Kapitel 10 (überarbeitet am 29.04.17)

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Ich löste mich wieder von ihm, legte meine Hände auf seine Brust und bedeutete ihm so Abstand zu halten. Er ging einen Schritt zurück und ich nahm meine Hände von ihm.

"Das ist falsch", sagte ich und starrte auf den Boden.

"Was? Nein!", sagte Arthur entgeistert.

"Doch. Ihr seid ein Prinz und ich bin nur ein Bauernmädchen. Da ist eine Liebe nahezu unmöglich", antwortete ich und knetete meine Hände.

"Ich dachte, Ihr seht immer das Gute in allem und jedem", meinte Arthur.

"Aber in diesem Fall sehe ich keine Möglichkeit, wie wir zusammen sein könnten. Ich bin nur ein Bauernmädchen, Arthur. Nichts mehr", sagte ich und drängte mich an ihm vorbei.

Ich ging zum Schrank und packte, mal wieder, all meine Kleider in einen Rucksack. Dann legte ich mir noch meinen Umhang um und rannte aus dem Raum, während Arthur mir entgeistert hinterher starrte. Als ich die Tür aufriss und in den Gang rannte, sah ich, dass Merlin und Gwaine neben der Tür standen. Wahrscheinlich hatten sie durch einen Türspalt geschaut, doch ich hatte keine Zeit, um ihnen eine Predigt zu halten, also rannte ich weiter und weiter. Meine Schritte hallten an den Wänden wider und ich hörte noch drei andere Fußpaare in den Gängen rennen. Ich rannte schneller.
Ich stürmte aus dem Gebäude und dann auf den Platz. Ich wollte weiter in Richtung Wald rennen, doch plötzlich waren meine Beine wie aus Blei. Eindeutig ein Zauber!

"Merlin", schrie ich wütend und so laut ich konnte.

Als ich mich umdrehte, bestätigte sich mein Verdacht, da Arthur, Gwaine und Merlin auf mich zugelaufen kamen. Merlin und Gwaine hielten mich an den Armen fest, damit ich nicht weglaufen konnte, und Merlin löste den Zauber.

"Musste das sein Merlin? Wenn ich hättw stehen bleiben wollen, hätte ich das auch getan", meckerte ich meinen großen Bruder an.

Arthur musterte uns komisch, doch ich ignorierte ihn.

"Ja. Wir konnten dich doch nicht einfach in deinen sicheren Tod laufen lassen", antwortete Merlin.

"Warum sagst du wir? Ich bin euch doch sowieso egal. Das war ich von Anfang an. Ich hätte gar nicht erst her kommen sollen", erwiderte ich immer noch wütend.

"Erzähl keinen Unsinn, Mira. Du bist meine kleine Schwester. Du bist eine gute Freundin von Gwaine und du bist Arthurs...", fing Merlin an, doch er brach ab.

Arthur stand immer noch vor uns und musterte mein Gesicht.

"Was ist?", knurrte ich den Prinzen an.

"Nichts", antwortete der Angesprochene.

"Nichts?! Nichts?! Dann sagt den beiden, dass sie mich endlich loslassen sollen", schrie ich und versuchte mich zu befreien.

Ohne Erfolg.

"Das kann ich nicht", meinte Arthur.

"Wieso? Was habe ich getan? Ist es mein Geheimnis, welches ich Euch anvertraut habe? Wollt Ihr mich jetzt auf den Scheiterhaufen stellen? Mich hängen? Mich enthaupten? Mich ertränken? Sagt es mir!", schrie ich und bemerkte dabei, dass meine Wut langsam verblasste und einer tiefen Trauer Platz machte.

Ich starrte Arthur an und wartete auf eine Antwort.

"Ich kann Euch nicht gehen lassen", murmelte er.

"Was?", flüsterte ich entsetzt und sackte zusammen.

Ich kniete auf dem Boden und weinte, während ich mich erfolglos versuchte aus den Griffen zu befreien. Ich schaute hoch, in Merlins Gesicht. Er nickte schwach und wischte mir mir einer Hand die Tränen vom Gesicht.

Merlin's SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt