"Ich würde es jetzt nicht unbedingt Glück nennen. Der König hat sich verändert. Er war plötzlich so nett und seine Augen strahlten vor Freundlichkeit. Vielleicht habe ich etwas bei dem Zauber falsch gemacht", murmelte ich.
"Was meint Ihr damit?", fragte Gwaine.
"Vielleicht habe ich beim Heilen nicht nur seine Krankheit geheilt. Vielleicht habe ich auch seinen Hass gegenüber der Magie geheilt", antwortete ich.
"Geht so etwas denn?", fragte nun Arthur.
"Ja, in der Tat. Das könnte gut möglich sein", erklärte Gaius.
"Und was soll ich jetzt machen?", fragte ich.
"Wir müssen es einfach so lassen, wie es jetzt ist. Du kannst ihm seinen Hass nicht zurück bringen. Das ist unmöglich", antwortete Gaius.
Wir besprachen noch eine Weile, was wir jetzt tun sollten, doch wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir tatsächlich nichts tun konnten.
Als es schon spät in der Nacht war, beschlossen wir alle schlafen zu gehen. Ich ging in meine Gemächer und legte mich in das große Bett. Sobald mein Kopf das Kissen berührte, war ich auch schon eingeschlafen.Am nächsten Morgen stand ich schon früh auf. Ich zog mich um und band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen. Dann nahm ich noch mein Schwert und ging nach draußen, in den Hof hinter dem Schloss und übte den Schwertkampf.
"Was tust du da?", hörte ich jemanden hinter mir fragen.
Ich drehte mich um und schaute geradewegs in Arthur's blaue Augen.
"Ich übe", antwortete ich.
"Das musst du nicht. Frauen sollten nicht kämpfen", meinte er.
"Bezeichnet Ihr mich gerade etwa als schwach?", fragte ich.
"Nein. Natürlich nicht. Es ist nur so, dass die Männer kämpfen und die Frauen in Sicherheit sein sollen, also musst du nicht mit dem Schwert umgehen können, Mira", erklärte er.
"Wie Ihr es gerade gesagt habt. Ich muss nicht, aber ich will", entgegnete ich und ging dann an ihm vorbei.
Eine Weile lief ich ziellos durch die Gegend, doch dann machte ich mich auf den Weg in meine Gemächer und suchte nach dem Buch, das Gaius mir zu meinem letzten Geburtstag geschenkt hatte.
Obwohl ich wusste, dass es nichts bringen würde, las ich mir jeden Zauber durch, mit der Hoffnung König Uther wieder sein altes Ich zurück zu bringen.
Als ich dann wirklich nichts fand, schlug ich das Buch wieder zu und seufzte. Ich wusste einfach nicht, was ich noch machen sollte. Ich hatte Gaius gefragt, ich hatte im Zauberbuch nach gesehen, was sollte ich jetzt bloß noch versuchen? Ich wusste es einfach nicht. Vielleicht solltet ich einfach nichts unternehmen, so wie es Gaius gesagt hatte."Aber was ist, wenn dann etwas schlimmes passieren würde?", murmelte ich.
Ich hatte ein mulmiges Gefühl dabei und beschloss zu dem großen Drachen zu gehen. Immerhin war er seit 20 Jahren unter dem Schloss eingesperrt.
Als ich bei ihm ankam, rief ich nach ihm und er landete vor mir."Bitte hilf mir. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Der König ist plötzlich nett, dabei habe ich nur seine Herzkrankheit mit Magie geheilt", erklärte ich.
"Ich weiß, junge Hexe. Du hast seinen Hass geheilt. Du kannst nichts mehr dagegen tun. Es wäre besser, wenn Uther nett bleibt", antwortete der Drache.
"Kann ich denn wirklich nichts tun?", fragte ich erneut.
"Nein, kannst du nicht", sagte er und flog davon.
Ich ging zurück in meine Gemächer und setzte mich enttäuscht auf das Bett. Ich hatte gehofft, dass wenigstens der weise, alte Drache mir helfen könnte, doch auch er konnte es nicht.
"Anscheinend gibt es keinen Weg Uther wieder normal zu machen."
Da ich nicht mehr weiter wusste, legte ich mich auf das Bett und starrte an die Decke. Irgendwann musste ich dann eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte, war ich nicht allein. Neben dem Bett saß Arthur auf einem Stuhl und sah mich an.
"Was macht Ihr hier, Arthur?", fragte ich, während ich mich aufsetzte.
"Es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe. Ich will nur nicht, dass dir wieder etwas passiert, wenn du kämpfst", erklärte er.
"Was heißt denn hier wieder?", fragte ich.
"Als du das letzte Mal gegen Banditen gekämpft hast, wurde dir ein Schwert durch den Körper gejagt und du wärst fast gestorben", antwortete er.
"Aber ich lebe noch und werde auch garantiert nicht sterben. Zumindest nicht bevor ich alt genug zum Sterben bin oder der König seinen Hass wiedergefunden hat", sagte ich.
"Na gut. Du darfst kämpfen, aber sobald du dabei verletzt wirst, hörst du auf und kämpfst nie wieder, einverstanden?", bot der Prinz an.
"Okay, abgemacht", antwortete ich ohne zu zögern.
Jetzt stand es fest. Ich durfte nie mehr Wunden von einem Kampf davontragen. Jetzt musste ich vorsichtiger sein.
"Dann ist ja gut", meinte Arthur beruhigt.
"Was ist eigentlich mit Euch? Wie findet Ihr das Verhalten von Eurem Vater?", fragte ich plötzlich.
"Na ja, es ist gewöhnungsbedürftig, aber er ist ja erst seit einigen Stunden so und schläft noch, deshalb ist es schwer zu sagen, aber so lange er dich nicht hinrichten lässt, ist alles gut und ich bin zufrieden so lange du an meiner Seite bist", erklärte er und lächelte.
Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, deshalb blieb ich einfach stumm und starrte vor mich hin. Plötzlich blitzen vor meinem inneren Auge Bilder auf. Bilder, die ich nie hätte sehen wollen. Bilder, die mir einen Stich im Herzen versetzten. Ich spürte den Schmerz, den die Bilder ausstrahlten. Ich schrie auf und hielt mir die Hände vor die Augen. Ich weinte und Arthur umarmte mich. Ich wollte diese Bilder nicht kennen. Zu schmerzhaft war es zu wissen, dass solch etwas schlimmes bald passieren könnte.
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Merlin's Schwester
FanfictionIn dieser Geschichte geht es um ein Mädchen mit Zauberkräften. Sie trifft auf verschiedene Personen und Gefahren. Es ist eine Fanfiktion zu der Serie "Merlin - Die neuen Abenteuer". Setzt in der Mitte der ersten Staffel ein und manche Charaktere s...