Kapitel 47 ❋ Seine Eltern

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Viel zu schnell war Luke auch schon wieder weg und meine Laune im Keller. Er hätte sich zumindest noch von mir verabschieden können, aber er hat nichts dergleichen getan. 

Aber gut, ich musste schließlich auch arbeiten. Meine ganze Schicht lang regte ich mich trotzdem über diese Kleinigkeit auf, bis ich abends wieder mein Handy in der Hand hielt und mir eine Nachricht von Luke angezeigt wurde. 

Sofort klopfte mein Herz bis zum Hals, ohne dass ich die Nachricht gelesen habe. Als ich sie dann jedoch las, breitete sich ein Lächeln über meinem Gesicht aus. 

Luke: Ich hoffe ich störe dich nicht bei der Arbeit, aber ich würde mich freuen, wenn du morgen Nachmittag vorbeikommst. :)

Schnell griff ich nach meinen Sachen und stürmte aus dem Laden. In der fast leeren Straße machte ich dann erst einmal einen Freudensprung. 

Vielleicht hat sich doch etwas zwischen uns geändert! Vielleicht hatten wir beide doch eine Chance. 

Ich erstrahlte mit neuem Optimismus und konnte es kaum erwarten, Skylar von meinen neuen Hoffnungen zu berichten. Aber als ich die Haustür aufschloss, war es stockdunkel. Verwundert schaltete ich das Licht ein und schloss langsam die Tür hinter mir zu. 

„Skylar?", rief ich. Keine Antwort. Schlief sie etwa schon? Aber so spät war es doch noch gar nicht, das konnte ich mir also nicht vorstellen. 

Ich ging die Treppen zu ihrem Zimmer hoch und hörte dann doch eine Stimme. Ich realisierte, dass Skylar oben Musik hörte und mich deswegen wohl kaum hätte hören können. Aber als ich vor der Tür stand, und höflich anklopfen wollte, bemerkte ich meinen Fehler und ich weitete meine Augen. 

Es war nicht eine weibliche Stimme, die auf einem Musikstück erklang. Nein, es war Skylar selbst, die sang. Und sie klang fantastisch. 

Ich dachte nicht weiter darüber nach und platzte strahlend in ihr Zimmer. Sie zuckte zusammen und hörte augenblicklich auf, zu singen. 

„Nein! Mach weiter! Du singst unglaublich. Wieso wusste ich dies vorher nicht?", schwärmte ich und ging auf meine beste Freundin zu. 

Verlegen drehte sie sich zur Seite und fing nervös an, auf ihrem Schreibtisch herumzukramen. „Danke, aber... So gut bin ich gar nicht", murmelte sie. „Und ich habe doch schon einmal erwähnt, dass ich im Chor gesungen habe, oder?" 

„Ja, schon, aber nicht, dass du so gut singen kannst! Du hast ein großes Talent, wieso nutzt du es nicht aus?" 

Sie sah mich an und ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Das Lächeln verschwand aus meinem Gesicht. 

„Irgendetwas ist passiert", stellte ich fest. 

„Es ist nur... Also, du weißt, dass ich seit einer Weile nicht mehr im Chor singe und das hat auch seinen Grund." 

Ich befürchtete Schlimmes, hörte meiner Freundin aber aufmerksam zu. „Mich im Chor anzumelden war das Erste, was ich getan habe, sobald wir in die High School gekommen sind. Es hat mir total viel Spaß gemacht, denn damals war Singen meine absolute Leidenschaft." 

Sie machte eine Pause und seufzte. „Und an dieser Stelle trat Amelia in mein Leben. Sie war damals auch im Chor und... naja." 

„Was hat sie getan?", flüsterte ich, als es eine Weile lang still war. 

„Sie hat gesagt, dass ich nicht singen kann. Dass ich talentfrei und hässlich bin, dass ich mich bloß nicht mehr im Chor blicken lassen soll, weil ich und meine Stimme eine Schande wären."

Ich nahm sie in den Arm und versuchte, gut auf sie einzureden. „Das ist absoluter Quatsch. Ich habe dich etwa zehn Sekunden singen hören und du bist unfassbar gut. Ich bin deine Freundin und ab jetzt glaubst du mir, und nicht dieser Zicke, verstanden?" 

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt