Unscheinbare Zufälle

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Alle saßen am Tisch, bis auf mir. Ich sah mir die Tafel an, an denen die Bilder gepinnt waren.
Spencer pielte ab und zu immer unauffällig zu mir rüber, doch es entging mir nicht. Ich lächelte drüber.

"Hey Babygirl, also. Was gibt's?", hakte Derek nach und sah sie mit sanften Blick an, ehe sie anfing zu erzählen.

"Jennifer Rostock, ermordet.", sie wurde von mir unterbrochen, als ich mich ruckartig umdrehte.
"Wie heißt sie?", fragte ich ungläubig.
"Jennifer Rostock.", wiederholte Prentiss ihre Worte, bevor Garcia zustimmend nickte. Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare. Sie war mein Patenkind.
Sie war gerade mal 10 Jahre, nun ist sie tot.
Ich lief im Raum auf und ab. Irgendwas stimmte nicht. Sie hatte in Deutschland gewohnt. Und wo war Hotch?
Ich lief immer noch weiter, während ich immer wieder leise "warum, warum, warum" flüsterte.
Schließlich sprach Rossi meinen Gedanken aus.
"Wo ist eigentlich Aaron? Er ist doch sonst immer früher als alle anderen da!"

Plötzlich ging die Tür auf und ein total fertig aussehender Hotch kam herein. "Wenn man vom Teufel spricht", dachte ich und musste mir ein grinsen verkneifen, als er zu reden anfing. Seine Stimme war rauer und tiefer als sonst.

"Entschuldigt die Verspätung, aber Jack hat mir die ganze Nacht Probleme bereitet..", gestand er und sah jeden von uns an. Fragend blickte ich Morgan an, der jedoch nickte nur freundlich. Als er mich anblickte, deutete er auf seinen Bauch und schließlich auf mich. Wollte er damit deutlich machen, dass ich schwanger war? "Ich bin doch... ahhhh", ich verstand. Jack war sein Sohn! Hotch nickte zufrieden und wendete sich dann an Garcia.

"Eine neue Leiche, Sir.", sagte sie und schließlich war ein Bild von ihrer Leiche zu sehen und ein Bild von damals. Ich kannte das Bild, denn ich hatte es gemacht, an ihrem Geburtstag.
Sie war schrecklich zugerichtet. Ihre Gliedmaßen waren dran, aber man konnte sie kaum wiedererkennen.

"Entschuldigt", flüsterte ich und setzte mich auf die Couch, auf der ich kurz davor noch geschlafen hatte.

"Alles okay, Client?", fragte Hotch und sah mich an. JJ setzte sich neben mich. Ich schüttelte nur den Kopf, bevor ich unverständlich flüsterte: "Wieso sie und wieso hier? Sie war gerade mal 10 Jahre und hat in Deutschland gelebt, wieso sie?", doch JJ verstand es und nahm mich in den Arm.

Wieso war ich nur so ein Baby, immer fing ich an zu heulen. Doch nun brauchte ich die Umarmung und gab mich ihr voll hin.
"Boss?", fragte ich als ich mich wenig später wieder gefangen hatte.

"Ja, Client?" "Ich kenne dieses Mädchen, es hat in Deutschland gelebt und ist.. sagen wir mal so, ein sehr enger bekannter von mir", sagte ich und versuchte sicher zu klingen.
"Deutschland?", fragte er ungläubig und ich nickte nur.
"Ihr müsst nach Deutschland. Kann jemand von euch Deutsch?", wollte er wissen und ich nickte.
"Okay, Morgan, Prentiss und Client, ihr fliegt nach Deutschland. Sucht die Familie. Auch, wenn es nicht unser Zuständigkeitsbereich ist, müssen wir mehr über Jennifer erfahren.", befahl Hotch und wir nickten, ehe wir den Raum verließen und sie ihre Taschen holten. Ich hatte keine hier, auf sowas war ich wirklich nicht vorbereitet. "Shit", fluchte ich, nachdem Prentiss und Morgan zu mir gekommen waren.
"Haben sie keine Sachen mit?", erkundigte sich Prentiss und ich nickte nur. "Bitte nennen sie mich Julie und 'du', ich fühle mich sonst älter als ich bin", sagte ich und lächelte. Sie nickte, hielt mir ihre Hand hin und sagte "Emily". Freudig schüttelte ich sie.

Kurze Zeit später saßen wir im Jet auf dem Weg nach Deutschland.
Das kann ja nur gut werden.. nicht.

Wenn du weg bist Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt