Kapitel 11 (überarbeitet am 29.04.17)

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"Oh, hallo. Was kann ich für euch tun?", fragte der Schmied uns und schaute zwischen Gwaine und mir hin und her.

"Ich bräuchte ein Schwert", antwortete ich ihm und lächelte leicht.

"Weswegen denn, wenn ich fragen darf?", fragte Tom verwirrt und musterte mich.

"Ich möchte dem Prinzen beweisen, dass ich genauso gut im Schwertkampf bin wie seine Ritter. Da kann ich nicht immer die Übungsschwerter nehmen", antwortete ich.

"Das ist untertrieben. Sie hat selbst schon Arthur im Schwertkampf besiegt", meinte Gwaine. "Seid nicht so bescheiden."

"Na gut. Kommt in zwei Tagen wieder. Dann ist Euer Schwert fertig", sagte Tom und Gwaine und ich gingen wieder.

Gwaine begleitete mich noch bis in meine Gemächer. Arthur hatte doch tatsächlich vier neue Wachen vor meiner Tür positioniert. Der spinnte doch! Gwaine und ich setzten uns an den Tisch und spielten Karten, während wir über verschiedene Sachen redeten.

"Aber der spinnt doch! Überlegt mal. Vier Wachen! Vier!", rief ich aus, als wir gerade über Arthur und die Wachen sprachen.

"Ja, aber Ihr dürft es ihm nicht so übel nehmen. Er möchte nur nicht, dass Euch etwas passiert", antwortete Gwaine ruhig.

"Aber er sperrt mich hier ein. Ich darf noch nicht einmal einen Fuß vor die Tür setzen", sagte ich etwas ruhiger.

"Das wird schon wieder", sagte Gwaine aufmunternd.

Als es dunkel wurde ging er und ich zog mir mein Nachthemd an und legte mich in das große Bett. Ich deckte mich zu und glitt in das Reich der Träume.

~Traum~

Ich stand in einem langen Gang dessen Ende ich nicht erkennen konnte. Auf beiden Seiten erstreckten sich viele verschiedene Türen. Ich ging zu der ersten Tür. Sie war verschlossen. Ich ging zur zweiten Tür. Sie war ebenfalls verschlossen. Und so ging es einige Zeit lang weiter. Ich ging zur letzten Tür. Sie war erstaunlicher Weise nicht verschlossen. Ich öffnete die Tür vorsichtig. Was ich sah, verschlug mir den Atem, als ich durch die Tür trat und sie hinter mir schloss. Ich sah einen Galgen auf dem Hof von Camelot. Doch das war nicht das erschreckende, sondern dass mir gerade von einem Henker eine Schlinge um den Hals gelegt wurde. Ich hatte Angst. Als ich nach oben schaute, sah ich Uther und Arthur auf einem Balkon stehen. Morgana war an ihrem Fenster und schaute von dort hinaus, doch dann wandte sie sich ab und verschwand aus meinem Blickfeld. Ich schaute wieder zu Arthur. Direkt in seine blauen Augen. In ihnen sah ich Hass, Wut und ein bisschen Trauer.
Wieso denn Hass und Wut? Ich wusste es nicht.

Lautlos formte ich meine Lippen zu einem Wort:"Wieso?"

Während ich ihm in die Augen schaute wurde ich gehängt.

~Traumende~

Ich wachte schweißgebadet auf und schaute mich hektisch um, während ich kerzengerade im Bett saß. Ich stand auf und wusch mich mit dem Wasser aus einer Waschschüssel, welche neben meinem Bett auf dem kleinen Schränkchen stand.
Da ich nicht mehr einschlafen konnte zog ich mich an und machte mir einen Pferdeschwanz.
Ich saß den ganzen Tag auf meinem Bett und starrte die Wand an, bis es an der Tür klopfte und eine Wache herein kam.

"Ihr sollt zum König", sagte er und ich nickte nur.

"Was habe ich denn jetzt schon wieder gemacht?", murmelte ich so leise, dass nur ich es hören konnte, während die Wachen mich die Gänge entlang führten.

Wir blieben schließlich vor einer großen Tür stehen und eine der Wachen klopfte bevor er die Tür öffnete. Ich trat ein und sah, dass Uther, Arthur, Lady Morgana und Gaius an dem großen Tisch saßen und Merlin stand hinter Arthur.

Merlin's SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt