Kapitel 4 - Germany

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„Guten Morgen!" eine fröhliche Stimme weckte mich. Ich öffnete die Augen. Louis lächelte mich an. Ich sah ihm in die Augen. Diese blauen Augen. Ich hatte seine Augen schon immer geliebt. Diese Farbe war einfach nur so besonders. So schön.

„Wusstest du, dass du lächelst, wenn du schläfst!" er lachte. Ich wurde rot. Das war peinlich. Louis lachte kurz. Kein Auslachen, ein liebevolles auslachen.

Er strich mir über die Wange.

„LOUIISSS!!!" rief Harry von unten.

Louis lächelte mir zu und lief dann zu Harry.

Ich glaube mein Englisch müsste besser werden, wenn ich hier bleiben würde. Ich konnte nicht glauben, dass ich das durchgezogen hatte.

Ich würde hier ein neues Leben anfangen. Ich würde ganz anders werden. Naja vielleicht, aber ich hatte eine neue Chance.

Louis kam ins Zimmer und sah mich an. Ich setzte mich auf. Er zog mich dicht an sich. „Babe, morgen ist die Beerdigung." Ich schluckte, ich wollte mich von ihm losreisen. Ich rannte los. Doch schon an der Zimmertür hatte Louis mich eingeholt. Ich brach weinend am Boden zusammen. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht zurück. Nein! Ich wollte nicht alles sehen, das mich an meine Familie erinnerte. Ich wollte nicht! Ich konnte nicht.

Louis hob mich hoch und ich klammerte mich an ihm fest. Ich schlang meine Beine um seine Hüfte und legte meinen Kopf in seine Halsbeuge. Er ließ mich weinen. Ewig. Er sagte mir nicht, dass ich aufhören sollte. Er ließ mich nicht los. Er hielt mich einfach fest und ließ mich weinen. Er war einfach nur da.

Dafür liebte ich ihn.

•••••••••••

Ich saß neben Lou im Flugzeug. In zehn Minuten würden wir landen. Es war in Deutschland 8am und in vier Stunden war die Beerdigung. Und danach würde ich meine Sachen packen und im Haus ein Bisschen Ordnung schaffen und Louis half mir dabei.

Ich hatte Angst zurück in Deutschland zu sein. Ich hatte Angst vor den Erinnerungen. Ich hatte Angst vor den Bildern.

Wir landeten. Louis hielt die ganze Zeit meine Hand. Er lief dicht neben mir.

Als wir aus dem Flughafen raus waren, fuhren wir mit der Bahn und liefen dann nach Hause.

In eineinhalb Stunden war die Beerdigung. Ich hatte Panik. Wirklich Panik. Louis merkte das. Er nahm mich fest in den Arm. „Du musst da nicht hingehen, niemand kann dich zwingen, okay?" Ich nickte. Er wischte meine Tränen weg und zog mich erneut in eine feste Umarmung.

Wir gingen ins Haus. Dann brachten wir zusammen den Müll raus, schmissen Zeitungen weg, sortierten Wäsche, schmissen alte Klamotten weg und Bücher. Wir packten viele Sachen in Kartons und gingen dann in mein Zimmer. Lou bekam einen Lachkrampf als er mein Zimmer sah. Es war voller One Direction Poster. „Ich wusste ja das du ein Fan warst, aber ..." Irgendwann hörte er wieder auf zu lachen, aber er grinste immer noch breit.

In meinem Zimmer kamen wir nicht weit und auch sonst war noch nichts richtig fertig. Doch dann mussten wir los.

Die Kirche war voll. Louis hatte gesagt, er würde draußen bleiben, aber nicht weg gehen bis ich wieder raus kam. Das hatte er mir versprochen.

Ich war oft in dieser Kirche gewesen. Meine Eltern hatten hier Ehrenamtliche Jobs.

Ich suchte mir irgendwo einen Platz, neben einem von Freddy's Freunden. Ich kannte ihn nur vom Sehen und wusste das er Lino hieß, aber er hielt trotzdem meine Hand.

Der Priester sprach und eigentlich wäre es meine Aufgabe gewesen, eine Grabrede oder so zu halten, aber ich hatte es nicht getan. Ich hatte nichts zu sagen. Mein Kopf war leer. Ich weinte leise, und ließ Lino meine Hand halten. Doch dann, als der Trauermarsch anfangen sollte, lief ich raus. Tränen strömten über mein Gesicht. Ich sprang auf. Alle Blicke waren plötzlich auf mich gerichtet. Ich rannte los und raus. Über den Parkplatz. Ich sah Louis auf der anderen Seite des Parkplatzes stehen und lief zu ihm.

Daddy Tomlinson [I]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt