Kapitel 28 ❋ Albträume

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Verwirrt sah ich Luke an. „Was meinst du damit?" 

Er deutete hinter sich. „Die Preise. Du kannst dir aussuchen, was du möchtest." 

„Oh! Ähm..." Ich sah mich um und fand auf die Schnelle nichts, was ich gerne hätte. „Such du etwas für mich aus", schlug ich also vor und sah Luke erwartungsvoll an. 

Er sah sich um und deutete schließlich irgendwo hin. „Den da." 

Die Person hinter dem Tresen lächelte und nahm von oben einen süßen, gelben Teddybär, den sie Luke reichte, der ihn wiederum mir in die Arme drückte. „Für dich. In deiner Lieblingsfarbe." 

Ich lächelte. „Vielen Dank." 

Also, das war schon echt eine süße Aktion von ihm. Der Teddy war schön kuschelig und ich vergrub kurz mein Gesicht in seinem weichen Fell. Ich hatte vielleicht nicht meinen liebsten Teddy aus Castelaria hier, aber der hier war fast genauso gut. Ein würdiger Ersatz. 

Heimlich beschloss ich, ihn „Lulu" zu nennen. 

„Bist du nervös wegen den Klausuren?", fragte mich Luke und riss mich aus meinen Teddybär-Träumen. 

„Klausuren?" Irgendwie hatte ich es heute nicht wirklich mit der Realität. 

„Die ersten Klausuren stehen für dich an. Als Privatschülerin gab es für dich so etwas doch nicht wirklich, oder?" Ich schüttelte den Kopf. 

Skylar hatte sich schon sehr intensiv darauf vorbereitet und auch ich habe versucht, ein wenig zu lernen, aber ich hatte Glück, dass es in den meisten Fächern gerade der Stoff war, den ich bereits durchgenommen habe. 

„Ich glaube nicht, dass ich nervös bin. Ich werde einfach das Beste daraus machen." 

„Wow. So selbstbewusst würde ich auch gerne an die Klausuren rangehen", meinte Luke. 

Fragend sah ich ihn an. „Aber du bist doch gut in der Schule, oder etwa nicht?" 

Er seufzte. „Eigentlich schon, aber ich habe da meine Probleme. Mit Mathe zum Beispiel." 

Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. „Ich mag Mathe. Vielleicht kann ich dir ja ein wenig beim Lernen helfen, wenn du willst." 

Sein Gesicht erhellte sich. „Wirklich? Das wäre echt lieb von dir. Ich bin schon einmal fast durchgefallen deswegen und glaub mir, dass ist echt kein schönes Gefühl." 

„Das glaube ich dir", erwiderte ich. 

Wir setzten uns auf eine Mauer, die etwas abseits vom eigentlichen Gedrängel stand und konnten uns endlich in normaler Lautstärke unterhalten. Es gab da noch etwas, was ich ihn fragen wollte und ich hoffte sehr, dass ich damit keinen Fehler beging und ein Tabu-Thema ansprach. 

„Darf ich dich noch etwas fragen?", fragte ich also erst einmal vorsichtig. 

„Klar, worum geht's denn?" 

Ich zögerte, aber dann kam es doch einfach aus mir heraus. „Letztens... In Chemie... Da bist du zu spät gekommen und du sahst ziemlich fertig aus. Es ist auch nicht zum ersten Mal passiert, oder?"

Sofort sah ich Luke an, dass er sich unbehaglich zu fühlen begann. Verdammt, ich wusste, ich hätte es nicht ansprechen sollen! Überraschenderweise bekam ich aber doch eine ziemlich ehrliche Antwort. 

„Ich spreche nicht gerne darüber, aber..." Er vermied meinen Blick und fixierte einen Punkt in der Ferne. „Ich habe schreckliche Albträume. Jede Nacht", beendete er den Satz leise. 

Sprachlos sah ich ihn an. Zunächst war ich sehr erleichtert, immerhin war es nichts Lebensbedrohliches. Aber so wie er jetzt gerade aussah, mussten ihn diese Albträume ziemlich quälen. 

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt