Batman-The New Generation League

Kapitel 76 - Stay back!

|| Bei Ryan ||

Es war bereits eine Stunde vergangen seit Bruce verschwunden war. Draussen brach die Nacht herein. Dank des klaren Himmel konnte man die unzähligen, funkelnden Lichter der Sterne sehen. Ryan knirschte erzürnt mit den Zähnen. Er stand inmitten einer Gruppe Gleichaltriger. Alle unterhielten sich ausgelassen und schienen sich auf etwas zu freuen. Ryan ballte die Hände in den Taschen seiner Jacke zu Fäusten. Aber dafür soll ich fit genug sein! Er schnaubte verächtlich. Ryan schielte nach links. Luke stand neben ihm. Voller Vorfreude wippte der blonde Junge auf und ab.
"Also Jungs", erklang Matts Stimme. "Seid ihr alle bereit?!" Gröllende Rufe erklangen als Bestätigung und die Gruppe setzte sich in Bewegung. Wiederwillig lief Ryan mit.
Luke sah zu ihm.
"Komm schon", meinte er aufmunternd grinsend. "Was auch immer Bruce zu tun hat, er packt das alleine. Du hast 'nen freien Abend. Geniess ihn!"  Ryan musterte Luke stumm. Mit einem verächtlichen Schnaube führte er seinen Trott fort.

Kurze Zeit darauf, hatten sich alle in einer Bar eingefunden und sassen gemeinsam am grössten Tisch des Lokals. Matt sah in die Runde.
"Sind wohl doch nicht alle gekommen", bemerkte er. Tatsächlich fehlten einige. Neben Deathstroke, Deadpool und Punisher fehlten erstaunlicherweise auch Superman und Tj.
Luke lehnte sich zu Ryan.
"Wo ist Tj?" Ryan zuckte mit den Schultern.
"Hab' ihn nicht gesehen seit wir bei dem Mädchen waren." Luke nickte. Matt hob die Hand und grinste breit.
"Ich hätte gerne für alle hier ein Bier!", rief er laut.
"Kommt sofort", lächelte die Kellnerin. Ryan sah sich in der Bar um. Es schien ein beliebtes Lokal zu sein. Hatte viele Tische, die meisten waren jedoch bereits besetzt. Am Thresen war jeder Stuhl belegt und die drei Barkeeper hatten Schwierigkeiten allen Bestellungen nachzukommen. In einer Ecke hing ein grosser Flachbildschirm auf dem Football lief.

Ryan lehnte sich zurück und fuhr sich durchs Haar. Die Kellnerin kam mit drei Tablaren, auf dem grosse Glässer mit goldenem Bier standen. Nachdem sie die Tabllare abgestellt hatte, blieb sie neben Ryan stehen. Sie räusperte sich verlegen. Ryan sah hoch zu ihr.
"Ehm Sie sind Ryan Parker... Nicht wahr?", fragte sie und errötete. Ryan murrte zustimmend.
"Dürfte ich ein Bild von uns machen?" Der Tisch wurde ruhig. Alle musterten Ryan gespannt. Dieser zögerte kurz. Seine Unterkiefermuskeln traten hervor dennoch erhob er sich und stellte sich neben die junge Frau. Schnell zückte sie ihr Handy und schoss ein Bild von ihnen.
"Gut so?", murrte Ryan.
"Klar!", kreischte sie. "Oh Mann, vielen Dank!", Ryan winkte ab und sass zurück in den Stuhl. Der ganze Tisch grinste Ryan an.
"Sind wir mit dir unterwegs, treffen wir wohl noch 'n paar hübsche Mädels!", grinste Bryan und mit lautem Gelächter stiessen die Jungs an.

Nach einer halbe Stunde und drei weiteren Runden beschlossen Matt und Bryan es sei Zeit in einen Club zu gehen. Luke und die Anderen waren hellauf begeistert und erhoben sich bereits. Als Ryan sich erhob fiel ihm etwas auf. Das Footballspiel im Fernseher war unterbrochen worden und Nachrichten liefen. Er betrachtete den Fernseher während die anderen die Bar johlend verliessen. Ryan konnte die Nachrichtensprecherin nicht hören doch er las von ihren Lippen ab.
"Tierschützer sind entrüstet. Die Polizei ratlos. Der Bürgermeister Gothams hat zu den toten Fledermäusen Stellung genomen. In der Pressemitteilung verkündete er dem Vandalismus ein Ende zu setzen und den Verbrecher zu schnappen. " Tote Fledermäuse? Eine Drohung! Deswegen ist Bruce nach Gotham gegangen, jemand hat ihm den Kampf angesagt! Sofort zückte Ryan sein Handy. Eilig begann er auf dem Display herumzutippen. Sein Gerät filterte alle relevanten Informationen aus dem Internet. Tweets, Videos, Bilder. Er sah sich eines nach dem anderen an. Schnell begann er auf einer Karte die Fundorte der Fledermäuse zu markieren. Ryan sah sich die Punkte an. Es war kein Muster zu erkennen. Keine Form,  keine Botschaft. Er trug den letzten Punkt auf der Karte ein. Nichts schien Sinn zu ergeben. Bei einer Strasse wurde er jedoch stutzig. Der Ort befand sich ausserhalb Gothams Stadtzentrum. Ryan drückte darauf um sich Satelitenbilder anzusehen. Als das Bild geladen hatte stockte ihm der Atem. Er kannte dieses Haus.
"Kommst du Ryan?", fragte Luke. Ryan rührte sich nicht. Das ist keine Drohung für Bruce! Sein Herz raste. Schweiss glitzerte auf seiner Stirn. Schnell schloss er das Bild und sah sich die anderen Punkte an. Nun erkannte er das Muster. Er sah die Botschaft. An all diesen Orten habe ich jemanden umgebracht... Diese Drohung gilt mir. Jemand weiss, wer ich bin!
"Alles klar Ryan?", langsam kam Luke auf ihn zu. Ryan wirbelte herum.
"Du musst mich nach Gorham bringen!", befahl er Luke.
"Was? Warum? Was is' los Ryan?" Ryan packte Luke am Arm und zerrte ihn vor die Tür. Dort stiegen die anderen bereits in ein Taxi ein.
"Ehm wir kommen nach", meinte Luke schnell. Bryan nickte und schloss die Wagemtür woraufhin das Taxi mit knatterndem Motor losfuhr.

"Also was is los?", fragte Luke. Ryan sah ihn ernst an.
"Ich weiss weshalb Bruce nach Gotham ist. Du musst mich jetzt sofort zu ihm bringen!" Luke zögerte. Ryans Ton, seine Körpersprache, die Mimik, seine ganzes Erscheinungsbild liess keine Wiederrede zu. Luke fühlte sich, wie damals, als er das erste Mal vor Bruce stand.
"Okay", er nickte. "Und wie soll das gehen?"

Ryan sprang von Lukes Rücken. Von der Stirn des blonden Jungen liefen Sturzbäche aus Schweiss. Dennoch grinste er.
"Huckepack", er fuhr sich durchs feuchte Haar. "Hätte nicht gedacht, dass das funktioniert. Vorallem hät' ich nicht erwartet, dass ich so leicht durch die Wände des Towers komme." Ryan antwortete nicht. Er zog die Tasche mit seiner Ausrüstung zurecht und sprintete los. Er rannte durch den Regen die Auffahrt zum Haus hoch. Luke zögerte nicht und folgte ihm. Ryan blickte hinter sich.
"Du kannst wieder gehen", meinte er und blieb vor der Tür stehen. Luke lachte spöttisch auf.
"Denkst du ich kutschier dich auf meinem Rücken durch halb Amerika nur um dann auf 'ne Party zu verschwinden?" Ryan zögerte kurz. Keine Zeit um zu disskutieren!  Er hämmerte gegen die Tür. Nichts.
"Verdammt!", fluchte er. "Al' wird unten sein!" Ryan zückte sein Telefon. Gerade als er den Höhrer ans Ohr hob, öffnete sich die Tür. Tim schob sich durch den Spalt und musterte die beiden Talente vor ihm.
"Hallo zusammen", grüsste er. Etwas stimmte nicht. Seine Stimme klang seltsam angespannt. "Was machst du hier Ryan?"
"Ich hab's in den Nachrichten gehört. Die Fledermäuse. Wo ist Bruce?!" Tim schwieg für einen Augenblick.
"Bruce ist draussen, er kümmert sich darum. Du solltest zurück nach Central City ge-" Ryan schubste Tim zur Seite. Er riss die Tür auf und rannte ins Innere des Hauses. Tim folgte ihm.
"Verdammt Ryan, bleib stehen!"
"Ich weiss, dass Bruce dir aufgetragen hat, mich von hier fern zu halten aber ich habe das Muster erkannt. Das ist nicht irgendwer, das ist der Shifter! Und er weiss wer ich bin! Ich werde mich darum kümmern!" Ryan hörte ein Sirren. Knapp konnte er ausweichen. Ein Batramg steckte im hölzernen Boden, dort wo er beinahe seinem Fuss hingesetzt hätte. Ryan knirschte mit den Zähnen und wirbelte herum.
"Hör zu Ryan, das hier macht mir keinen Spass aber Bruce hat es befohlen. Bruce hat entschieden, dass du in deinem jetzigen Zustand keine Hilfe wärst. Du wärst in Gefahr, in zu grosser Gefahr. Im Moment bist du ein Risikofaktor nicht nur für dich, für uns alle. Also bitte, mach es nicht schwerer als es sein muss und tu was ich dir sage!" Mit einem wütenden Aufschrei stürzte Ryan sich auf Tim.