Kapitel 71 - Not what we expected

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|| Bei Ryan ||

Die Gänge waren leer und es gab nicht viele Türen. Auch hier hatte der Angriff von A.I.M seine Spuren hinterlassen. Ein riesiges Loch klaffte in der Decke aus dem Kabel hingen die noch immer Funken sprühte. Die eine Seite des Ganges wurde sogar von einem herabgestürzten Stahlträger versperrt. Ryan kannte den Flur. Er hatte ihn auf den Plänen gesehen und war schon einige male selbst hier oben gewesen. Im Normalfall hatten die Talente jedoch keinen Zutritt zu diesem Abteil, schliesslich waren hier die Zimmer der Mentoren.
Ryan lehnte an einer Wand gegenüber einer runden Tür, die etwas grösser war als die anderen. Er schnaubte verächtlich. Obwohl Dick ihm nichts gesagt hatte, als er ihn hier abgeladen hatte, wusste Ryan genau was vorging.
"Das ist Charles Zimmer", dachte er sich. "Die Tür ist grösser für sein Rollstuhl. Im Inneren werden gerade alle versammelt sein, Stark, Charles und Bruce." Ryan starrte auf die Tür, als könnte er geradewegs hindurch sehen. Er knirschte mit den Zähnen. Seit dem Vorfall im Stark Tower hatte Ryan Bruce nicht mehr gesehen, er dachte sogar Bruce wäre tot.
"Kein einziges Wort hat er mir gesagt!", lodernder Zorn und ein tiefes Gefühl der Enttäuschung stiegen in Ryan auf. Der Junge ballte die Hände zu Fäusten und löste sich von der Wand. Gerade als er polternd gegen die Tür klopfen wollte kamen Dick, Luke und Sky um die Ecke.
"Rayray, rief Dick und warf die Arme in die Luft. "Hätte nich' gedacht, dass du's schaffst so lange hier draussen zu warten." Ryan schnaubte, anschliessend musterte er Sky und Luke. Die Beiden, insbesondere Luke waren seltsam still und vermieden jeglichen Blickkontakt. Dick stellte sich neben Ryan mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
"Du glaubst nich' wobei ich die Beiden erwischt habe", flüsterte er ihm, mit dem Augenbrauen wackelnd zu. Dann zog er sich sein Kostüm zurecht, hob die Hand, legte eine theatralische Pause ein und klopfte schliesslich zwei Mal an die Tür. Nur wenige Sekunden später öffnete sich diese und gab den Blick ins Innere des Zimmers frei.
Bruce und Tony standen sich schweigend gegenüber. Zwischen ihnen schwebten zwei bläulich leuchtende Hologrambildschirme. Beide schienen hoch vertieft in ihre Arbeit, so vertieft, dass sie sogar ihre Feindschaft ignorierten. Der Professor sass in seinem Rollstuhl und vor ihm sass das Mädchen. Eine seltsame Kappe ruhte auf ihren Kopf, von der unzählige Kabel weg führten.

Dick räusperte sich.
"Sie sind hier." Der Professor sah hoch und nickte.
"Vielen Dank Dick", er lächelte, flüsterte dem Mädchen etwas zu und schwebte dann auf die Vier zu. Ryan starrte Bruce an. Selbst jetzt hatte er nicht einaml kurz hochgesehen. Ryan machte einen Schritt vor. Dick bemerkte ihn und hob leicht den Arm um ihm den Weg zu versperren. Er sah zu Ryan und bedeutete ihm mit einem Blick, alles zu unterlassen, was er auch nur in irgendeiner Weise vor hatte. Ryan zögerte kurz. Dann trat er schnaubend zurück.
Der Professor kam schliesslich vor ihnen zum Stehen.
"Guten Morgen", grüsste er. Obwohl ein freundliches Lächeln seim Gesicht zierte, entging keinem der Anwesenden die von ihm ausgehende Spannung.
"Ich hoffe Sie alle haben gut geschlafen." Luke und Sky sahen sich kurz an, nur um im nächsten Moment hochrot zur Seite zu sehen. Charles Lächeln verschwand.
"Sie drei haben das Mädchen und Tony Junior hier her gebracht."
"Was ist mit Bryan?", unterbarch Ryan den Professor.
"Soweit ich das beurteilen konnte, hatte Bryan kaum etwas mit dem Mädchen zu tun", antwortete Charles ernst. "Ich bitte Sie, mir alles zu erzählen, was dazu geführt hat, dass das Mädchen nun hier ist."
"Das kann auch Bryan, weshalb nur wir drei, und weshalb alle von uns?", verlangte Ryan zu wissen.
"Es bleibt nicht bei einer reinen Erzählung. Ich möchte Sie um Erlaubniss bitten Ihre Gedanken zu lesen." Ryan schnaubte. Ein Schlucken kam aus Lukes Kehle.
"Somit habe ich nicht nur Ihre Schilderung sondern auch Ihre Erinnerungen", erklärte Charles weiter. "Sollte Ihnen also irgendetwas entgagrm sein in den Zellen, so könnte ich es finden oder vielleicht einer der Anderen." Er nickte nach hinten zu Bruce und Tony. Ryan biss die Zähne zusammen. Charles schien sein Unbehangen bemerkt zu haben.
"Ich verstehe Ihr Misstrauen Ryan, Sie kommen ganz nach Ihrem Mentoren. Jedoch ist dies der schnellste und einfachste Weg, auch der Beste will ich meinen."
"Er hat recht Ryan", begann Sky. "Wir haben vielleicht nicht alles gesehen. Bei dir wäre es am wichtigsten, da du sie ja befreit hast." Ryan sah über die Schulter zu den beiden Anderen.
"Zudem Mann du bist der einzige von uns, der keine Bedenken haben sollte. Du weisst wie das Abschirmen geht, bei dir sieht er nich' gleich durch alles, ich hab nur Glück, weil ich schneller denke aber wenn ich das Ganze verlangsame bin ich schutzlos", Luke kratzte sich am Hinterkopf.
"Es steht Ihnen selbstverständlich frei, abzulehnen." Ryan besah sich Luke und Sky, beide schienen dazu entschlossen das durchzuziehen. Er schielte zu Bruce doch dieser schien gar nicht bemerkt zu haben, dass Ryan im Zimmer war. Ryans Gesicht verzog sich zu einer hasserfüllten Grimase.
"Fangen Sie an Professor!", zischte er.

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