Kapitel 39 - Snitches get Stitches

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|| Bei Luke ||

Der Knall der Waffe zerriss die nächtliche Stille. Der leblose Körper des Polizisten glit nach hinten und kam mit einem dumpfen Aufprall auf der nassen Strasse auf. Rauch stieg aus dem Lauf der Waffe in die Luft und verlor sich. Luke hob die Waffe an und bleckte die Zähne. Er sicherte sie und steckte sie zurück nach hinten in seinen Hosenbund.
"Nicht schlecht", säuselte der Asiate. "Ich hätte ehrlich nicht erwartet, dass du das durchziehst. Mein Name ist Yuen Shen, mit wem habe ich die Ehre?"
"Sanchez Juan Lopez. Es ist mir eine Ehre, wir machen alles für unsere Kunden", Luke ergriff die Hand des Mannes. "Ich hoffe nun habe ich ihr Vertrauen?"
"Aber natürlich!", lachte Yuen. Er bedeutete Luke ihm zu folgen und ging auf seinen Wagen zu.

Zur selben Zeit sass Sky geschockt vor den Bildschirmen. Sie hatte die Hände vor den Mund geschlagen und Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Ryan sass neben ihr, die Spitzen seiner Finger aneinandergelegt und mit angestrengtem Blick auf die Monitore. Ryan war es gelungen eine Verkehrskamera in der Nähe zu hacken, wodurch sie das ganze Geschehen hatten beobachten können. Ryan beobachtete wie Luke zusammen mit Yuen im Wagen verschwand. Er knirschte mit den Zähnen.
"Irgendwtwas stimmt da nicht!", knurrte er. Plötzlich vibrierte sein Handy. Ryan igonrierte es. Er hatte keine Zeit für irgendwelche Textnachrichten. Sky wischte sich die Tränen aus den Augen und stand auf.
"Wohin willst du?", verlangte Ryan zu wissen.
"Ich geh zu ihm und bring ihn zur Polizei", Sky sah entschlossen zu Ryan.
"Nein", wiedersprach Ryan. "Er hat gerade erst ihr Vertrauen gewonnen. Mit dieser Tat sollte er noch heute den Kopf der Bande treffen. Mit etwas Glück brauchen wir kaum drei Tage."
"Er hat einen Polizisten hingerichtet!"
"Das war kein Cop. Die Polizei ist nicht mehr an dem Fall dran, das hat man uns versichert. Wer auch immer das war, er war selbst schuld."
"Wie kannst du sowas sagen!? Und was wenn die Informationen der Mentoren falsch waren?!" Erneut vibrierte Ryans Handy. Ryan ignorierte es noch immer.
"Wenn er ein Cop war dann kannte er das Risiko, gehört zu seinem Beruf."
"Ryan, Luke hat jemanden erschossen! Luke! Etwas stimmt hier ganz und gar nicht!" Abermals war Ryans vibrierendes Handy zu hören. Ryan wollte gerade wiedersprechen doch Sky fiel ihm ins Wort.
"Verflucht geh schon ran!" Ryan zögerte kurz. Dann fischte er sein Handy aus der Tasche und checkte das Display. Auf seiner Stirn zeichneten sich Falten ab. Er zog die Aufenbrauen zusammen während seine Augen über den Bildschirm sausten.
"Was ist los?!", wollte Sky wissen. Ryan antwortete erst nicht. Er las die Nachricht zwei weitere Male konnte sich jedoch noch immer keinen Rein darauf machen. Dann hoben sich seine Mundwinkel.
"Er hat mir geschrieben."
"Wer!?", hackte Sky nach.
"Luke", Ryan sah mit einem anerkennenden Gesichtsausdruck zu ihr hoch.
"Was!", Sky sprang vor. Ryan streckte ihr sein Handy hin.

Hey. Hab kaum Zeit. Cop nicht tot. Kugel nur in Schulter. Speedforce um alle zu täuschen. Ruft Krankenwagen. Aber erst wenn ich weg bin. Mache weiter, keine Sorge.

Im selben Moment sass Luke neben Yuen.
"Hoffentlich haben sie die Nachricht erhalten", dachte er. Im Inneren des Wagen roch es seltsam nach Zigarettenrauch und billigen Aftershave. Luke sass gemeinsam mit Yuen auf der Rückbank. Auf den vorderen Sitzen sassen der Fahrer und ein weiterer Lakei. Luke versuchte sich die Gesichter der Männer gut einzuprägen, was ihm aber recht schwer fiel, jedoch hatte alle eines gemeinsam, das Drachentattoo. Es war unterschiedlich gross und an den verschiedensten Stellen angebracht. Der Fahrer trug es auf dem linken Handrücken während es beim Beifahrer hinten auf dem Nacken prangte.
"Wozu die Tattoos", Luke gab sich Mühe seinen Akzent beizubehalten. Der Asiate zögerte kurz. Dann lachte er.
"Man kennt uns in Mexiko wohl nicht." Luke stimmte in das Gelächter ein.
"Wir sind die Doragun Bande. Es überrascht mich ehrlich gesagt, dass unser Informant nichts darüber weiss", erklärte Yuen stolz. Luke hörte Sky über den Ohrstecker schlucken.
"Hat er Doragun gesagt?", fragte sie. Ryan gab ein zustimmendes Murren von sich. Yuen prahlte weiter. Er erzählte von Überfällen und anderen kriminellen Aktivitäten an denen er selbst teilgenommen hatte doch Luke ignorierte ihn. Angestrengt versuchte er zu hören über was Ryan und Sky sprachen.
"Der Doragun-Clan ist eine Splittergruppe der Yakuza. Sie sind schon seit Ewigkeiten ein Problem in New York. Bisher hatte Peter vermutet sie sind nur einem im Vergleich zum Original harmlose Organisation aber sollten sie Zugriff auf all die Waffen erhalten..." Luke zuckte zusammen. Yuen hatte ihn angesprochen. Doch er war zu sehr darin vertieft gewesen Sky zuzuhören. Luke dachte nach. Er durchstöberte seine Gedanken nach irgendwelchen Gesprächsfetzen, die er mitgehört hatte. Er biss sich auf die Unterlippe.
"Verdammt!", dachte er. "Ich bin aufgeschmissen!"
"Sag natürlich, du verstehst das Misstrauen selbstverständlich und hast schliesslich nichts zu verbergen", wies Ryan Luke an. Dankbar glitzerten Lukes Augen und er wiederholte Ryans Worte in seinem mexikanischen Akzent. Yuen nickte zur Wagentür.
"Steig aus. Ich gehe schon mal rein." Luke nickte. Zwar hatte er noch immer keine Ahnung was Yuen gesagt hatte, jedoch hatte er kein Misstrauen erweckt. In Lukes Augen ein voller Erfolg. Er drehte sich zur Tür und stieg aus. Yuen tat es im gleich und schritt damn in grossen Schritten auf den Eingang eines Restaurants zu. Luke las den Namen des Lokals. Sofort musste er sich ein Lachen verkneifen.
"Ihr Hauptquartier ist eine Sushibar mit dem Namen Drachen-Sushi?!", dachte er sich. "Das ist zimlich dämlich." Plötzlich schritt ein breit gebauter Mann auf Luke zu. Es war einer der Männer, die die Waren umgeladen hatten. Luke schluckte, als der Berg von einem Mann breitbeinig vor ihm zum Stehen kam. Er nickte zum Wagen.
"Beine auseinander", wies er Luke an. "Ich muss die nach Waffen abtasten." Luke zuckte zusammen.
"Ehm nein nein is nix notig. Habe nur Pistole", hastig zog er die Handfeuerwaffe aus seinem Hosenbund. Der Mann packte Luke an der Schulter und drehte ihn zum Wagen.
"P...Pack misch nich an Gringo!", protestierte Luke. "Ichs puste dir den Kopf weg!"
"Beruhig dich Luke!", befahl Ryan über den Ohrstecker. "Du hast gerade eben dafür eingewilligt. Das hat Yuen dich gefragt." Luke gefrohr das Blut in den Adern.
"Fuck!", dachte er. "Wieso hab' ich nich' zugehört?!" Er schluckte und drehte sich zum Wagen. Wie in Filmen nahm er die Beine auseinander und legte die Hände aufs Dach. Der Mann duckte sich hinter ihm und begann seine Beine abzutasten. Er arbeitete sich Zentimter für Zentimeter nach oben. Lukes Nervosität nahm immer mehr zu. Verzweifelt suchte er nach einem Weg zu verhindern, dass der Mann die Mikrophone auf seiner Brust entdeckte. Schweissperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Abwechselnd warme und kalte Schauer schossen impulsartig über seine Haut.
"Ich hab' mal so 'ne Doku gesehen", schoss es ihm in den Kopf. "Über die Yakuza. Die foltern Verräter. Schneiden unzählige kleine Schnitte mit Samuraischwertern in meinen Körper und legen mich in Salz. Oder sie zerquetschen meine Daumen. Oder dieses Ruheteil, der dunkle und schalldichte Raum indem man durchdreht!" Plötzlich spürte Luke die Hände des Mannes auf seinen Schultern.
"War's das etwa? Hat er nichts bemerkt?", sein Körper entspannte sich.
"Umdrehen!", befahl der Mann. Luke verfluchte sich selbst für diesen Gedanken. Dann drehte er sich langsam um. Der Mann begann auf der Höhe seiner Hüften und arbeitete sich weiter hoch. Luke kniff die Auge zusammen. Jede Faser seines Körpers war gespannt und er machte sich bereit wegzulaufen. Plötzlich hielt der Mann inne. Er tastete auf einer Stelle hin und her.
"Er hat das Kabel gefunden?!", in seinem Inneren schrie Luke. Der Mann lies von ihm ab.
"Was ist da-" weiter kam er nicht. Ohne das Luke geanu klar war, was er getan hatte, schnellte er vor und schlug dem Mann kräftig ins Gesicht. Der Verbrecher riss die Augen auf, torckelte zurück und sank zu Boden. Luke stand wie angewurzelt da, die Faust noch immer ausgestreckt.
"Verdammt!", flüsterte er.
"Hey was wird das!?", brüllte ein Mann. Lukes Kopf schnellte herum,Yuen kam aus der Sushibar. Gefolgt von vier weiteren Männern. Drei sahen aus wie gewöhnliche Lakeien doch der Vierte trug einen auffälligen Bademantel, einen Kimono, und an seiner Seite klapperte ein langes Schwert. Alle starrten Luke mit weit aufgerissenen Augen an. Nur der Kimonoträger nicht. Luke fiel es schwer seinen Blick zu deuten doch er spürte klar den Blick des Mannes.
"I...Ich kann das erklären", stotterte Luke.

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Tut mir leid für die Kürze und die Verspätung des Kapitels;( Ich war in den letzten Tagen sehr erschöpft und kam kaum dazu zu Schreiben. Ich hoffe das Kapitel war trotzdem lesenswert. Nächste Woche kommt es dann wieder pünktlich und sollte auch länger werden, nochmals sorry;(

franky_99

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