Kapitel 17 - Back together

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Die nächsten Tage vergingen quälend langsam. Ich ging wie immer zur Schule, langweilte mich und versuchte die Zeit auf irgendeine Art tot zuschlagen. Aber die Zeit wollte einfach nicht vergehen. 

Von Lou hatte ich nichts gehört. Aber ich denk mal, wenn irgendwas wäre, hätten sie mir doch Bescheid gesagt, oder?

Ich saß in der Schule, wie immer, auf meinem Platz und hielt es hier nicht mehr aus.

Naja, eigentlich war es keine Richtige Schule. Wir hatten nur so einen Mathe-Kurs auf Deutsch. Der war freiwillig und ich hatte mich vor zwei Wochen dafür angemeldet.

Doch jetzt bereute ich es. Es war Samstag Nachmittag und wer geht da schon freiwillig in die Schule??

Ich wollte zu Louis. Wenn es ihm nicht gut ging, dann musste ich zu ihm. Das… das geht einfach nicht anders. Ich brauchte ihn und vielleicht brauchte er mich ja...

Die letzte halbe Stunde. Genervt starrte ich auf meine Aufgaben. Vereinfache die Terme.

Klar. Ganz einfach. Vor allem, wenn man sich nicht konzentrieren kann. 

Ich starrte auf die erste Aufgabe, wie eine Bekloppte. WAS? Also eigentlich mochte ich Mathe ja einigermaßen, aber ernsthaft? Woher soll ich das denn wissen, wie man diesen dummen Term lösen sollte?

Ich spürte etwas an meinem Arm. Ich zuckte erst zusammen, doch dann entstannt ein kleines Grinsen auf meinen Lippen, weil ich sah, was es war. 

Es war ein kleiner Zettel, auf dem feinsäuberlich die Lösungen standen. Ich sah Tom dankbar an. Er lächelte nur. 

Schnell schrieb ich die Aufgaben ab. 

Noch 15 Minuten. Meine Beine wollten hier genauso wenig sein wie ich. Am Liebsten wären sie aufgesprugen und direkt ins Krankenhaus. Aber sollte ich machen?

Also saß ich 15 Minuten in diesem Klassenraum, biss die Zähne zusammen und starrte auf die Uhr. Jede Sekunde die der Zeiger der Uhr vorrückte, wurde von mir Beobachtet.

Irgendwann nach einer halben Ewigkeit war dann irgendwie diese Viertel Stunde vergangen und ich packte schnell meine Sachen zusammen.

Ich musst mich bewegen. Egal wohin. Nur raus hier. Irgendwie im Kreis laufen oder so. Aber nicht länger in diesem Raum sitzen und warten. Auf nichts. 

Aber was sollte schon passieren, wenn ich hier aus dem Raum raus sein würde? Nicht. Genauso wenig wie hier drin. 

Tom musste noch irgendwas mit unserer Lehrerin absprechen und Lisi ging zu einem anderen Mädchen aus der Klasse. 

Ich machte mich schon mal auf den Weg nach draußen. Ich lief die Treppen runter, aus dem Gebäude und vor das Schultor. 

Frische Luft. Endlich nicht mehr dieses Klassenzimmer. 

ich sah mich um und mein Blick blieb an einem Auto hängen. Nicht irgendein Auto. Es war Harry's Auto und davor lehte jemand. 

Nicht irgendjemand. 

Louis. 

Er strahte mich an. Er war noch etwas blass aber eigentlich sah er wirklich gut aus. 

Ich rannte auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. "Hey, Süße. Hey. Alles ist gut. Ich bin da." Er lachte. Den letzten Satz, den flüsterte er in mein Ohr. Ich lehnte meinen Kopf auf seine Schulter, was wirklich schwierig war, denn er war viel größer als ich.

Also ließ ich es doch bleiben und schmiegte mich einfach an seinen Arm. 

Sein Geruch. Seine starken Arme. Sein Lachen. Seine Stimme. Seine Umarmungen. Seine Wärme. Er. Er hatte mir so sehr gefehlt.

Daddy Tomlinson [I]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt