Kapitel 66 ❋ Eifersucht tut selten gut

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„Ich habe nächstes Wochenende einen wichtigen Auftritt auf dem Somerfield Town Festival. Ich werde dort singen. Alleine." 

Mit offenem Mund starrte ich meine beste Freundin an. „Wie...? Was? Singen? Alleine?" Ich bekam keine anständigen Wörter zusammen, während meine Freundin strahlend nickte. 

„Und das war auch noch nicht alles. Ich kann dort nur auftreten, weil ich wieder beim Schulchor mitmache. Dank dir." 

„Oh mein Gott", kam aus mir heraus und ich nahm Skylar in den Arm. „Ist das dein Ernst?" 

„Mein voller Ernst!" 

Grinsend schüttelte ich meinen Kopf. „Ich bin so, so stolz auf dich Skylar. Siehst du, was sich dir ermöglicht hat? Ich wusste, du würdest es schaffen! Ich wusste es!" Ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus. Sie war so glücklich und das machte auch mich glücklich. 

„Tut mir leid, dass ich es dir eine Weile lang verschwiegen habe, aber ich habe gestern Abend erst zu hundert Prozent erfahren, ob ich dort auftrete. Es ist natürlich nichts Großes, es ist ja nur unser kleines Town Festival, aber..." 

Sofort unterbrach ich sie: „Und ob das etwas Großes ist! Zieh die Sache jetzt nicht so runter, das ist einfach nur großartig! Hey, vielleicht wirst du ja von irgendeinem Musikproduzenten entdeckt?" 

Ich zwinkerte ihr zu und sie lachte. „Möglich wäre es. Sag niemals nie, stimmt's?" Ich nickte zustimmend. Unser beider Lebensmotto. 

„Ich war der Erste, der von dem Auftritt wusste", meinte Beau stolz. 

„Ja, das warst du. Und du hast es dir auch verdient, als Erstes davon zu erfahren." 

Die beiden sahen sich über den Tisch hinweg lächelnd an und ich konnte förmlich die Funken sehen, die in der Luft lagen. Aber ich sagte nichts, denn ich wollte diesen Moment nicht zerstören. Es war schließlich die Schulklingel, die dies tat und ich verdrehte meine Augen. Vielen Dank auch, dachte ich nur. 

Wir schleppten uns zum Unterricht und ich versuchte den Fakt auszublenden, dass ich nun Chemie hatte, wo ich laut der neuen Sitzordnung genau zwischen Luke und Tyler saß. Das machte mich echt nervös, aber auch da musste ich so tun, als wäre ich mit Tyler zusammen. 

Ich merkte, dass ich leicht zitterte, als ich mich auf meinen Platz setzte. Die beiden Jungs waren schon da und ich blickte stur auf meine Unterlagen und hoffte, dass der Unterricht sofort beginnen würde, damit ich nicht mit ihnen reden musste. 

Aber Tyler war ein Engel und er machte unerwartet einfach weiter. Anscheinend wollte er den versprochenen Kuss wirklich, aber diese Sache versuchte ich weiterhin auszublenden. „Süße, hast du einen Stift für mich?" 

„Natürlich, mein... Schatz", antwortete ich mit leicht brüchiger Stimme und reichte ihm einen Stift. 

Er grinste mich an und ich zwang mich auch zu einem Lächeln. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass Luke uns beobachtete, aber ich würdigte ihn keines Blickes. Es war für mich so eine Genugtuung, dass er scheinbar immer noch total schockiert war und ich redete mir ein, dass er dies verdient hat. 

Tyler rückte etwas näher zu mir und griff unter dem Tisch nach meiner Hand. Er versuchte dies einigermaßen heimlich zu tun, aber ich merkte, dass er darauf achtete, dass Luke nichts davon entging. Und das tat es wahrscheinlich auch nicht. 

Ich bemühte mich auch zu einem dämlichen, verliebten Grinsen, das ich die ganze Zeit über auf meinem Gesicht trug. 

Als es klingelte, verabschiedete ich mich schnell von meinem Fake-Freund, weil ich für einen kurzen Moment allein sein musste. Ich verkroch mich auf die Mädchentoilette, schloss mich in einer Kabine ein und klappte den Klodeckel runter, um mich für einen Moment hinzusetzen. 

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt