You love him, right?

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Wie ich geraten hatte, es befand sich keine Patrone in der Waffe. Wir nahmen sie und Jamie fest, entschärften die Bombe, die Leila dann gefunden hatte und beide gestanden, in dem Fall verwickelt zu sein.
"Ich gehe kurz was erledigen", lächelte ich und ging dann.

[...]

Ich setzte mich in den Verhörraum im Bootshaus. Dort setzte ich mich auf die Seite der Verdächtigen und starrte auf das Fenster vor mir.
Der Abend war einigermaßen gut verlaufen.
Nell hatte ihr OP erfolgreich überstanden, musste aber noch im Krankenhaus bleiben, da ihr Oberschenkelknochen gebrochen war. Doch trotzdem war da etwas, was mir keine Ruhe ließ.
Der Kuss zwischen Spencer und mir. Er war für die Rolle, also nichts Ernstes. Aber war das vielleicht das, was mich so fertig machte? Das der Kuss nur gespielt, vorgetäuscht war?
Die Tür öffnete sich. Ich hatte mit Spencer oder Derek gerechnet, doch stattdessen kam Hetty herein. Gefolgt von einem mir unbekannten Mann.
Er war groß, hatte dunkles Haar, trug einen Anzug und er lächelte schief.
Hetty ging in die von mir aus Rechte, vordere Ecke und stellte sich dort auf einen Stuhl. Sie schaltete die Kamera, welche dort angebracht war, ab. Dann setzte sie sich mir gegenüber, griff unter den Tisch und schaltete dort ebenfalls etwas ab. Vermutlich ein Mikro.
"So, Ms. Client. Ich sehe, dass ihnen etwas zu schaffen macht, deshalb habe ich jemanden geholt. Das ist unser Teampsychologe Nate Getz."
Der Mann streckte mir seine Hand entgegen, welche ich dankend annahm. Dann verließ Hetty den Raum, dieser Nate setzte sich mir gegenüber.
"Ich habe sie noch nie gesehen und doch kommen sie mir bekannt vor", sagte er und betrachtete mich. "Kommt vermutlich wegen meinem Vater", sagte ich lächelnd. "Sein Name war John Client"
Als ich seinen Namen aussprach, erhellte sich seine Mine. "Ah, ja. Er war ein toller Kerl. Aber Naja.
Ich bin nicht deswegen hier. Hetty macht sich um sie Sorgen.", sagte er.
"Sie kennt mich doch kaum, warum sollte sie sich Sorgen machen?!"

"Egal. Also, was beschäftigt dich?", fragte er. Ich überlegte, sollte ich ihm erzählen? Ich entschied mich dafür. "Wir waren bei einem Undercover Einsatz. Mein Teamkollege, Spencer Reid und ich sollten ein Paar sein, was mich nicht störte. Und dann haben wir uns halt geküsst. Alles gut und schön, nichts dabei. Dann wurde Nell angeschossen und jetzt..", ich stockte. "Jetzt mache ich mir Vorwürfe und.. Und irgendwie bin ich... traurig? Nein, enttäuscht, dass es nur ein.. ein Kuss war, der zur Rolle gehörte.. Er war gespielt, nicht echt. Und.. ich habe keine Ahnung."
Nate nickte.
"Du liebst ihn, nicht wahr?", fragte er und ich nickte, versucht nicht in Tränen auszubrechen. "Und.. und dabei bin ich erst so kurz im Team.." dann schluchzte ich einmal.
Ich hätte erwartet, dass er anfangen würde zu lachen. Die Tochter des tapferen John Client, doch er reichte mir ein Taschentuch und lächelte mich aufmunternd und warm an. "D..Danke", sagte ich und brachte ebenfalls ein Lächeln zustande.

"Es ist okay zu weinen.", sagte er.

Er fing an zu reden, doch ich hörte ihm nicht zu. Durch die Spalten in den Rolläden konnte ich sehen, dass jemand im Hauptraum des Bootshauses war. Er starrte in die Richtung des Bildschirmes.

"Und des.." "Stopp, Nate.", sagte ich. Er sah mich fragend an.

"Habt ihr hier in dem Verhörraum einen Keller oder Notausgang oder so?", fragte ich. Er nickte, stand auf und öffnete eine Lucke im Boden, die in's Wasser führte.
"Dadurch kann man an den Strand schwimmen.", sagte er.
Ich zog mir mein Hemd aus und legte es auf den Tisch, dann zog ich meine Waffe. "Zieh dein Jackett aus", sagte ich und lugte durchs Fenster. Der Mann kam mir seltsam vertraut vor, ich wusste jedoch nicht woher. Er hatte seine Waffe gezogen und hielt sie in Richtung Monitor. "Schwimm an den Strand und gehe zum Auto, ruf Hilfe oder sonstiges. Ich werde sehen, was ich hier tun kann", sagte ich.
Er wiedersprach nicht, stieg in's Wasser und tauchte ab. Ich schloss so leise wie möglich die Falltür, zog meine Waffe, die ich auf den Tisch gelegt hatte und öffnete die Tür. Draußen stritten zwei Personen miteinander, die eine davon war Hetty. So leise wie möglich schlich ich den Flur entlang, um mir einen besseren Überblick verschaffen zu können. Ich spielte kurz mit dem Gedanken Eric anzurufen, aber ich wollte ihm nicht noch mehr Stress einhandeln, weshalb ich es ließ.
Leise schlich ich weiter und stand nun am Raum. Neben Spencer standen Deeks und Spence. Deeks schaute selbstbewusst dem Mann an, Spencer jedoch stand in sich zusammengesackt da. Man sah ihm an, dass ihm das hier zu schaffen machte.
Hetty blickte gelangweilt in des Mannes Gesicht. Diese Show hier schien sie keinesfalls zu beeindrucken.
"WO IST SIE! ICH WEIß, DASS SIE HIER IST!", knurrte der Fremde und Spencer zuckte zusammen.
Beinahe hätte ich gefragt: "Wer soll hier denn sein?", aber ich hielt den Mund und presste mich gegen die Wand, damit niemand der vier in dem Raum mich sehen konnte. Hetty schien die Augen verdreht zu haben, sagte dann jedoch: "Wenn ich es dir sage, mein alter Freund. Ms. Client ist nicht hier."
Er knurrte und drückte ab. Kurz darauf sackte Spencer in sich zusammen.
"Sie werden..", weiter kam er nicht. Mir vorgezogener Waffe kam ich auf ihn zu. Es muss wohl ziemlich einschüchternd ausgesehen haben. Eine Frau mit schwarzem Top und schwarzer Hose, dazu schwarze Chucks. Die blonden Haare zu einem engen Pferdeschwanz nach hinten gebunden und die blauen Augen des Todes, welche ihren Freind anstarrten. (Kleiner Scherz am Rande), denn Deeks wich zurück. "Was. Wollen. Sie", knurrte ich und hielt ihm den Lauf meiner Waffe an den Kopf, bereit jeder Zeit abzudrücken. Ich hatte zwar noch nie eine Person erschossen, war aber erstklassig ausgebildet und die beste Schützin des ganzen Kurses. Als er nicht antwortete, drückte ich ihm die Waffe fester gegen den Kopf und wiederholte es nochmal: "WAS VERDAMMT WOLLEN SIE?!"
Er grinste. "Du bist noch schöner als deine Mutter, Juliena Annabeth Client"
Beinahe hätte ich die Kontrolle verloren, doch ich rief mir wieder in mein Gehirn, dass wir ihn lebend brauchten.
"Du bist also das miese Schwein, dass uns das alles eingebrockt hat, hm?", knurrte ich mit einem zuckersüßem Lächeln. "Der meine Mutter umgebracht hat und anscheinend Henrietta Lange gut kennt, HM?!"
Sein Lächeln erstarb. "Du bist noch tougher als dein Dad und deine Mum zusammen, Respekt. Deine Mutter hätte jetzt schon gezittert." "Du hast meinen Partner angeschossen und WAGST ES, DICH ÜBER MEINE FAMILIE LUSTIG ZU MACHEN?!", fragte ich und schoss ihm in's Bein. Er hatte es verdient.
"DU HAST MEIN GANZES LEBEN RUINIERT, MIR VERDAMMT NOCHMAL ALLES GENOMMEN UND WILLST MIR JETZT NOCH ALLES ANDERE WAS MIR IM LEBEN GEBLIEBEN IST NEHMEN? Weißt du was? Sei froh, dass wir nicht allein sind. DU WEIßT NICHT, WAS ICH ALLES MIT DIR ANSTELLEN KÖNNTE."

Hetty griff nicht ein. Sie schien mir zu vertrauen. Letzendlich ließ ich ihn dort liegen und ging wieder in den Verhörraum, setzte mich aber auf den Boden und legte meinen Kopf auf die Knie.

Wenn du weg bist Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt