Kapitel Drei

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Regina hatte bereits jetzt schon jegliches Zeitgefühl verloren. Marc war gleich verschwunden, nachdem er ihr die Kontaktlinsen eingesetzt hatte. Es brannte und sie blinzelte solange, bis sie irgendwann raus rutschten. 
Wahrscheinlich hatte er sie nicht mal richtig eingesetzt, dachte sie finster und gleichzeitig auch verängstigt.
Ihr kam es vor, als wäre sie hier schon Tage eingesperrt. Ihre Beine und Arme sowie ihren restlichen Körper konnte sie nicht bewegen. Noch immer war ihr, als wäre sie wie ein Stein. Sie lag da: Ihre Augen weit aufgerissen und horchte auf jedes Geräusch. Doch außer dem Flackern, von der Lampe über ihr, hörte sie nichts.
Als die Tür plötzlich aufgemacht wurde, war ihr als wäre damit ihr Leben besiegelt. Sie würde auf ewig hier warten... warten darauf, dass er zurück kam und sein Werk zu Ende brachte. Das Mädchen das zuletzt in den Nachrichten kam war wirklich schön gewesen. Man sagte sich, dass ihr Haar gefärbt war und dass sie zwar nicht vergewaltigt wurde, man dafür aber eine große Menge von Beruhigungsmittel in ihrem Kreislauf gefunden hatte. Wahrscheinlich war sie sogar daran gestorben.

,,Was hast du getan!", schrie er, als er ihre Augen sah. Sie waren Blau nicht Braun! Wut kochte in ihm auf. Am liebsten hätte er sie zu tote geprügelt. Doch er begnügte sich mit einem Schlag in den Magen. Sie ächzte, gab aber keinen weiteren Ton von sich. ,,Sieh dich an!", knurrte er und zeigte einen Spiegel hoch.

Fast wäre sie gestorben. Ihr sonst so langes Haar war kurz geschnitten. Es ging ihr jetzt nur noch bis zur Schulter. Ihre Wange sah aber am schlimmsten aus. Sie war angeschwollen und blau. Er legte den Spiegel weg und ging hinter sie. ,,Wehe du blinzelst die Kontaktlinsen dieses Mal raus.", flüsterte er bedrohlich. Regina zwang sich nicht zu weinen. Auf gar keinen Fall würde sie ihm den Gefallen tun! Eher würde sie sterben!

Erst als er zufrieden mit ihren Augen war zog er sie aus. Ihre Beine waren perfekt außer ein paar Narben. Die ihn aber nicht störten. Ihr Bauch war flach und senkte sich sehr stark. Sie atmete unregelmäßig und das machte in rasend. Er runzelte die Stirn.

,,Atme gefälligst normal.", knurrte er.
Regina erschreckte sich und vergaß fast ganz zu atmen. Nur mit Mühe zwang sie sich normal zu atmen und ja nicht die Luft an zu halten. ,,Du bist wirklich perfekt. Sogar besser, als die andere. Die hat gar nicht zu gehört. ", murmelte er. Regina wurde es kalt. Es war ihr unangenehm halb nackt zu sein. Besonders vor ihm. Wer weiß was er noch mit ihr tun würde.
,,Das und das hier krieg ich mit Wachs hin.", murmelte er. Er zeigte dabei unter ihre Brust und auf die Seite. Beide Narben kamen von ihrer Jugend, als sie eine Wette verloren hatte. Doch erst jetzt viel ihr auf, was er gesagt hatte. Er wollte sie mit Wachs beschmieren?
Seit wann half Wachs bei Narben?

Fast belustigt sah er ihr zu wie sie versuchte nicht zu weinen. Vielleicht sollte er doch die Dosis etwas verringern? Dann würde sie wenigstens merken, dass er keine Scherze machte.
Doch einerseits wollte er sie nicht völlig zerstören, immerhin wollte er sie noch lange behalten und das ging nur, wenn sie halbwegs normal war und nicht ganz zerstört.

Er war ein Sadist, es törnt ihn an, stellte Regina fest, als sie das glitzern in seinen Augen sah. Sie konnte ihre Tränen nicht länger zurück halten. Sie kniff die Augen zusammen und schluchzte unterdrückt auf. 

Sie wollte nicht sterben. Sie wollte doch nur normal weiter leben, wieder zurück zu ihrem Freund und zu ihrer Familie. 

Der PuppenmacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt