"All this time is passing But every day's the same"~Reamonn

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Wie gehts wie stehts?
Ich hoffe gut :**

Viel Spaß :)
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Der Regen prasselte gegen das geschlossene Fenster. Es störte mich nicht weiter. Ich starrte einfach nur gerade aus. Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos blendeten mich.
Meine Hände, die immer noch den Brief hielten, zitterten. Heiße Tränen fielen von meinen Augen auf das seidige Papier und hinterließen ihre Spuren. Die Einsamkeit, die unendlich schien, ließ nach und mein Herzschlag verstärkte sich.
Sie war bei mir. Immer. Ich würde die Erinnerungen, die ich mit ihr teilte, nie vergessen. Und so blieb sie bei mir. Dieser Gedanke erwärmte mich.
Allmählich hörte das Zittern auf und ich konnte wieder gleichmäßig atmen. Ich faltete den Brief zusammen und steckte ihn zurück in den Umschlag, den ich gut verstaute. Meine Finger wischten die Tränen weg.

Ich erschrak, als an meinen Autofenster geklopft wurde. Ein Chief stand dort und bat mit einer Handbewegung das Fenster zu öffnen, was ich tat. Ich atmete tief durch ,,Kann ich etwas für Sie tun?". ,,Das sollte wohl ich eher fragen. Sie sehen bedrückt aus." gab der Chief zurück. Zögernd schüttelte ich mit dem Kopf. ,,Dann sollten Sie ihren Wagen hier wegfahren. Der Parkplatz ist bereits geschlossen." wies der Chief mich zurecht. Ich nickte ohne ein Wort zusagen, schloss das Fenster und schaltete das Auto an. Es wurde sofort warm.
Vom Parkplatz runter, fuhr ich durch die Stadt und folgte dem Plan, den sie mir gegeben hatte.
Das Studentenwohnheim war laut ihrer Beschreibung eine WG, die sie mit Julia geteilt hatte. Sie war etwas außerhalb in der Nähe einer Landstraße. Der Weg von dort aus bis zur Uni dauerte ungefähr eine Stunde.
Ich war allerdings in gut 20 Minuten angekommen. Es war ein kleines Fachwerkhaus umgeben von Feldern. In der Nähe waren noch 4 weitere Häuser. Alle besaßen einen großen Garten. Ich steuerte auf eines der Häuser zu.
,,O'Mara" stand in geschwungener Schrift auf dem Türschild. Zaghaft drückte ich die Klingel. Von drinnen ertönte ein ,,Ich komme." und in Kürze wurde die Tür geöffnet.
Julia O'Mara hatte lange braune Haare, die ihr glatt über die Schultern fielen. Geschwungene Lippen und hohe Wangenknochen zierten ihr Gesicht. Sie musterte mich und als sie zu wissen schien, wer ich bin erhellte sich ihre Mimik. ,,Hay. Du musst Louis sein." begrüßte sie mich. An ihrem Nachnamen und Akzent auszuschließen, kam sie wohl aus Irland. Dies erinnerte mich sofort an Niall.
Ich vermisste die Jungs. Seit langem war ich wieder von ihnen getrennt, was eigentlich keine Gewohnheit war.
Julia riss mich aus meinen Gedanken ,,Möchtest du vielleicht reinkommen?" Sie lächelte mich sanft an und wartete auf eine Antwort. Ich nickte nur, worauf ich ins Haus gezogen wurde.
Ich stand in einem langen Flur. Rechts neben mir führte eine Treppe in die erste Etage. An den Wänden hingen eingerahmte Bilder.
Ich zog meine Jacke aus, die mir Julia bereitwillig entgegen nahm und an einen der Kleiderhacken hing. ,,Ich hole dir mal trockene Sachen." sagte sie und verschwand nach oben.
Ich musterte die Bilder. Auf einem war Julia zusehen umgeben von einem Mann, der seinen Arm um die Schulter einer Frau legte. Julia stand zwischen den beiden und auf dem Boden saßen 2 Jungs, die ich im Alter von 11 schätzte. Auf dem hölzernen Bilderrahmen stand O'Mara. Es war wohl ihre Familie. Auf einem Bild in einem grünen Rahmen lächelten mir Eleanor und Julia entgegen. Im Hintergrund versuchte sich ein Junge, etwa in meinem Alter, zwischen die beiden zu drängen. Solche Bilder waren mehr als genug an diesen Wänden vorhanden. Und immer wieder war sie mit drauf. ,,Schön oder. Ich meine solche Erinnerungen zu haben." ertönte Julias Stimme hinter mir. Ruckartig drehte ich mich um. Julia sah mich traurig an. In ihren Händen hielt sie Handtücher und frische Klamotten. Ich nickte stumm und bekam die trockenen Sachen gereicht. ,,Bevor du fragst, die Klamotten sind von Jake. Ich habe sie mir sogesehen geborgt.". Sie lächelte schwach und ich versuchte es zu erwidern. Dankend nahm ich die Sachen an. ,,Erste Etage, 3. Tür von links." erklärte sie mir und ich folgte diesem Weg. Im Bad zog ich mich um. Die nassen Sachen nahm ich mit runter.
Julia saß im Wohnzimmer, das in beigen Tönen gehalten wurde. Sie stand auf und nahm mir die Sachen ab. ,,Ich werde sie für dich waschen." informierte sie mich. Ich wollte wiedersprechen, ließ es aber dabei. ,,Du kannst dich hinsetzen." Sie lachte leise und verschwand dann. Langsam ließ ich mich ins Sofa sinken.

The last letter (Louis/Elounor  FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt