Am nächsten Morgen erwartete mich und Skylar eine Überraschung der besonderen Art im Briefkasten. Denn all unsere drei langersehnten Briefe der Colleges lagen darin und meine Augen wurden groß, als ich sie dort herausnahm und ins Haus hineintrug.
„Ich habe hier etwas für uns", meinte ich zu Skylar, die sich bereits ihre Jacke anzog, um zur Schule zu gehen.
„Ist nicht wahr!", rief sie und schnappte nach ihren zwei Briefen für die beiden Colleges, an denen sie sich eingeschrieben hat. Erschrocken sah sie mich an. „Du auch?"
Ich nickte nur und drückte den Brief fest an mich. „Machen wir sie auf?", fragte ich und hoffte, dass sie Nein sagen würde.
„Na klar!", sagte sie jedoch freudig und ihre Augen leuchteten vor Aufregung auf. Ich sah, wie sie zuerst den Brief aus Seattle nahm und ihn ohne zu zögern zerriss.
„Was machst du denn da?", rief ich schockiert und wollte noch die Reste des Briefes in der Luft auffangen.
Aber Skylar schüttelte nur den Kopf. „Versuche es noch nicht einmal. Das ist mir nicht mehr wichtig. Nach Seattle zu gehen war nie mein Traum gewesen und auch wenn ich dort angenommen wurde, wäre es mir egal. Ich möchte nach Miami."
Sie atmete heftig, als sie realisierte, dass sie zuerst einmal angenommen werden musste. Aber ich glaubte an das Beste und war mir sicher, dass sie es geschafft hat. „Auf drei?" Ich nickte nur und bekam ein seltsames Gefühl im Bauch.
„Eins..." Was würde ich tun, wenn ich angenommen werde? Wie sollte ich Luke beibringen, dass sie mich angenommen haben und ich trotzdem nicht mitkommen konnte?
„Zwei..." Andersherum, wie werde ich reagieren, wenn ich eine Absage erhalten habe? Das war wohl noch schlimmer. Denn so sank meine Chance auf eine gemeinsame Zukunft mit Luke gegen Null und das machte mich panisch.
„Drei!"
Das Einzige, was man noch hörte, war das laute „Ratsch" der Briefumschläge und das Auseinanderfalten der Briefe selbst. Dann herrschte Stille. Ich sah Skylar an und wartete ihre Reaktion ab. Ihre Augen glitten über die Seite und strahlten mit jedem Satz ein wenig mehr. Es war keine Frage, was dies bedeutete.
„Oh mein Gott!", schrie sie dann auch auf und schmiss sich mir um den Hals. „Ich wurde angenommen! Ich! Wurde! Angenommen! Dort, wo ich schon die ganze Zeit hinwollte! In Miami! Unglaublich!" Mit offenem Mund starrte sie den Brief an und hüpfte auf der Stelle herum. „Ich kann es kaum erwarten, Beau davon zu erzählen! Er wird ausflippen! Auch wenn ich natürlich noch nicht weiß, ob er auch angenommen wird. Oh man, ist das aufregend!"
Ich lächelte sie matt an und daraufhin blieb sie schlagartig stehen. „Was ist mit dir?", fragte sie gespannt. „Na los, sag schon!"
Ich las mir meinen Brief noch einmal durch und konnte es immer noch nicht so recht glauben. „Ich wurde angenommen", entgegnete ich nur und wurde wieder von Skyes Umarmungen überschüttet.
„Das ist doch fantastisch, Lem! Wir beide wurden angenommen! Unsere Träume können wahr werden und wir beide bekommen unser Happy End!" Ich lächelte nur vor mich hin, aber mein Inneres war voller Trauer. Dass ich angenommen wurde, war wirklich toll und ich hätte dies niemals für möglich gehalten, aber es trübte mich die Tatsache, dass es mir sowieso nichts nützen würde.
Ich erwähnte dies vor Skylar jedoch nicht, da ich ihre Stimmung nicht verderben wollte und so gingen wir beide wie gewöhnlich zur Schule. Also ich ging, und sie hüpfte freudig neben mir her und freute sich wie ein kleines Kind. Sobald wir auf dem Schulflur Beau begegneten, schmiss sie sich auch ihm um den Hals und die beiden freuten sich zusammen.
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Lemony ❋ Die Highschool Prinzessin
Teen FictionStell dir vor, du bist eine Prinzessin. Der Traum eines jeden Mädchens - Wunderschöne Kleider, Leben in einem Märchenschloss... Alles scheint einfach perfekt. Nicht für Daphine, die Prinzessin von Castelaria. Deswegen wirkt es fast wie ihr Schicksal...