Kapitel 1 (überarbeitet am 28.04.17)

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Mein Name ist Mira. Ich habe lange braune Haare, dunkelblaue Augen und bin 17 Jahre alt. Ich bin die, die keiner kennt. Bis auf meiner Mutter und meinem großen Bruder natürlich.
Es war Sonnenaufgang, als ich aufwachte und mein Kleid, meine Schuhe und meinen Umhang anzog und in meinen Rucksack Essen, Trinken und eine Decke packte.
Dann ging ich zu den Ställen und holte meinen Hengst heraus. Ich setzte mich auf seinen Rücken und ritt mit ihm los.
Ich musste von zu Hause weg, da ich nicht mehr sicher war. Unser König nahm uns unsere ganze Ernte weg, so dass immer mehr Menschen in unserem Dorf verhungerten.
Ich war auf dem Weg nach Camelot, da sich mein Bruder zur Zeit dort aufhielt und ein alter Freund meiner Mutter dort lebte.
Wir, mein Hengst und ich, waren gerade in dem Wald vor Camelot, als eine Truppe von fünf Banditen uns umzingelten.

"Was wollt ihr?", fragte ich.

"Natürlich Gold und andere kostbare Dinge. Was denkst du denn?", antwortete der eine Typ, der wahrscheinlich der Anführer war.

"Ich besitze aber kein Gold oder kostbare Dinge", erwiderte ich.

Der Anführer lachte.

"Was ist denn so lustig?", fragte ich.

"Nichts", antwortete er und stach mit einem Messer in ein Bein meines Hengsts, so dass er sich auf die Hinterbeine stellte und mich abwarf, wobei ich aufschrie.

Ich schlug mit meinem Kopf auf den Boden und meine Hände schrappten über den Boden.
Dann galoppierte er davon und ließ mich auf dem dreckigen Waldboden liegen.
Als ich wieder aufgestanden war, packten mich zwei Männer an den Armen und hielten mich fest.

"Lasst mich los", schrie ich und versuchte mich aus den Griffen der Männer zu befreien.

Leider klappte dies nicht und ich gab auf.

"Hilfe. Hilfe", schrie ich durch den Wald, als der Anführer mir ein Messer an die Kehle hielt.

"Gib uns dein Gold und deine kostbaren Dinge oder ich töte dich", sagte der Anführer.

Plötzlich wurden er und die anderen Vier von Pfeilen durchbohrt.
Dann erhaschte ich einen kurzen Blick auf meinen Retter, bevor ich ohnmächtig wurde.
Er, mein Retter, hatte blonde Haare und eine Rüstung an.

Als ich wieder aufwachte, lag ich in einem großen Bett. Ich setzte mich vorsichtig auf und schaute mich um. Es standen viele kostbar aussehende Möbel im Raum und am Fenster stand mein Retter, aber dieses Mal trug er keine Rüstung.

"Wo bin ich? Und wer seid Ihr?", fragte ich vorsichtig.

Er drehte sich schnell zu mir herum und schaute mir in die Augen.

"Ihr seid in Camelot und ich bin Prinz Arthur", sagte er.

Hastig stand ich auf und verbeugte mich vor dem Prinzen.

"Mylord", sagte ich dann noch.

Dann kam er auf mich zu und drückte mich zurück aufs Bett.

"Ihr müsst euch ausruhen. Bei Eurem Sturz habt Ihr eine Gehirnerschütterung erlitten", meinte Prinz Arthur.

"Aber ich muss doch meinen Bruder finden. Er ist hier in Camelot. Bei einem alten Freund unserer Mutter", sagte ich.

"Na gut. Ich rufe meinen Diener und dem sagt Ihr dann den Namen Eures Bruders, in Ordnung?", fragte er und ich nickte.

"Merlin", rief er.

Und keine Minute später erschien Merlin in der Tür.

"Ihr habt mich gerufen, Mylord?", sagte Merlin.

Merlin's SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt