Kapitel 46 - A Taxi Ride

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|| Bei Ryan, kurz nachdem Luke in rausgelassen hat. ||

Ryan betrachtete das Gerät in seiner Hand. Er knirschte verärgert mit den Zähnen. Auf dem Display war eine bläuliche Karte zu sehen. Bis vor einigen Sekunden noch verfolgte Ryan mit seinem Blick einen kleinen roten Punkt darauf. Doch nun war er verschwunden.
"Sie müssen den Peilsender deaktiviert haben." Ryan kauerte in einer Häusergasse hinter einer Mülltonne. Er sah hoch und dachte nach. Es war früher Nachmittag. Die Sonne brannte hell an dem blauen, beinahe wolkenlose Himmel. Ryans Kiefermuskeln traten sichtbar hervor. Dann richtete er seinen Blick wieder aufs Display und tippte mit flinken Fingern eine Nummer ein. Er hob das Gerät ans Ohr und stand auf. Darum bemüht unauffällig zu wirken, schlenderte er auf die Strasse hinaus und wartete. Mit jedem leeren Ton wurde er ungeduldiger.
"Nim' ab verdammt!", zischte er.
"Hallo?", eine Frauenstimme hob den Hörer ab.
"Ich bin's", antwortete Ryan.
"Ach hey Ryan", grüsste die Frauenstimme. "Lange nichts von dir gehört, wie geht es dir?"
"Ich hab' keine Zeit für sowas, du musst etwas für mich erledigen.
"Dachte ich mir schon, was willst du wissen?"
"Ich bauche alles was du über Starks neuste Experimente und Arbeiten für Anzüge kriegen kannst." Die Frau am anderen Ende lachte.
"Stark? Er hat weltweit das beste Sicherheitssystem. Ich kann keine Wunder vollbringen."
"Ich brauch kein Wunder, ich brauch nur deine Fähigkeiten." Die Frau schwieg. Sie schien nachzudenken.
"Na gut", begann sie zögerlich. "Ich versuchs mal."
"Und noch was, wie schnell kannst du mir die Vollmacht über das Vermögen von Wayne Enterprises übertragen?" Auf der anderen Seite hustete die Frau, als hätte sie sich verschluckt.
"Was?!", fragte sie verblüfft.
"Ich brauche alles Geld, dass Bruce zur Verfügung hat."
"Dafür würde Bruce mich töten", protestierte die Frau.
"Sei nicht albern Barbara, du weisst, dass Bruce niemanden tötet." Ryan schlängelte sich durch die Fussgängerzone. Konzentriert dachte er über nach.
"Das mit Stark, okay aber ich werde ganz bestimmt nicht Bruces Bank Account für dich hacken! Für was brauchst du das überhaupt?!"
"Hör zu Barbara!", zischte Ryan genervt. "Entweder du überträgst mir die Vollmacht oder ich muss die Sache anderst regeln."
"Was meinst du mit anderst...?"
"Du weisst, dass ich Bruces Grundsatz nicht teile. Ich weiss nicht mit wie vielen ich es zu tun haben werde aber ich kann dir garantieren, dass keiner von ihnen das überleben wird." Barbara lacht spöttisch auf.
"Du drohst mir? Ich könnte jederzeit Bruce anrufen, vielleicht hört er bereits mit." Ryan fluchte laut. Einige Passanten drehten sich empört nach ihm um.
"Hör mir zu. Die Sache an der ich, an der wir dran sind, ist riesig. Wir hatten Glück, dass wir überhaupt soweit kamen und nicht beteits alle tot sind also informier auf keinen Fall Bruce oder sonst jemanden über dieses Gespräch!"
"Wen meinst du mit wir? Und was für eine Sache?"
"Das unterliegt Sicherheitsstufe Alpha, hat dir Bruce nichts erzählt darf auch ich dir nicht erzählen. Ich bitte dich nur um diesen Gefallen, denn sollte meine Vermutung stimmen, sind wir alle in grösster Gefahr." Barbara schluckte.
"Ich denke es wäre besser ich informiere die Heroes of-"
"Nein Barbara!", Ryan brüllte beinahe. "Sollten die Heroes hier auftauchen, würde unsete Deckung auffliegen und somit wären wir geliefert!" Am anderen Ende der Leitung schwieg Barbara. Sie dachte nach. Ryan wartete ab. Er wollte sie nicht hetzen, obwohl die Zeit drängte. Dann hörte er das flinken Tippen von Fingern auf einer Tastatur. Auf Ryans Lippen zeichnete sich ein siegessicheres Grinsen ab.
"Gut, du hast Zugriff auf das Wayne Vermögen. Um das mit Stark kümmere ich mich gleich. Sobald ich was hab, schick ich dir die Daten. Ich werde einen offenen Kanal verwenden, Bruce überwacht alle verschlüsselten, also sieh zu, dass sie nicht zu lange online bleiben."
"Mach ich. Vielen Dank Babs. Bye", Ryan legte auf und liess das Gerät wieder in seine Hosentasche gleiten. Er sah sich um. Niemand schien ihn bemerkt zu haben oder ihm zu folgen.

Er sah die Strasse hinunter. Ein gelbes Taxi schlängelte sich durch den dichten Verkehr. Ryan hob die Hand doch dann bemerkte er, dass das Taxi besetzt war. Zähne knirschend ging er mitten auf die Strasse und stellte sich vor den Wagen. Mit quitschenden Bremsen kam das Taxi zum Stillstand. Ryan ging darum herum und riss die hintete Tür auf. Ein stämmiger, glatzköpfiger Mann in einem schwarzen Anzug sass im Wagen. Auf seinen Knien ruhte ein Gehstock aus schwarzem Holz. Überrascht zog Ryan eine Augenbraue hoch. Er hatte einen verängstigten Bürohengsten erwartet. Der dicke Mann sah zu ihm herüber. Sein Kopf glich einem Kürbis und die kleinen Äuglein wurden von einer dunklen runden Sonnenbrille verdeckt.
"Steigen Sie ruhig ein", forderte der Mann ihn auf. "Ich würde mich über Gesellschaft freuen." Ryan zögerte kurz, dann schmiss er sich neben den Mann auf die Rückbank. Er schloss die Tür und wartete.
"Wohin soll es denn gehen?", fragte der Mann.
"Zum Wayne Enterprises Firmensitz", sagte Ryan mehr zum Fahrer als zum Mann.
"Interessant", der Dicke musterte ihn von Kopf bis Fuss. "Sind Sie nicht Ryan Parker?" Ryan verdrehte die Augen und gab ein zustimmendes Murren von sich.
"Interessant", erwiderte der Mann. "Und was führt Sie denn weiten Weg von Gotham City nach New York?"
"Ich muss etwas erledigen", Ryan sah genervt aus dem Fenster. Erst jetzt bemerkte er, dass das Taxi auf kaum befahrenen Strassen fuhr. Zuvor waren sie noch umzingelt von anderen Wagen. Plötzlich bog der Wagen in eine Gasse ab. Ryan sah langsam zu dem Mann.
"Keine Sorge", lachte dieser. "Ich muss nur etwas erledigen." Im selben Augenblick riss jemand die Tür auf. Ryan wirbelte herum. Ein Mann packte ihn und schleuderte ihn aus dem Wagen. Ryan schlug auf dem Boden auf. Reflexartig rollte er sich ab und stand auf. Ohne zu zögern griff er nach der Pistole und richtete sie auf den Mann vor sich. Ein hämisches Grinsen zierte seine Lippen. Der dicke Mann stieg auf der anderen Seite des Wagens aus, genauso wie der Fahrer.
"Was wollen Sie von mir!?", verlangte Ryan zu wissen.
"Nichts weiter", lachte der Mann. Ryan feuerte die Waffe ab. Sie traf den Mann, der ihn aus dem Wangem gezogen hatte in die Brust. Gerade als er seine Frage wiederholen wollte, spürte er einen Schlag auf dem Hinterkopf. Er stöhnte auf und sank zu Boden. Langsam wurde er von tiefer Dunkelheit verschlungen und verlor schliesslich das Bewusstsein.

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