Muss ich alleine weiter?

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Am Morgen, war ich total gerädert. Ich war müde und hatte Kopfweh. Ich ging rüber zu Henry. Der sprach gerade mit dem Arzt. Als der rausging, fragte ich "Na, gut geschlafen? Komm zieh dich an. Wenn wir es nach Katong schaffen wollen, müssen wir um 6 los. Jetzt is es 6. Also komm." Ich stand auf und packte seine Tasche. "Ich darf nicht weiter. Der Arzt meinte, dass ich mindestens eine Woche hier bleiben muss." Ich drehte mich um und ließ seinen Pulli fallen. "Nein oder? Ich dachte er hat gestern noch gesagt, dass du morgen wieder gehen kannst." Er schaute in die Ecke. Das sollte wohl bedeuten, dass ich alleine weiter muss. Doch das wollte ich nicht. Mir kann doch so viel passieren. "Ja. Das hat er. Aber er meinte, dass es schlimmer aussah als gestern. Und wegen dem Nebenzimmer.. Er muss dich da rausschmeißen. Es kommen andere Leute. Er meinte, dass du bis heute um 12 Uhr hier raus musst. Sorry." Ich sah ihn ungläubig an. "Und was ist mir uns? Ich meine, wir müssen doch weiter.. Oder?" Er sah auf den Boden. "Nein. Ich darf nicht weiter. Du musst wohl alleine gehen." Er sah mich ernst an. Anscheinend meinte er das Ernst. Das tat weh. Ich drehte mich weg. Er sollte mein Gesicht nicht sehen. Ich lief aus dem Zimmer. Ich setzte mich auf das Bett und raufte mir die Haare. Anscheinend musste ich wohl oder übel alleine weiter. Ich schaute aus dem Fenster. Die Sonne ging auf. Ich setzte mich auf und ich packte meine Sachen. Ich war wütend. Auf Henry. Ich wusste, dass er nichts dafür konnte. Aber ich war enttäuscht, dass er einfach sagte ich müsse hier raus. Ohne jene Regung. Ich sah auf meine  Tasche herab. Ich zog mir meine Jacke drüber und schaute in Henrys Zimmer. "Ich werde ohne dich weitergehen. Melde dich bei mir." Er nickte. Ich ging weinend an ihm vorbei, zum Ausgang. Ich blinzelte ein paar Mal in die Sonne und hängte mir meine Tasche um. Dann wurde mir bewusst, dass ich fast kein Geld mehr hatte.  Ich kaufte mir davon ein Brötchen und ging durch Queenstown. Ich aß es auf dem Weg zum Bahnhof. Ich hoffte, dass mich auf dem Weg nach Katong keiner beim schwarzfahren erwischte. Ich hoffte, dass ich es bis nach Malaysia schaffte. Dort wohnte eine Arbeitskollegin meines Vaters. Die war wie eine Schwester für mich. Ihre Adresse hatte ich in meinem Handy eingespeichert. Ich sprang beim Bahnhof in den nächsten Zug nach Katong. Ich setzte mich hin und beobachtete die Leute. Die Hälfte waren Pärchen. Ich sah sie an. Warum konnte es mit Ju nicht auch so laufen? Ich vermisste ihn. Auch wenn ich es nur ungern zugab. Ich hätte mir ihm normal nach Malaysia fahren können. Und ich hätte nicht befürchten müssen, beim Schwarzfahren erwischt zu werden. Und jetzt saß ich hier und hatte Angst. Angst vor allem. Der großen Welt. Das wars. Ich legte meinen Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster. Ich dachte an die erste Begegnung mit Julien. Bis zu dem Ende der Geschichte. Irgendwann schlief ich ein.


Impossible frieds! (Julien Bam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt