Kapitel 78 - I wasn't supposed to be like that!

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|| Bei Ryan ||

Ryan schluckte. Sein Magen verkrampfte, seine Beine zitterten während sich seine Maske an der Stirn mit Schweiss voll sog.
"Das alles nur beim Anblick eines Hauses!", Ryan setzte langsam einen Fuss vor den anderen. Er hatte dieses Haus zuletzt gesehen, als er den Mord an den Besitzer begangen hatte. Seinen ersten Mord. Jeder Schritt fiel Ryan schwer. Mit jedem Zentimeter, mit dem das Haus näher rückte brannte eine weitere seiner Narben. Eine weitete Erinnerung flackerte auf. Grausame Bilder der Misshandlung. Ryan blieb vor der Türschwelle stehen. Er atmete schwer. Ryan setzte seinen Fuss auf die verkohlten Überrrste der Türschwelle. Die Trümmer lagen schon seit Jahren hier. Seit Jahren liegen sie da, vergessen und von der Witterung nur noch meh verwüstet. Ryan schloss die Augen und atmete tief durch.

Entschlossen ballte Ryan die Hände zu Fäusten und schritt voran. Die verbrannten Holdielen unter seinen Füssen knarzten bedrohlich. Doch Ryan kümmerte sich nicht darum. Er hatte etwas im Auge. Den Kamin. Er musste die Ursache für den Brand gewesen sein. Er war die Ursache für Ryans schlimmste Verletzung. Ryan blieb davor stehen. Er sah auf den Kamin. Langsam schloss er die Augen. Die Bilder seines jüngeren Ichs schossen ihm in den Kopf. Wie sein Adoptivvater ihn packte und in die heisse Glut drückte. Seine schmerzerfüllten Schreie hallten in seinem Kopf wieder. Der Geruch nach verkohlten Fleisch stieg ihm in die Nase. Er fühlte, wie seine Haut aufplatzte und das Feuer seine Muskeln lähmte. Tränen rannen über Ryans Wangen. Das ganze Haus. Es war zerstört. Nur noch eine Ruine, die kümmerlichen Überreste eines Hauses, das hätte schön sein können. Es war gross gewesen, bot viel Platz und lag in einer guten Umgebung doch die falschen Leute nahmen sich dem Haus an. Sie haben es für ihre sadistischen Zwecke missbraucht. Sie haben es mit ihrer Art zu Grunde gerichtet. Es war ihre Schuld, dass das Haus jetzt so war, wie es ist.
Ryan brüllte wutentbrannt auf. Seine Fäuste schlugen auf den harten Stein auf. Abermals schlug Ryan zu. Immer und immer wieder, bis sich plötzlich ein Stein zu wackeln begann. Ryan hielt kurz inne, er sah sich um. Ein Leitungsrohr ragte aus den Überresten der Wand. Ryan packte es und begann damit weiter auf den Kamin einzuschlagen. Brocken für Brocken fielen die Reste auseinander und hüllten Ryan in eine Staubwolke.
"Es ist euere Schuld!", brüllte Ryan unter Tränen. "Ihr seid Schuld, hört ihr?! Ich wollte nicht so sein! Ihr habt mich dazu gemacht!"

Mit einem metallernen Klirren fiel das Rohr zu Boden. Ryan starrte auf die Brocken vor sich. Die roten Ziehelsteine lagen zu seinen Füssen. Auf ein Mal tauchte ein ähnliches Bild vor seinem inneren Auge auf. Zwei Männer lagen regungslos auf dem Boden. Blut lag vermischt mit Hirnmasse zu seinen Füssen. Es waren die beiden Anführer einer Gang gewesen. Ryan hatte sie wochenlang beobachtet und schliesslich sie und ihre treusten Männer ausgeschaltet. Es war die Nacht, in der ihn die Polizei festgenomen hatte. Die Nacht in der er das erste Mal Bruce begegnet war.

"Ryan?" Der Junge zuckte erschrocken zusammen.
"Bruce?", er räusperte sich und versuchte den Tonfall seiner Stimme möglichst neutral zu halten. "Wie hast du? Ich hab' mein Funkgerät ausgeschaltet."
"Und dein Ortungsgerät ich weiss", erwiderte Bruce. "Das hier ist eine andere Frequenz. Eine Notfallfunksignal, darüber ist jeder von uns jederzeit erreichbar." Ryan schwieg. Was hatte er sich gedacht, selbstverständich hatte Bruce sich für einen solchen Fall abgesichert.
"Wenn du willst, dass ich zurück in die Bathöhle gehe dann-"
"Nein du sollst her kommen. Du und Luke."
"Luke?!", fragte Ryan verwirrt und begann suchend umher zu sehen.
"Er sitzt hinter dir, gut 100 Meter. Sag ihm er soll dich zu diesen Koordinaten bringen und schick das Motorrad zurück." Ryan schwieg.
"Und dann?", fragte er schliesslich. Vergeblich wartete er auf eine Antwort, also ging er nach draussen.

"Luke!", rief er. "Ich weiss, dass du hier irgendwo bist. Komm raus!" Nichts geschah.
"Verdammt Luke!", brüllte Ryan erneut. Langsam kam Luke hinter dem Motorrad zum Vorschein. Ryan atmete tief durch. Er musste sich konzentrieren.
"Komm her!" Einen Augenblick später stand Luke neben ihm.
"Woher wusstest du-"
"Bruce hat es mir gesagt." Ryan schluckte. Seine Stimme zitterte noch immer etwas. "Hey Mann alles in Ordnung?", fragte Luke langsam. "Du hast dort drinnen 'nen ziemlichen Krach gemacht." Er sah an Ryan vorbei. "Was ist das überhaupt für 'n Haus?"
"Tut jetzt nichts zur Sache. Ich hab' mit Bruce gesprochen, wir müssen zu diesen Koordinaten." Ryan diktierte Luke die Nummer, dessen Maske nahm das Ganze auf und suchte ihren Zielort automatisch auf einer Karte, die anschliessend auf Lukes Linsen eingeblendet wurde.
"Weisst du wo das ist?" Ryan schüttelte den Kopf. Luke zögerte.
"Hälst du es für schlau an einen Ort zu rennen, von dem wir keine Ahnung haben wo er ist?" Ryan musterte Luke.
"Worauf willst du hinaus?"
"Jemand hat Fledermäuse in ganz Gotham getötet und du bist ein Sidekick von Batman. Denkst du nicht es könnte eine Falle sein um dich zu kriegen? Es muss einen Grund geben weshalb Bruce allen befohlen hat zurück zu bleiben." Ryan musterte Luke abschätzig.
"Ich mein ja nur, es scheint nur etwas weit hergeholt, dass Bruce dich jetzt plötzlich ruft." Hmm macht Sinn.
"Na gut", willigte Ryan ein. "Wir gehen trotzdem!" Luke seufzte.
"Nein!", sagte er bestimmt und stellte sich Ryan in den Weg. "Es könnte eine Falle sein und ich lasse nicht zu, dass du da einfach so rein rennst!" Ryan musterte Luke. Wut kam in ihm auf. Was ist sein Problem?! Bruce hat nach mir gerufen, ich muss zu ihm! Und sollte es tatsächlich eine Falle sein, dann werd ich auch alleine damit fertig!
"Hör zu Luke", zischte Ryan. "Sky ist nicht hier, es gibt also keinen Grund den Harten rauszuhängen." Luke biss die Zähne zusammen.
"Ich bin stärker und schneller als du", begann er. "Ich kann dich besiegen. Das konnte ich schon immer. Du bist stark Ryan kein Zweifel aber du bist nur ein Mensch, vergiss das nicht. Rennst du dort in 'ne verfluchte Falle eines Metawesens könntest du in der nächsten Sekunde tot sein!"
"Glaubst du, ich kenne dieses Risiko nicht!", Ryan ballte die Hände zu Fäusten. Luke fiel dies auf. Der blonde Junge machte jedoch keine Anstallten zurück zu weichen.
"Hör zu Ryan, ich werde nicht gegen dich kämpfen aber ich werde es auch nicht zulassen, dass du dich umbringst. Lass uns zuerst ansehen ob überhaupt jemand dort ist. Ihr habt doch genug Drohnen. Senden wir die Koordinaten Alfred, kann er mit einer davon das Gebiet absuchen. Dann wissen wir ob Bruce dort ist oder nicht."
"Das dauert zu lange", wiedersprach Ryan verärgert. Luke zuckte zusammen Er zog die Augenbrauen zusammen und fasste sich ins Ohr. Nur einen Augenblick später, riss er erschrocken die Augen auf.
"Was ist-?", wollte Ryan wissen doch er kam nicht dazu. Die gelben Blitze leuchteten auf, Ryan spürte einen Ruck und sah verschwommen die Landschaft an ihm vorbei ziehen.

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So endlich hab ich wieder ein Kapitel für euch. Es tut mir wirklich ausserordentlich leid, dass soooo lange keines mehr gekommen ist >.< Ich hatte einfach nicht die passende Idee und wusste nicht genau wie es mit Ryan weitergehen soll:'( Es tut mir wirklich sehr leid, dass ihr so lange warten musstet!:'(
Trotzdem hoffe ich, dass das Kapitel gut genug ist, um das wieder etwas gut zu machen.
Nachträglich noch allen einen tollen Start ins neue Jahr!:) Wie waren eure Festtage? Ich hoffe ihr habt tolle Geschenke erhalten und ne schöne Zeit mit der Familie gehabt!;D
Danke vielmals fürs Lesen und die Rückmeldungen! Noch ne schöne Woche!

franky_99

Batman-The New Generation LeagueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt