Kapitel 17 (überarbeitet am 29.04.17)

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Nach einer Weile beschloss ich zu Merlin zu gehen und machte mich auf die Suche nach ihm.
Ich fand meinen Bruder schließlich in Gaius' Gemächern. Dort putzte Merlin eine Rüstung - wahrscheinlich Arthurs.

"Hallo Merlin", machte ich ihn auf mich aufmerksam.

Er schaute auf und fragte erstaunt:"Mira. Was führt dich hier her?"

Da Gaius nicht da war, beschloss ich meinem Bruder von den Gesprächen mit Uther zu erzählen. Erst hörte Merlin aufmerksam zu, doch als ich geendet hatte, fing er an zu lachen.

"Das ist nicht lustig, Merlin", sagte ich und stand den Tränen nahe.

Ich war verzweifelt und wusste nicht was ich tun sollte. Ich ließ mich neben Merlin auf der Bank nieder und fing an zu weinen. Merlin nahm mich in den Arm, nachdem er aufgehört hatte zu lachen. Ich erwiderte seine Umarmung.

"Du brauchst nicht weinen, Mira. Ich habe gelacht, weil mir Arthur etwas ähnliches erzählt hat", erklärte er sanft und strich mir beruhigend über den Kopf.

Langsam hörte ich auf zu weinen und löste mich von Merlin. Dann wischte ich meine restlichen Tränen weg und schaute ihn an.

"Was soll ich machen? Ich weiß einfach nicht, wie ich auf das Ganze reagieren soll."

"Arthur hat mich genau das selbe gefragt. Uther hat ihm nämlich das Selbe erzählt, wie dir. Du hättest Arthur mal sehen sollen. Er lief die ganze Zeit auf und ab und wollte wissen, wie er sich jetzt dir gegenüber verhalten soll. Anscheinend hat sein Gespräch mit dem König ihn zum denken bewegt. Was genau in seinem Kopf vorgeht, weiß ich allerdings nicht, Schwesterchen", erklärte Merlin.

"Willst du damit sagen, dass ich ihn darauf ansprechen soll?", fragte ich mit weit aufgerissenen Augen.

Arthur P.o.V.:

Ich war in meinen Gemächern und ging die ganze Zeit nervös auf und ab. Merlin war gerade nicht da. Ich war allein. Allein mit meinen Gedanken. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Vater wollte eine Antwort von mir.

Flashback:

Merlin hatte gerade meine Gemächer verlassen, als auch schon mein Vater zur Tür herein kam.

"Vater, was führt dich hier her?", fragte ich überrascht.

"Ich wollte mit dir, meinem Sohn, sprechen. Was hast du in der Zukunft vor?", fragte er.

"Wie meinst du das, Vater?", fragte ich verwirrt.

"Das Mädchen, Mira. Was willst du mit ihr tun? Willst du mit ihr in einer normalen Beziehung sein oder sie heiraten? Du weißt, dass das Königreich einen Nachfolger braucht und ich möchte auch Enkelkinder haben. Also, wie ist deine Entscheidung?", fragte er weiter.

"Das kann ich nicht sofort beantworten, Vater. Das ist eine sehr große Entscheidung", antwortete ich.

"Wenn du sie wahrlich liebst, dann gibt es nur eine Antwort. Lass das Mädchen nicht zu lange warten. Sie wird nicht für immer hier sein und auf dich warten", sagte Vater und verließ den Raum.

Flashback Ende

Ich hatte Merlin um Rat gefragt, aber er meinte nur, dass ich mit Mira darüber sprechen solle. Leichter gesagt als getan.
Plötzlich ging die Tür auf und Mira kam herein. Sie schaute mich kurz an, doch fixierte sie dann ihren Blick auf den Boden.

"Mira? Was tust du hier?", fragte ich sie überrascht.

Mira P.o.V.:

"Ich wollte mit Euch reden", sagte ich nervös.

"Worum geht es?", fragte Arthur.

"Ich... Euer Vater...", ich war so nervös, dass ich nicht mal einen Satz herausbekam.

"Hat er dir gesagt, dass du dich entscheiden sollst?", fragte Arthur plötzlich.

Ich schaute abrupt auf und nickte.

"Es ist doch nicht normal, dass Euer Vater sich so verhält. In gewisser Weise macht mir sein Verhalten sogar Angst. Ich weiß dann nie was ich tun oder sagen soll", gestand ich.

Arthur kam auf mich zu und legte seine Hände auf meine Schultern. Er lächelte leicht.

"Am besten wäre es, wenn du dich einfach ganz natürlich verhältst und versuchst ruhig zu bleiben, okay?", fragte er.

"Ich werde es versuchen, aber ich muss dann auch schon wieder gehen. Habe noch einiges zu tun", sagte ich entschuldigend und verschwand schnell aus Arthurs Gemächern.

Ich lief die Gänge entlang und dachte nach. Eigentlich hatte ich Arthur auf die Sache mit der Heirat ansprechen wollen, doch dann hatte ich mich doch nicht getraut. Mit schnellen Schritten lief ich zurück zu Gaius' Gemächern, wo Merlin schon auf mich wartete.

"Schon zurück? Das ging aber schnell", sagte er erstaunt.

"Ich war zu feige, um ihn auf die Sache mit der Heirat und dem ganzen Kram anzusprechen", gestand ich, während ich mich neben Merlin nieder ließ.

"Wer heiratet?", ertönte plötzlich eine Stimme und Merlin und ich schauten zur Tür.

Dort stand ein grinsender Gwaine.

"Niemand wird heiraten", versuchte ich mich raus zu reden.

"Versuch es gar nicht erst zu leugnen. Ich habe euer Gespräch mitbekommen", meinte Gwaine.

"Ich werde trotzdem nicht heiraten", erwiderte ich. "Ich gehe dann mal."

Als ich zur Tür raus war, hörte ich noch wie Merlin anfing Gwaine in die Sache einzuweihen. Ich ging zurück in meine Gemächer und setzte mich auf mein Bett. Ich starrte einfach nur an die Wand und vergaß alles um mich herum. Vielleicht saß ich dort nur Sekunden, Minuten oder vielleicht auch Stunden. Aus meiner Starre wurde ich gerissen, als es an meiner Tür klopfte. Ich stand auf und öffnete sie.

"Guten Abend, Mira", lächelte Uther.

"Guten Abend, Mylord", erwiderte ich geschockt. "Kommt doch rein."

Ich ging ein Stück von der Tür weg und der König betrat meine Gemächer. Er ging an mir vorbei und setzte sich an den Tisch. Ich schloss die Tür und setzte mich ihm gegenüber. Uther schaute mir eine Weile nur in die Augen, doch dann brach er die Stille.

"Ich habe schon mit Arthur über die Zukunft geredet. Er meinte, er würde selbst entscheiden wann er Euch einen Antrag machen würde. Außerdem hat er mir versichert, dass er Euch nur heiraten würde, wenn Ihr mit ganzem Herzen zustimmen würdet", erklärte der König.

"Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr wollt, dass ein einfaches Bauernmädchen die Frau Eures Sohnes wird?", fragte ich zögernd.

"Das Einzige, was zählt ist, dass Arthur glücklich ist und am glücklichsten ist er mit Euch an seiner Seite, Mira. Ihr braucht keine Angst haben. Seid einfach ganz natürlich und hört auf Euer Herz. Es wird Euch den richtigen Weg zeigen", mit diesen Worten stand Uther auf und verließ meine Gemächer.

Ich blieb völlig überrumpelt sitzen. Unschlüssig was ich jetzt tun sollte, stand ich auf und legte mich in mein Bett. Zu viel war heute passiert und ich musste das alles erst einmal verarbeiten. Ich schloss meine Augen und schlief auch schon kurz darauf ein.

Merlin's SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt