Tür. Max war wohl wieder drinnen. Langsam drückte ich den Deckel des grünen Mülleimer auf, der in der Auffahrt der Thundermans stand.

Langsam und darauf geachtet leise zu sein, stieg ich aus dem Mülleimer. Ich hatte gemerkt das Max mir gefolgt war. Deshalb das Versteck mit dem Eimer. Schnell nahm ich mein Handy hervor.

'Ist das der Ring?', schrieb ich Dark Mayhem und fügte das Bild hinzu, das ich gemacht hatte, als Max mir was zum trinken holen gegangen ist. Lange musste ich nicht warten. Ein kurzes 'ja' war seine Antwort.

'Ich weiss wo er nun ist. Ich werde in mir die Tage holen', antwortet ich dem Grossmeister. Auch diesmal musste ich nicht länger warten:

'Gut Evil Girl! Sobald du den Ring hast sollst du nach Metroburg kommen. Ich gebe deiner Familie Bescheid. Ich sage ich brauche dich für ein Training oder so. Bis in ein paar Tagen!'

The ThundermansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt