Wo ist meine Mom!?

147 8 2
                                    


Ich rollte den Koffer zum Haus meiner Eltern. Ich blieb davor stehen. Ich atmete tief durch und marschierte dann bis zur Haustür. Davor kamen die Erinnerungen an das letzte Mal hoch und ich fing fast an zu weinen. Doch ich konnte es mir gerade noch verkneifen und sperrte die Tür auf. Von drinnen kam kein einziges Geräusch. 

"Mom? Wo bist du? Ist jemand da?"
"Oh nein! Du kommst also doch angekrochen? Ha! Das ist ja schon fast witzig."

"Wo ist meine Mom du Arschloch!?"
"Pah! Das kann dir egal sein!"
"Ist es mir aber nicht!"

Er lachte und zerschmetterte einen Teller. Ich schrie auf. Was tat der Arsch denn da?

"Hey Bitch, komm her!"
"Nein! Was willst du!?"
"Ich sagte komm her!"

Ich gab schließlich nach und sah, dass er doch drei oder vier Teller auf einmal auf den Boden geschmissen hatte. Ich sah ihn nicht an sondern starrte auf den Boden. Ich hatte noch meine Jacke und Schuhe an, da ich noch keine Zeit hatte, sie auszuziehen. Er nahm mich im Genick und drückte mich auf den Boden. Ich fiel mit den Knien und Händen voran direkt auf die Scherben. Ich schnitt mir das Fleisch auf, ich wusste es. Ich sah auf meine Hände und es stimmte, sie waren voller Blut. Ich verkniff mir das weinen und sah auf die Scherben. Er drückte mein Gesicht mit dem Fuß auf den Boden, der ja noch immer mit Scherben übersät war. Dann rieb er mich mit dem Gesicht darüber. Ich spürte wie Faser für Faser in meinem Fleisch riss. Das Blut tropfte auf den Boden, als ich mich wieder aufrichten konnte. Er lachte nur laut über mich und beschimpfte mich mit sämtlichen Worten. Ich weinte aber noch immer nicht, da er es schon einmal getan hatte. Da war ich gerade Mal fünf gewesen. Ich weiß noch, wie meine Mom uns im Bad einsperrte, da er uns mit dem Messer bedroht hatte. Dort hatte sie dann meine Wunden verpflegt. Ich hatte geschrien und geweint.

"So, und du räumst das jetzt alles auf. Und du wirst dich mit jeder Scherbe schneiden! Hast du mich verstanden!?"
"..."
"Ich hab dich was gefragt du wertloses Stück!"
"Ja! Ich hab dich verstanden!"
"Gut. Ich will später deine Narben sehen. Und du wirst die Blutung nicht stoppen!"

Damit trat er mir in die Seite und ließ mich eine Stunde land in der Küche allein.

Als er mich dann in Ruhe ließ, weil er feiern gehen wollte. Da lief ich erst Mal in die Küche und stoppte die Blutung, da mir bereits leicht schwindelig war. Dann machte ich mich auf die Suche nach meiner Mom. Ich rief nach ihr und suchte das ganze Haus ab. Doch sie war nirgends.  
Als ich im Bett lag, bekam ich einen Anruf von Ju.

"Hey kleines. Wie geht's dir so?"
"Au!"
"Hey alles gut!?"
"Nein. Er hat mich Scherben aufsammeln lassen und dann musste ich mir mit jeder Scherbe ins Fleisch schneiden. Ah! Das brennt wie Sau!"
"Wenn du nicht mehr kannst läufst du weg ja?"
"Klar."
"Gut und wie geht's deiner Mom?"
"Die hab ich nicht gefunden und er hat auch nichts gesagt. Ich werde Morgen noch den Keller suchen und hoffen, dass sie noch lebt."

Wir sprachen noch eine Weile, bis ich schließlich müde wurde. Ich legte mich hin und dachte nach. Wo war denn meine Mom? Ging es ihr gut? War sie tot? Warum hatte sie ihn nie angezeigt? Warum zeige ich ihn nicht an!? 
Das würde ich morgen machen. Abhauen und ihn anzeigen! Das würde aber nicht leicht werden. Vielleicht hatte die Polizei ja jetzt noch geöffnet? Dann würde ich morgen mit meiner Mom dort hin gehen!

Impossible frieds! (Julien Bam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt