Alte Bekannte

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Jemand rüttelte sanft an meiner Schulter und flüsterte "Julie, aufstehen. Wir landen gleich"

Es war Morgan. Langsam schlug ich meine Augen auf und blickte in sein Gesicht. "Seine Augen sind eigentlich sehr schön", schoss es mir durch den Kopf.

"Na, auch schon wach?", grinste er mich an und entfernte sich. Als Antwort bekam er nur ein müdes Grummeln.

"Wann landen wir?", fragte ich und eine mir bekannte Stimme antwortete "in 15 Minuten". Es war Spencer, welcher neben Garcia saß und mich freundlich anblickte. "Wie lange beobachtet ihr mich schon, wie ich schlafe?", wollte ich ungläubig wissen und Emily grinste nur vergnügt. Wieder antwortete er: "15 Minuten". Doch diesmal, etwas peinlich berührt.

Ich schüttelte nur grinsend den Kopf. Doch dann fragte ich mich etwas.
"Wo landen wir überhaupt?"
"In Berlin.", antwortete Emily.
"Das ist unnötig. Dann müssten wir noch fahren. Zwar nicht lange, aber etwas. Aber egal. Ich wollte schon immer mal nach Berlin", antwortete ich grinsend und schnallte mich an. Spencer sah mich vom Bildschirm aus an und schenkte mir ein lächeln. Dann waren sie weg. "So, dann mal anschnallen, wir landen."

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Wir stiegen aus dem Jet, ein Polizist führte uns sicher aus dem Gebäude. Es war ein Berliner Polizist.

"Ihr seit also das Verhaltensanalyseteam des FBI aus Quantico.", fing er seine Rede an, doch ich unterbrach ihn. "Holt eure Ausweise raus", sagte ich Emily und Morgan und wir alle zeigten ihm unsere FBI Ausweise. Er staunte nicht schlecht, dann fing ich an zu reden:

"Allerdings. Wir würden uns unglaublich freuen, würden sie uns zu unseren Autos bringen. Wir müssen schnell weiter"

Er nickte nur und führte uns zu einem SUV. Wir nickten, ich dankte ihm nochmal und dann stiegen wir ein.

"Wo müssen wir eigentlich hin?", fragte er mich.
"An einen Ort, den wir schlecht mit einem Auto erreichen können. Wir könnten auch Zug fahren, bezahlen müssen wir eh nicht. Oder wir brauchen viel länger."

Kurze Zeit später hatten wir den SUV an einen sicheren Ort geparkt und waren am Berliner Hauptbahnhof. An der Rezeption fragte ich nach unserem Zug, sie sagte mir den Gleis. Gerade als sie Geld verlangen wollte, unterbrach ich sie.

"Wir sind vom FBI aus Quantico, wir sind dienstlich hier, auch wenn es nicht unser Zuständigkeitsbereich ist." Ich zeigte ihr den Ausweis.

Es war ätzend jedem alles erklären zu müssen, doch schließlich saßen wir im richtigen Zug.

"Du sprichst wirklich gut Deutsch", sagte Emily und ich nickte. "War ja auch lange Zeit meine Heimat, wäre äußerst schlimm, würde ich kein Deutsch können", sagte ich und wir lachten. Morgan saß außen und blickte aus dem Fenster. "Deutschland ist schöner, als ich gedacht habe", murmelte er. Ich lächelte.

Wir waren an unserem Ziel angekommen. Potsdam. Wir riefen uns ein Taxi und dieses brachte uns an den gewünschten Ort. Auch das mussten wir nicht bezahlen. Es war Klasse vom FBI zu sein. Doch anstatt zur Zielperson zu fahren, waren wir zur Polizei gefahren. Ich wusste ja selbst nicht, wo Marie wohnte. (Mutter von Jennifer).

"Morgan, Emily? Wir gehen da jetzt gleich rein. Sie werden uns fragen, was wir wollen. Ihr zeigt eure Ausweise. Dann werden sie uns sicher reinlassen, ihr geht vor, ich muss noch etwas mit ihm besprechen, okay?"

"Alles klar", sagte Morgan. Wir gingen rein, doch dort saß jemand.

"...Marie?", fragte ich ungläubig. Derek hatte seinen Ausweis hervor geholt und zeigte ihn ihr. Dann wurde er mit Emily durchgelassen.

"Julie!", sagte Marie froh und kam zu mir. "Was verschlägt dich hier her? Bist du nicht in Amerika?"

"Doch allerdings. Ich bin dienstlich hier. Die beiden sind meine Kollegen, es geht um Jennifer."

Den zweiten Teil hatte sie anscheinend überhört.

"Du arbeitest beim FBI? In dem Verhaltensanalyseteam? Wie cool ist das denn?!"

"Marie, es geht um Jennifer!", schrie ich schon fast und ihr Blick wurde schlagartig trauriger. "Sie fehlt mir so, sie ist nun schon drei Wochen weg!", schluchzte sie.
"Drei Wochen?", rief ich aus. "Das passt garnicht zum Profil.." flüsterte ich, eher an mich gerichtet, dann fasste ich mich wieder.

"Marie, sie wurde tot aufgefunden, bei mir in Amerika aufgefunden, es ist der gleiche Mörder.. wie bei Mum.. Deshalb bin ich dienstlich hier.. Ich muss dich befragen..".

Wenn du weg bist Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt