Kapitel 2 (überarbeitet am 28.04.17)

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Am nächsten Morgen zog ich mir das Kleid von Lady Morgana und meine Schuhe an.
Dann klopfte es an der Tür und eine junge Frau mit braunen Locken kam herein.

"Guten Morgen", begrüßte ich sie und lächelte.

"Guten Morgen, Mylady. Ich bringe Euch Frühstück", sagte sie.

"Das ist sehr nett von dir, aber ich bin von deinem Stand. Ich bin keine Adlige", sagte ich weiterhin lächelnd.

"Okay", antwortete sie und lächelte.

Sie stellte mir das Frühstück auf den Tisch und wandte sich zum gehen.

"Wie ist dein Name?", fragte ich.

"Ihr könnt mich Gwen nennen", sagte sie.

"Ich bin Mira. Die Schwester von Merlin", antwortete ich Gwen.

Sie nickte und verschwand.
Als ich mit dem Frühstück fertig war klopfte es erneut an meiner Tür, doch dieses Mal trat Lady Morgana ein.

"Guten Morgen, Lady Morgana", begrüßte ich sie und lächelte.

"Guten Morgen, Mira", sagte sie ebenfalls lächelnd, "Können wir zur Schneiderin? Sie wartet unten".

"Sie wartet unten?", fragte ich verwirrt.

"Ja. Das ist der Vorteil, wenn man im Schloss wohnt. Alle kommen zu dir", antwortete sie mir.

Ich nickte und wir gingen zur Schneiderin, welche meine Maße nahm und uns sagte, dass sie die Kleider spätestens in 2 Tagen herbringen würde.
Als Morgana gehen musste, machte ich mich auf den Weg zu Gaius' Gemächern, wo ich hoffte Merlin anzutreffen.
Auf dem Weg dorthin musste ich über den Platz laufen. Merlin war auch auf dem Platz und schöpfte Wasser aus der Brunnenanlage.
Ich lief auf ihn zu und tippte ihm auf die Schulter.

"Hallo Brüderchen", sagte ich grinsend und umarmte ihn.

"Hallo Schwesterchen", gab er lachend zurück.

Er mochte es nicht, wenn ich ihn "Brüderchen" nannte, da er ja älter war, als ich.

Plötzlich rief jemand quer über den Platz:"Merlin. Komm her du Faulpelz."

Als wir uns umdrehten, sahen wir, dass Arthur gerufen hatte.

"War ja klar", dachte ich und verdrehte die Augen.

LG Merlin nahm den Eimer mit Wasser und lief zu dem Prinzen. Ich folgte ihm schnell und holte auf.

"Warum beleidigt Ihr ihn einfach?", fragte ich nicht sonderlich nett.

"Mira. Hör auf. Sonst landest du noch am Pranger", flüsterte Merlin mir zu, so dass Arthur es nicht hörte.

"Er ist mein Diener", meinte Arthur, als wäre es selbstverständlich.

"Ja und? Er ist etwas besonderes. Und auch, wenn Ihr der Prinz seid habt Ihr nicht so mit ihm zu sprechen", sagte ich.

"Ihr habt recht, aber da ich der Prinz bin, darf ich das", antwortete Arthur arrogant.

"Wisst Ihr was? Ihr seid arrogant, aufgeblasen und Euch interessiert gar nicht was mit Eurem Volk ist", meinte ich, schaute Merlin, mit Tränen in den Augen an, und rannte weg.

Ich lief so schnell ich konnte in meine Gemächer. Ich schmiss mich auf das Bett und weinte. Ich war schon immer sehr emotional gewesen. Ich verkraftete es einfach nicht, wenn jemand schlecht mit anderen Menschen oder Tieren umging. Das war schon immer meine Schwäche.
Ich weinte solange bis ich einschlief und als ich wieder aufwachte und mich aufrichtete stockte mir der Atem.
Am Fußende des Bettes stand Arthur. Ich rieb mir schnell mit den Händen über die Augen doch er stand immer noch dort.

Merlin's SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt