Wir saßen im SUV, diesmal fuhr ich. Ich ignorierte die ständigen Fragen von Spencer, stattdessen konzentrierte ich mich auf die Straße und versuchte krampfhaft nicht in Tränen auszubrechen. War es nur ein Zufall, dass das Opfer Penelope hieß und das Bild in ihrem Apartment gewesen war? Ich erinnerte mich an meine Mutter, während ich auf dem Parkplatz zu parken versuchte. Ihr Mörder wurde anhand zu weniger Beweise nie gefasst. Auf eigene Faust hatte ich immer versucht den Mörder zu finden, doch ich war gescheitert.
Leicht schüttelte ich meinen Kopf um meine Gedanken los zu werden, als ich neben mich sah war der Sitz leer, also stand ich auch auf um mich auf den Weg in's Gebäude zu machen. Vor dem Gebäude stand Spencer und telefonierte anscheinend, denn er gestikuliete wild mit einer Hand während die andere an seinem Ohr verweilte.
Ich musste lächeln, es war in irgend einer Weise süß, wie er so sein Gesicht verzog und mit seiner Hand irgendwelche imaginären Täter zur strecke brachte.Moment, Julie. Was dachtest du da. Süß? Hast du sie noch alle? Er ist dein Kollege, du kennst ihn vielleicht zwei Stunden und es ist dein erster Tag und Fall!
Ich beließ es dabei und ging zu Spencer, mit einem lächeln auf den Lippen. Als er mich sah schenkte er mir ebenfalls ein Lächeln und stellte auf Laut.
"Spence?" Fragte Morgan, Spencer gab mir ein Zeichen, dass ich ruhig sein sollte.
"Derek, WAS WILLST DU DENN?", fragte Spencer mit einem etwas lauteren Ton.
"Mensch, Spence. Sie steht auf dich und du auf sie. Es ist doch so offensichtlich! Frag sie einfach!", stellte Morgan in einem ruhigen Ton fest. Ich sah zu Spencer auf, er war rot angelaufen und schaute auf seine Hände. Auch ich spürte wie das Blut in meine Wange schoss, doch ich sah meine Chance. "Hallo, Morgan.", sagte ich ruhig und Spencer lachte nur. "Oh.. Juliena.." entgegnete Derek nur und man merkte, dass ihm die Situation sichtlich peinlich war.Piep piep piep
Aufgelegt.
Spencer und ich brachen in großem Gelächter aus, bis Spencer sagte: "Derek ist oben, lass uns hoch gehen. Mal gucken wie rot er werden kann!"
Als wir den Raum betraten, starrte uns Morgan nur an.
Und tatsächlich, Morgan wurde rot wie eine Tomate. Ich grinste noch mehr."Client, Reid, irgendwelche Hinweise?", fragte Hotch in seinem üblichen Tonfall. Gerade als ich meinen Kopf schütteln wollte, nickte Reid heftig und sagte: "Julie hat ein Bild gefunden welches zu 100% nicht in die Wohnung gehört." Sagte er und deutete auf meine Tasche, dann fuhr er fort: "Und ich konnte in der Wohnung keinerlei Kampfspuren feststellen was darauf schließen lässt, dass die Leiche erst nach ihrem Tod in die Wohnung gebracht wurde."
Hotch nickte und sah mich auffordernd an. Ich nickte leicht, holte das Bild aus der Tasche und legte es auf den Tisch. Dann stürmte ich mit schnellen Schritten aus dem Raum, es wurde mir alles zuviel. Irgendwo in einer dunklen Ecke im Flur ließ ich mich nieder und verfiel in einen Erinnerungsstrom, in dem es um das Bild ging..
Flashback
Ich saß in meinem Zimmer, vor mir eine große Truhe. Ich lächelte, als ich daran dachte, welcher Tag war. Langsam öffnete ich sie, sie knarrte und ließ sich nur schwer öffnen. In der Kiste lagen Verkleidungssachen, für Halloween und Karneval. Ich zog stolz ein Kleid hervor, welches mit vielen Federn bespickt war. (Es hatte ähnlichkeit mit der heutigen Garcia..). Ich erinnerte mich genau an den Tag, an dem ich es in einem kleinen Secondhandshop gesehen hatte und mich sofort in es verliebt hatte. Seitdem trug ich es jedes Karneval und Halloween, manchmal sogar an besonderen Anlässen. Also zog ich es an, dazu einen Hut und eine viel zu ausgefallene Kette. Begeistert ging ich zu meiner Mam, die in ihrem Zimmer saß und in einem Fotoalbum blätterte. Ich schmiss mich freudig auf ihr Bett. "Mama, Mama! Ich bin fertig!" rief ich und strahlte über's ganze Gesicht.
Sie lächelte. "Wollen wir ein Bild machen? Draußen, im Garten?" Fragte sie mich. Begeistert nickte ich und rannte in den Garten, mir war immer noch nicht ihre Traurigkeit aufgefallen. Im Garten stellte ich mich unter einen Baum, umgeben von Gänseblümchen und lachte. Als Mama dad Bild machte, fing sie an zu weinen. Immer wieder murmelte sie etwas, was ich nicht verstand. "Mama, Mama? Was ist denn los?", fragte ich voller Sorge und eilte zu ihr, um sie zu trösten. Sie stand da und sah mir in die Augen. "Schatz.. Daddy.. Er ist heute gestorben..", schluchzte sie.

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Wenn du weg bist
FanfictionJulie ist vor langer Zeit, in ihrer Kindheit, Zeuge geworden wie ihre Mutter kaltherzig ermordet wurde. Nun kommen die Erinnerungen langsam zurück.. Als sie ihren neuen Job annimmt und als Profilerin bei der BAU arbeitet, lernt sie Dr. Spencer Reid...