Kapitel 16 ❋ Gefrorener Joghurt

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In den nächsten Tagen passierte nicht viel. Bis auf die Tatsache, dass ich Skylar's Eltern kennenlernen durfte, die beide echt sehr nett waren und mich auch akzeptierten, was mich sehr freute. Sie schienen mich zu mögen und das war schon einmal ein guter Anfang. 

Außerdem habe ich meinen Mut zusammengenommen und mich schließlich bei der Tanz AG angemeldet. Dort habe ich bereits eine Probestunde absolviert, die wie ich finde, ziemlich gut gelaufen ist. Und die Mädchen, die dort mitmachten, waren auch ganz nett. 

Am Wochenende machte ich mit Skylar noch mal eine kleine Shoppingtour, aber wir kauften nicht so viel ein, wie letztes Mal. Als wir so durch die Mall schritten, las ich das Wort „Schloss" irgendwo ganz kurz und erinnerte mich sofort an mein wahres Zuhause. 

Jeden Tag fragte ich mich, was wohl gerade auf Castelaria los war. Es machte mich traurig, daran zu denken, gleichzeitig wollte ich noch nicht zurück. Anscheinend hat noch niemand den Tunnel gefunden, ansonsten wäre ich bestimmt schon wieder dort. Ich fragte mich, wie meine Mutter sich machte. Vermisste sie mich? Wahrscheinlich. Aber ich durfte jetzt nicht darüber nachdenken. 

Endlich lebte ich ein normales Leben und ich war zurzeit sehr glücklich damit. Seufzend ließen ich und Skylar uns auf eine Sitzgelegenheit in der Mall fallen und schnauften kurz durch. Wir unterhielten uns über unwichtige Themen, bis sie auf einmal total unerwartet losplatzte: „Hey, hast du eigentlich mal daran gedacht, dir einen Job zu suchen?" 

Überrascht sah ich sie an. „Was ist ein Job?" 

„Eine Arbeit, Lemony." 

Arbeit? Ich war doch noch praktisch ein Kind! Ich sollte zur Arbeit gehen? „Oh, klar." Ich tat so, als wäre ich nur kurz verwirrt gewesen, dann blickte ich sie wieder an. „Was genau meinst du damit?" 

„Naja, meine Eltern werden es nicht lange erlauben, die Notfallkarte zu benutzen. Nichts gegen dich, aber du weißt ja so in etwa, wie sie sind." Ich nickte vorsichtig. „Und naja, sehr viele in der Schule haben auch schon einen Job. Für eigene Ausgaben... Fürs College auch, zum Beispiel. Oder Autos." 

„Autos?" „Jap. Viele in unserem Alter kommen bereits mit Autos zur Schule. Und geben natürlich damit an, vor allem vor denen, die noch keines haben." Kurz dachte ich darüber nach und mir fiel sofort etwas ein: „Aber du hast doch auch keinen Job?" 

„Ich hatte mal einen. Aber darum geht es jetzt nicht. Ich will dir doch helfen", meinte Skylar. Ich nickte. 

„Gut. Was schlägst du mir vor?" 

„Kennst du diesen FroYo-Laden? Direkt neben der Schule?" 

Ich runzelte die Stirn. „FroYo?" 

„Frozen Yogurt. Du weißt schon. Wo die ‚coolen Kids' immer abhängen." Langsam erinnerte ich mich wieder und sah vor meinen Augen die grün-pinke Aufschrift „FroYo Paradise". 

„Jedenfalls suchen die da jemanden. Vielleicht gehst du mal vorbeischauen?" Ich lächelte. „Das ist ein sehr netter Vorschlag, Skylar. Ich werde es in Anbetracht ziehen." Sie kicherte. „Supi. Und ich müsste mir um ehrlich zu sein auch langsam mal wieder einen Job suchen." 

„Was ist denn mit deinem letzten Job passiert?", fragte ich neugierig. „Ich wurde rausgeworfen. Weil ich angeblich zu viel gequatscht habe. Also bitte." Sie verdrehte die Augen und ich lachte. „Schon klar, Skye. Du redest zum Glück überhaupt nicht viel." 

„Spar dir deinen Sarkasmus, okay? Ich weiß das selbst. Und morgen nach der Schule gehst du sofort wegen dem Job nachfragen." Gesagt, getan. 

Skylar begleitete mich nach dem Unterricht zum FroYo Paradise gegenüber. Ein wenig nervös öffnete ich die Tür und sah mich um. Es war sehr bunt hier, aber gleichzeitig fühlte man sich augenblicklich wohl. Die Sitzgelegenheiten sahen gemütlich aus und als wir vor dem Tresen standen und uns das Angebot ansahen, lief uns das Wasser im Mund zusammen. 

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt