Kapitel 38 ❋ Vorbereitungen für einen schönen Abend

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Ausgerechnet jetzt. Ausgerechnet jetzt, wo ich wusste, dass ich in ihn verliebt war, kam er mit so etwas an. 

Ich verspürte einen Stich im Herzen und es tat einfach so verdammt weh, dass ich aufpassen musste, mein Gesicht nicht schmerzhaft zu verziehen. 

„Und wie soll ich dir jetzt helfen?", fragte ich vielleicht ein wenig zu schnippisch. 

Aber er schien es nicht zu merken, stattdessen platzte er mit allem heraus: „Ich weiß auch nicht so genau... Mir ein paar Ratschläge geben vielleicht. Sie beachtet mich kaum noch, wenn ich mich zu ihr setze und ist viel öfter genervt als früher. Ich habe Angst, dass sie einen anderen hat und ich weiß nichts davon."

Am liebsten hätte ich Amelia an dieser Stelle schlecht gemacht und seine Vermutung bestätigt, auch wenn ich nicht wusste, ob es stimmte, aber da gab es eine Sache, die ich doch lieber tun würde. Und zwar ihm zu helfen. 

Er machte sich wirklich Sorgen und ich fühlte mich dazu verpflichtet, ihn jetzt aufzubauen. „So ein Quatsch", fing ich also an und versuchte, gelassen zu bleiben. „So wie ich sie kennengelernt habe, ist sie nun mal so, wie du sie beschreibst. Und Mädchen sind halt kompliziert, was aber nicht heißt, dass sie dich nicht liebt. Denn das tut sie mit Sicherheit." 

Ich musste schlucken. Es war echt schwer, diese Worte über meine Lippen zu bringen, aber es war nun mal die bittere Wahrheit. Luke schien meine Aussage zu helfen, denn sofort strahlte er wieder. „Meinst du? Aber du hast recht, Amelia hat öfters Stimmungsschwankungen. Daran muss es bestimmt liegen." 

Ja, bestimmt. Denn wenn ich sie wäre, würde ich Luke auch niemals gehen lassen. Und ich weiß, dass sie es nicht tun wird. So besitzergreifend, wie sie nun einmal war. Aber das behielt ich lieber für mich. 

„Wir sollten so langsam wieder zurück zur Schule", meinte ich also und hoffte, dass das Thema endgültig vorbei war. „Wir dürfen nicht mehr so viel verpassen, da wir noch so einige Klausuren diese Woche anstehen haben." 

„Du hast recht, das wäre vielleicht wirklich hilfreich, wenn wir uns im Unterricht blicken lassen."

Daraufhin musste ich grinsen und wir gingen zurück in die Schule, wo ich prompt Beau über den Weg lief. „Wo zum Teufel warst du?", fragte er mich und sah mich skeptisch an. 

Ach ja, ich hatte vergessen, dass es der Matheunterricht war, den ich geschwänzt habe. Natürlich ist es Beau aufgefallen, dass ich nicht anwesend war. Und belügen wollte ich ihn bestimmt nicht. 

„Ich habe geschwänzt", meinte ich also leise. 

„Du hast WAS?!" Klar, ein Musterschüler wie Beau kennt so etwas nicht. 

Kichernd antwortete ich: „Du hast schon richtig gehört. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich geschwänzt." 

Er schüttelte unglaubwürdig den Kopf. „Du bist unfassbar. Weißt du, was du alles verpasst hast?" 

„Ein paar Funktionen und Gleichungen vielleicht?" 

„Nein, viel mehr als nur das. Ich habe gar nicht so viel Zeit, um dir das alles jetzt zu erklären!" 

Ich musste lachen. „Dann erzähle es mir ein anderes Mal. Du solltest vielleicht auch mal schwänzen. Es würde dir gut tun." 

„Es würde mir was?" Beau sah mich so an, als käme ich von einem anderen Planeten und ich musste nur noch mehr lachen. 

„Vergiss es. Wir wollen ja nicht deinen guten Ruf als Einserschüler ruinieren." 

„Auf keinen Fall!" Jetzt musste auch er lachen und die ganze Situation wurde dadurch lockerer. Wir standen auf dem Gang und lachten und ich genoss es. 

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt